Rosenheim – Von der Bundesliga bis zur Bezirksliga stehen am Wochenende schon die letzten Spiele an, von der Kreisliga bis zur C-Klasse sind es noch drei Spieltage bis zum Saisonfinale Ende Mai. Seit dem Wochenende stehen mit dem SV Aschau/Inn (Kreisliga 2), der DJK Kammer (A-Klasse 5) und dem FC Maitenbeth II (C-Klasse 3) die ersten drei von 24 Meistern im Fußball-Kreis Inn/Salzach fest. Beide wussten von ihrem Glück beim Abpfiff noch nichts, sondern erst nach einer ausgiebigen Dusche (Aschau) oder sogar am nächsten Tag (Kammer) – zwei „Meister auf dem Sofa“ sozusagen. Schon am Wochenende könnten die Spielleiter um Chris Sofis mit weiteren Pokalen und Urkunde auf den Fußballplätzen anrücken.
Kreisliga 1: Ausgerechnet im Derby beim SV Westerndorf kann der SB-DJK Rosenheim am Freitag die Meisterschaft klar machen. Doch gefeiert werden könnte frühestens am Samstag. Denn nur wenn Verfolger TSV Emmering in Prien Punkte lässt, ist der Sportbund wirklich vorzeitig am Ziel. Und dann könnte sich auch die SG Reichertsheim/Ramsau/Gars wieder Chancen auf den zweiten Platz ausrechnen – wenn sie ihr Derby gegen Grünthal gewinnt. Im Tabellenkeller sieht es für den TSV Brannenburg düster aus: Vier Punkte in drei Spielen auf den TuS Bad Aibling aufzuholen, ist schwer, zumal die Gegner unter anderem SBR und Emmering heißen. Eine Vorentscheidung, wer in die Relegation muss, kann am Freitag im Aufsteiger-Derby zwischen Bad Aibling und Tattenhausen fallen. Aber die Abstiegszone reicht mindestens bis zum SV Söchtenau (9.).
Kreisliga 2: Auf dem heimischen Sofa saßen die Kicker des SV Aschau eine Stunde nach dem 4:0 in Hammerau noch nicht, als 68 Kilometer nördlich in Reischach die Meisterschaft entschieden wurde. Nach dem 0:1 im Holzland kann die SG Tüßling/Teising den Vizemeister des Vorjahres nicht mehr einholen und hat auch noch die beste Ausgangsposition um den zweiten Platz eingebüßt. Die hat nun der TSV Reischach (46 Punkte), der sich einen Zähler vor den Landkreis-Rivalen geschoben hat. Waging (45) hat nur noch zwei Spiele vor der Brust und muss auf Ausrutscher hoffen. Surheim muss nach dem 3:8 in Waging nach acht Jahren wieder in die Kreisklasse. Davor ist ein Vierkampf entbrannt: Aus dem Quartett VfL Waldkraiburg, FC Hammerau, SVL Tacherting und TSV Bad Reichenhall kann sich wohl nur einer retten, zwei gehen in die Relegation.
Kreisklasse 1: An der Tabellenspitze thront der ASV Flintsbach, doch der heimliche Titelfavorit heißt ASV Au. Der frischgebackene Toto-Pokal-Sieger hat als Dritter zwar vier Punkte Rückstand, aber noch zwei Nachholspiele zu absolvieren – das erste morgen gegen Türk Spor Rosenheim. Das ist die Mannschaft, die Flintsbach ein 2:2 abgetrotzt hat. Zwischen Au und Flintsbach liegt Herbstmeister TV Feldkirchen. Am Tabellenende müsste die SG Frasdorf/Söllhuben fünf Punkte aufholen, um nach dem Kreisliga-Abstieg vor zwei Jahren den Sturz in die A-Klasse zu vermeiden. Der SV Bad Feilnbach kann zumindest die Relegation kaum noch umgehen.
Kreisklasse 2: Für Herbstmeister und Spitzenreiter SV Seeon-Seebruck ist es noch mal ganz schön eng geworden. Nur ein Punkt trennt ihn noch von den beiden Verfolgern aus Griesstätt und Wasserburg, während der TSV Eiselfing mit dem 0:4 in Babensham einen herben Rückschlag erlitten hat. Für Griesstätt sprechen nur zwölf Gegentore in 23 Spielen, keine Niederlage in der Rückrunde und die Tatsache, dass die Wasserburger Landesliga-Reserve am letzten Spieltag tatenlos zusehen muss. Umso brisanter ist für Seeon das Derby beim Schlusslicht in Obing am Samstag. Unten sieht es nach einem Dreikampf zwischen Vogtareuth (18 Punkte), Ramerberg und Obing (je 16) um zwei Plätze in der Relegation aus, nachdem Babensham einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hat. Am letzten Spieltag kommt es zum Duell Vogtareuth – Obing, während Ramerberg Seeon empfängt.
