Wasserburg – „Es ist erst dann vorbei, wenn es vorbei ist“, lautet einer der berühmtesten Sätze des boxenden Sprachakrobaten Rocky Balboa. Genau unter diesem Motto treten am Freitagabend, 19.30 Uhr, der TSV 1880 Wasserburg und der SB Chiemgau Traunstein in der Fußball-Landesliga Südost an – jedoch unter komplett anderen Vorzeichen. Während die Löwen zwei Spieltage vor Schluss die klitzekleine Hoffnung auf Platz zwei noch nicht ganz aufgegeben haben, steht den Gästen aus der Großen Kreisstadt mit 35 Zählern (Platz 14) das Wasser im Abstiegskampf bis zum Hals.
Für den Tabellendritten aus Wasserburg hat sich trotz des späten Unentschiedens in Murnau die Situation nur unwesentlich verändert. Die Innstädter waren ohnehin an den letzten beiden Spieltagen auf Schützenhilfe auf anderen Plätzen angewiesen, nun ist die Ausgangslage ganz klar: Wasserburg muss beide Spiele gewinnen, Geretsried parallel beide Partien verlieren. „Natürlich wissen wir, dass die Wahrscheinlichkeit auf Platz zwei geringer geworden ist, dennoch werden wir es bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist, versuchen. Wir freuen uns auf dieses Derby!“, betont Co-Trainer Michael Wallner, der vor dieser Spielzeit von der Traunsteiner U19 an die Landwehrstraße 10 gewechselt war. „Für beide Mannschaften geht es noch um was. Zudem ist es unser letztes Liga-Heimspiel der Saison, in dem wir noch einmal alles raushauen werden, sodass die Punkte in Wasserburg bleiben.“
Punkte brauchen auch die Gäste aus Traunstein ganz dringend, die mit ganz anderen Erwartungen in die Spielzeit gestartet waren und sich nun unerwartet am anderen Ende der Tabelle wiederfinden. Einerseits wirkt dies angesichts der nicht nur infrastrukturell hervorragenden Möglichkeiten überraschend, andererseits beim Blick auf den Verschleiß von drei Trainern allein in dieser Saison schon wieder weniger. Nach 32 Spieltagen lügt die Tabelle nicht und für den ambitionierten Verein geht es nur noch darum, die Saison zu retten. Da der Bayerische Fußball-Verband diese Woche mit seinem Urteil gegen den VfR Garching massiv in den Abstiegskampf eingegriffen hat, hat sich die Lage für Traunstein weiter zugespitzt. Die Konkurrenz aus Rosenheim und Forstinning bekam am grünen Tisch jeweils drei Punkte geschenkt, sodass die einen (Rosenheim) uneinholbar wurden und die anderen (Forstinning) nur noch zwei Punkte Rückstand haben. Die Mannschaft von Spielertrainer Danijel Majdancevic, die nach wie vor mit ausgezeichneten Einzelkönnern gespickt ist, hat ihr Schicksal zwar noch in der eigenen Hand, um die Abstiegsrelegation zu vermeiden, braucht es jedoch zwei Siege und Punktverluste der anderen Abstiegskandidaten aus Schwabing und Kastl.
Sechziger-Heimspiel
gegen Karlsfeld
Erst der Sieg im Inn/Salzach-Duell beim SB Chiemgau Traunstein und der damit verbundene Klassenerhalt, dann das Sportgerichtsurteil mit der Umwandlung der Niederlage gegen den VfR Garching in einen Sieg – gelingt dem TSV 1860 Rosenheim am heutigen Freitagabend ab 19 Uhr im heimischen Beck- und Fraundienst-Stadion noch ein Erfolg gegen Eintracht Karlsfeld, dann wäre das eine perfekte Woche für die Rothemden. Immerhin können die Rosenheimer befreit aufspielen, was zuletzt nicht so oft der Fall war. Auf der anderen Seite ist das Team aus Karlsfeld noch nicht ganz durch, könnte mit einem Sieg aber alle Zweifel beseitigen. Die Form stimmt bei der Eintracht: Seit der Winterpause gab es in zehn Spielen sechs Siege, von den letzten fünf Partien wurden vier gewonnen und nur gegen Meister Schwaig verloren. Bei den Sechzigern passte zuletzt auch wieder die Defensive: Gegen Murnau und in Traunstein blieb man ohne Gegentor. Mit Karlsfeld-Angreifer Christoph Traub (22 Saisontore) wartet nun ein neuer Prüfstein.jah/tn