Die Rekorde purzeln

von Redaktion

Bergener Gleitschirmflieger zeigen Spitzenleistungen

Bergen/Ruhpolding – In der vergangenen Woche hat das Wetter ideale Bedingungen für ambitionierte Gleitschirmflieger geboten: Starke Thermik, labile Luftschichten und reichlich Sonnenschein. Unter diesen Voraussetzungen erreichten die Piloten der Hochfellnflieger Bergen Flugzeiten von bis zu zehn Stunden und Distanzen, die normalerweise mit dem Auto zurückgelegt werden.

Am 1. Mai gelang Kilian Hallweger (Palling) ein neuer Rekordflug vom Hochfelln aus. Der 33-Jährige legte mit seinem Gleitschirm insgesamt 305 Kilometer zurück – ein neuer Rekord für den Hochfelln! Der Flug führte ihn zunächst bis zum Schlegeisspeicher im Zillertal. Dort wendete Hallweger und steuerte über das Pinzgau bis nach Bad Gastein. Der Rückflug über Rauris und Saalfelden endete schließlich mit ungünstigem Gegenwind in Unken – nach beeindruckenden neun Stunden und 17 Minuten in der Luft.

Doch nicht nur am Hochfelln wurden Rekorde gebrochen: Auch drei weitere Wettbewerbspiloten der Hochfellnflieger Bergen starteten zu sensationellen Streckenflügen. Dietmar Siglbauer, Oliver Teubert und Tim Huber wählten am selben Tag den Unternberg in Ruhpolding als Ausgangspunkt. Gemeinsam flogen sie über den Gerlospass nach Mayrhofen, wendeten dort und setzten die Strecke durch den Pinzgau fort. Wie Hallweger nahmen sie hinter Bad Gastein Kurs zurück nach Norden.

Besonders hervorzuheben: Siglbauer und Teubert schafften das Kunststück, ihren Dreiecksflug wieder am Startpunkt in Ruhpolding zu beenden – eine Aufgabe, die hohe fliegerische Präzision erfordert und nur möglich ist, wenn die Bedingungen dies zulassen. Tim Huber landete nach ebenfalls beachtlicher Strecke in Bad Reichenhall. Für Dietmar Siglbauer bedeuteten die erflogenen 293 Kilometer den bislang weitesten Flug vom Unternberg mit einem Gleitschirm der Kategorie B, also keinem Hochleister, sondern einem Modell, das auch für erfahrene Hobbypiloten zugelassen ist.

In der Vereinswertung zur deutschen Meisterschaft liegen die Hochfellnflieger aktuell auf dem ersten Platz – ein starker Start in die Saison. Kurios: Weder Hallweger noch Siglbauer tauchen trotz ihrer Rekordflüge aktuell in der Mannschaftswertung auf. Grund dafür ist das Reglement: Es werden die drei besten Flüge zusammen gewertet und hier liegen momentan Teubert, Huber und Achim Wabruck vorne, der zuletzt ebenfalls einen über 200 Kilometer langen Flug absolvierte.

Die Chancen stehen also sehr gut, dass die Hochfellnflieger bei der Vergabe der deutschen Meistertitel wieder ein Wörtchen mitreden. Dazu sind aber weitere Streckenflüge notwendig, denn die Saison läuft noch bis Ende September.pfa

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