Rosenheim – Der Bann ist gebrochen: Nach 187 Tagen hat der TSV 1860 Rosenheim wieder ein Pflichtspiel in der Fußball-Landesliga Südost gewonnen. Ausgerechnet gegen den Tabellenzweiten Geretsried setzten sich die Sechziger mit 4:0 durch. Einen großen Anteil daran hatte Raphael Lang. Der junge Angreifer wurde erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt, schoss sein Team mit zwei Toren aber endgültig zum Dreier. Im Interview spricht Lang über den Schlüssel zum Erfolg, seine Tore und erklärt, wieso es gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte besser läuft.
Wie fühlt es sich an, wieder einen Dreier eingefahren zu haben?
Dieser Sieg ist brutal wichtig für alle. Wir hatten in den letzten Spielen immer gute Ansätze, haben aber oft auch unglücklich die Spiele aus der Hand gegeben. Aber jetzt ist es natürlich super, nach einem guten halben Jahr mal wieder drei Punkte einzufahren.
Was war der Schlüssel, dass es mit dem Sieg funktioniert hat?
Eine gute Defensivleistung ist natürlich immer der Schlüssel, bei uns eigentlich in der gesamten Saison. Das hat heute richtig gut gepasst. Wir hatten die zwei Stürmer völlig im Griff und haben kaum Torchancen zugelassen. Und dann natürlich die Konter richtig gut ausgespielt, vor allem in der zweiten Halbzeit.
Sie haben zwei Tore nach Kontern geschossen. Wie ist es, wenn man zweimal auf das Tor zuläuft. Spielt der Kopf da eine Rolle?
Also beim ersten Mal muss ich schon gestehen, da hat mein Kopf gedacht „Mache ich ihn jetzt oder mache ich ihn nicht?“. Beim zweiten Mal war es dann umso einfacher. Da war ich mir sicher, den haue ich rein.
Warum läuft es gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte besser?
Gute Frage. Vielleicht, weil wir nicht unbedingt das Spiel machen müssen, wir können dem Gegner das Spiel überlassen, weil er eben der Favorit ist. Wir sind einfach, muss man ganz klar sagen, oft der Underdog. Wir können nicht verlieren.
Ihr Trainer hat vor der Partie gesagt, es sei eines der leichteren Spiele. Haben Sie mit dieser Mentalität gespielt?
Wir waren uns tatsächlich sicher, dass wir das Spiel gewinnen. Wir haben uns am Anfang der Woche gedacht, dass die gar keinen Bock haben, gegen uns zu spielen. Gegen solche Gegner fällt es uns vielleicht wirklich ein bisschen leichter.
Gab es einen Unterschied zum Hinspiel?
Das Hinspiel war im Grunde genommen genau das Gleiche. Der Gegner hat den Ball gehabt, die sind angelaufen, hatten aber auch kaum Chancen. Und wir hatten einen Konter, den wir perfekt ausgespielt haben. Vom Prinzip her war es fast das gleiche Spiel. Nur, dass wir da 1:0 gewonnen haben. Ein 4:0 ist auf jeden Fall schöner. Wenn man selber noch zwei Tore macht, natürlich noch mehr.
Was erhoffen Sie sich von diesem Sieg? Kann dieser Erfolg einen Stimmungswechsel bedeuten?
Auf jeden Fall. Wir hatten in den letzten Wochen im Training oft ein bisschen den Wurm drin, dass man sagt, wir sind kein Team mehr. Und auch im letzten Spiel in Kastl hat es uns im Nachhinein ein bisschen rausgeschlagen. Jetzt schaffen wir ein 4:0 gegen den zweiten Platz, was willst du mehr?