Den zweiten Rang ins Visier genommen

von Redaktion

Max Vollmayer auf der Jagd nach Starbulls-Bestleistungen – und Dominik Daxlberger

Rosenheim – Es war der Sommer 2014. Die Starbulls-Fans schwärmten von den bis dato besten zwei Spielzeiten in diesem Jahrtausend. 2012 war man bis ins Finale der DEL2 vorgestoßen, wo man allerdings gegen Landshut den Kürzeren gezogen hatte. Ein Jahr später war zwar im Halbfinale gegen Bietigheim Schluss, doch in der Punkterunde war man mit nur einem Punkt Rückstand auf Meister Bremerhaven Tabellenzweiter geworden.

Für die neue Saison wurden auf den Kontingent-Positionen neben Rückkehrer Tim Kunes auch zwei mehrjährige DEL-Stars verpflichtet: Mario Valery-Trabucco und Sergio Somma aus Augsburg. Doch während Trabucco Vorrunden-Topscorer wurde und erst zum Play-off hin „verblasste“, war Somma ein Totalausfall und wurde von Franz Steer in einigen Spielen sogar auf die Tribüne verbannt. Auch Rückkehrer Nationaltorhüter Patrick Ehelechner konnte die Fußstapfen seiner Vorgänger Norm Maracle und Pasi Häkkinen nicht ausfüllen und verlor seinen Stammplatz sogar an Nachwuchskeeper Timo Herden.

Bei Weitem weniger spektakulär war die Verpflichtung eines jungen Stürmers vom Nachbarn EHC Klostersee, der dort alle Nachwuchsklassen durchlaufen hatte und dabei auch Nationalspieler von der U16 bis zur U20 geworden war: Max Vollmayer. Damals konnte noch niemand ahnen, dass dieser Vollmayer einmal in seiner Rolle als „Dauerbrenner“ an der Seite eines Mondi Hilger oder Micky Rohner genannt werden würde. Inzwischen liegt er in der Alltime-Liste der Starbulls hinter Rohner auf dem zweiten Rang bei den absolvierten Spielen und in allen Scorer-Kategorien bei den Verteidigern vorne, außer bei den Toren sogar mit großen Abstand. Er hat sogar die meisten Assists aller Spieler (inklusive der Stürmer) geliefert, nur fünf Angreifer, darunter Norman Hauner, erzielten bisher mehr Tore.

Am 12. September 2014 bestritt Vollmayer sein erstes Punktspiel für die Starbulls (4:1 gegen Crimmitschau) und schon neun Spiele später konnte er mit einer Vorlage für Robin Hanselko seinen ersten Scorerpunkt in der zweithöchsten Spielklasse bejubeln. Seinen ersten Treffer erzielte er erst in der darauffolgenden Saison am 16. Oktober 2015 beim 5:7 in Kassel in Unterzahl (!) auf Pass von Tyler McNeely. Zwischendurch wurde er noch für 15 Spiele beim Oberligisten Erding „geparkt“, um mehr Eiszeit zu erhalten. Ab der Spielzeit 2015/16 war er aber fester und bald nicht mehr wegzudenkender Teil des grün-weißen Teams.

Inzwischen hat er als erst vierter Spieler nach Micky Rohner, Stephan Gottwald und Dominik Daxlberger die 500er-Grenze überschritten und steht aktuell bei 543 Partien für die Starbulls. Auf Daxlberger fehlen ihm noch 34 Spiele, um Rohner (766) einzuholen, fehlen ihm noch vier volle Saisonen. Was durchaus möglich wäre, denn vor der eben zu Ende gegangenen Spielzeit, die ihn 30 Spiele in seiner Bilanz kostete, hat er nie mehr als eine einstellige Zahl an Partien verpasst. So erfüllt er nunmehr seit fünf DEL2- und sechs Oberliga-Saisonen seine Rolle nicht nur als Leistungsträger und Respektsperson auf dem Eis, sondern auch in Umfeld und Kabine.

Individuelle Ehrungen und Rekorde stehen bei ihm eher an zweiter Stelle, so der Titel als Verteidiger des Jahres in der Oberliga Süd 2020 und 2023 sowie mit 17 Treffern „Bester Torschütze des Jahres“ 2021. Oder auch die längste Scoring Streak eines Verteidigers, aufgestellt vor gut fünf Jahren, als er vom 13. Dezember 2019 bis zum 10. Januar 2020 elf Spiele in Folge punktete und dabei ein Tor und 18 Assists anhäufte. Oder die Sternstunde am 14. April 2023, als er im „Jahrhundertspiel“ gegen die Hannover Scorpions (8:5) gleich fünf Treffer vorbereitete. Wichtiger sind ihm da auf jeden Fall die Errungenschaften mit der Mannschaft, in erster Linie natürlich der Aufstieg aus der Oberliga vor zwei Jahren. Vielleicht kommt ja noch ein solches Erlebnis hinzu – der nach seiner Verletzung wieder fitte Vollmayer wird sein Möglichstes dafür tun.

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