Bruckmühl – Motorsportler Benjamin Mazatis wird erneut im NXT Gen Cup, der ersten vollelektrischen Tourenwagenserie, an den Start gehen. Damit geht der 27-jährige Bruckmühler in seine zweite Saison mit den 250 PS starken, vollelektrischen Rennboliden. Nach einer steilen Lernkurve 2024 ist er nun sehr gut vorbereitet und möchte die gesammelten Erfahrungen umsetzten.
Es stehen 16 Rennen an vier Rennwochenenden an. Der Saisonauftakt ist vom 25. bis 27. April in Oschersleben, danach folgen das Saison-Highlight auf dem Norisring vom 4. bis 6. Juli, der legendäre Nürburgring vom 8. bis 10. August und abschließend das Finale am Sachsenring vom 22. bis 24. August. Alle Veranstaltungen finden im Rahmenprogramm der renommierten Rennserie DTM statt.
„Letztes Jahr waren sehr viele Dinge neu für mich, schließlich ist der Mini LRT NXT1 vom Konzept her völlig anders als alles, was ich davor gefahren bin. Die Resultate und Lernkurve waren dafür gut, aber nur damit bin ich nicht zufrieden. Ich will immer vorne fahren und gewinnen! Jetzt bin ich zurück, um das gelernte umzusetzen und das Maximum rauszuholen“, äußerte sich Benjamin Mazatis ambitioniert. Drei Fragen an den Bruckmühler vor dem Auftakt:
Wieso haben sie sich wieder für den NXT Gen Cup entschieden?
Für mich steht der NXT Gen Cup für ein großartiges Umfeld, sehr enge Rad-an-Rad-Kämpfe auf der Strecke, Windschattenschlachten im Qualifying und sehr strategisches und intelligentes Fahren im Rennen. Zudem ist mir eine Zukunftsperspektive sehr wichtig. Und diese bietet der Elektrocup. Die Welt, die Automobilbranche ist im Wandel, dem kann man sich nicht verschließen. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Unternehmenswelt geworden. Es sind weitere spannende Projekte in Planung, weshalb ich fest davon überzeugt bin, dass dies der richtige Weg ist. Weiter möchte ich unbedingt das gelernte aus dem letzten Jahr umsetzen und den Titel holen. Ich bin hoch motiviert. An meinen Rennwochenenden gibt es Zuschauerzahlen wie sonst nur bei Fußball-Bundesliga-Spielen.
Was genau waren den die Herausforderungen und Anpassungen am Auto?
2024 war das erste Mal, dass ich Frontantrieb gefahren bin. Bestes Beispiel für die Unterschiede ist das Fahren im Regen. Im GT kommt dir immer beim Gas geben die Hinterachse und du kontrollierst das Auto darüber. Hier ist es immer nur ein Untersteuern beim Gas geben. Heißt, ich habe das Auto nicht gefühlt, so wie ich es gewohnt war. Um das zu kompensieren, musste ich stets auf ein hartes Setup gehen, was aber auf einigen Strecken nicht ideal war und dann auch zu höheren Reifenverschleiß und Temperaturen geführt hat. Nun verstehe ich den Wagen deutlich besser und fühle mich auch auf dem allerweichsten Setup sehr wohl.
Werden Sie auch wieder im GT3 bei einem großen 24-Stunden-Rennen starten?
Der volle Fokus liegt zunächst einmal auf dem Saisonauftakt in Oschersleben. Ich habe mir große Ziele für das erste Rennwochenende gesetzt, da ich von Anfang an Momentum gewinnen möchte und dieses dann durch die ganze Saison mitnehmen will. Danach sind mehr als zwei Monate Pause, bis wir am Norisring Gas geben werden. Dies ist dann der richtige Zeitraum, in welchem ich konkrete Gespräche mit Sponsoren und Teams über Einsatzmöglichkeiten bei Langstreckenrennen führen werde.re