Kreisklasse 3: Wer drei Spieltage vor Saisonende ungeschlagen ist und nur neun Tore gefangen hat, müsste eigentlich schon Meister sein. Doch zehn Unentschieden in 21 Spielen sind etwas zu viel, weshalb der SV Oberbergkirchen noch warten muss auf den ersten Kreisliga-Aufstieg überhaupt. Am Sonntag gegen Pleiskirchen könnte es so weit sein, wenn Verfolger und Lokalrivale TSV Neumarkt-St. Veit in Kirchweidach patzt. Sonst eben eine Woche später im direkten Duell gegen die Rottstädter. Die Nachbarn FC Mühldorf und FC Töging II machen den einzigen direkten Absteiger aus, für den zweiten Relegationsplatz kommt theoretisch sogar noch die SG Kirchweidach/Halsbach als Fünfter infrage.
Kreisklasse 4: Drei Teams haben noch realistische Chancen auf einen der ersten zwei Plätze. Der SV Ruhpolding (52 Punkte), die DJK Weildorf (49) und die SG Schönau (47). Einer könnte nach dem Verfolgerduell in Weildorf am Samstag schon aus dem Rennen sein. Für den SVR optimal wäre ein Unentschieden oder ein Schönauer Sieg – dann hätte er, einen Dreier in Palling vorausgesetzt, schon fünf Punkte Vorsprung. Doch der TSV Palling braucht im Abstiegskampf selbst jeden Punkt. Vier Zähler liegt er vor dem TSV Siegsdorf II, aber sechs hinter dem (ohne Relegation) rettenden Ufer. Bei einem Pallinger Sieg über den Spitzenreiter und einer Siegsdorfer Niederlage gegen Laufen wäre das Schlusslicht abgestiegen.
A-Klasse 1: Die erste Mannschaft steigt aus der Landesliga ab, die dritte hat es in der B-Klasse schwer, doch der SV Bruckmühl II darf jubeln. Schon ein Sieg gegen den SV Pang am Samstag, und der Aufstieg in die Kreisklasse ist perfekt. Denn der direkte Vergleich mit Verfolger Großkarolinenfeld (5:0, 2:3) spricht für den SVB. Der TuS muss einen Drei-Punkte-Vorsprung auf den TSV Hohenthann verteidigen, um die Relegation zu erreichen. Das wohl entscheidende direkte Duell steigt am vorletzten Spieltag in Schönau. Die letzten vier, die für die zwei Abstiegsplätze infrage kommen, sind am Wochenende unter sich: Iliria Rosenheim (11 Punkte) empfängt Emmering II (14), Heufeld (16) den ASV Au II (14).
A-Klasse 2: Samerberg oder Oberaudorf – das ist die Frage, wenn es um den Titel geht. Am Ende könnte die Tordifferenz entscheiden, wenn der FVO noch drei Punkte aufholt. Denn der direkte Vergleich (3:3, 1:1) bringt keine Entscheidung. Andererseits ist der WSV in der Rückrunde ungeschlagen. Der erste Absteiger steht mit dem sieglosen TSV Brannenburg II schon fest. Der zweite würde SV Schonstett heißen, wenn die SG Raubling II/Nicklheim in Prien gewinnt.
A-Klasse 3: Herbstmeister DJK-SV Oberndorf ist im Frühjahr ins Hintertreffen geraten und hat mit dem Dreikampf um den Titel wohl nichts mehr zu tun. Die Kreisliga-Reserve aus Reichertsheim (51 Punkte) führt die Tabelle an, muss aber am Sonntag zuschauen, wie der SC Rechtmehring (48) seinen Drei-Punkte-Rückstand in Edling wettmachen kann. Dahinter lauert der FC Maitenbeth (46), der in dieser Saison auch erst einmal verloren hat, auf einen Ausrutscher der beiden Nachbarn. Erst mal gilt es, sich in Forsting (45) zu behaupten. Im Abstiegskampf hat Aufsteiger Haag (12) die schlechtesten Karten. Das Zünglein an der Waage könnte der DJK-SV Edling werden, der zum Saisonfinale erst bei Babensham II (15) und dann gegen Waldhausen (13) spielt.
A-Klasse 4: TSV Polling oder SV Weidenbach? Zwischen den beiden dürfte sich die Meisterschaft entscheiden. Polling (43 Punkte) könnte im Nachholspiel heute gegen Winhöring schon einen großen Schritt machen. Das direkte Duell gegen Weidenbach (42, aber ein Spiel mehr) geht am letzten Spieltag über die Bühne. Oberbergkirchen II hat es wegen des schlechteren direkten Vergleichs gegen Unterneukirchen II (0:0 und 1:3) schon erwischt. Die DJK Emmerting muss am Freitag in Unterneukirchen siegen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben.
A-Klasse 5: Ob da ein paar Kisten Bier von Kammer nach Traunwalchen wandern? Mit dem 3:0 gegen Tittmoning machte der TSV Traunwalchen am Sonntag den Titel für die DJK Kammer vorzeitig perfekt, die mit 4:2 gegen Heiligkreuz II vorgelegt hatte. Man muss weit in der Fußball-Geschichte zurückblättern, um zu erfahren, wann die DJK zuletzt in der Kreisklasse spielte: 31 Jahre ist das her – und es blieb bei der Saison 1993/94. Nun gilt es nur noch, auch für den Rest dieser Saison ungeschlagen zu bleiben. Tittmoning braucht für Platz zwei vier Punkte aus vier Spielen. Der TSV Trostberg ist schon wieder abgestiegen.
A-Klasse 6: Die SG Übersee/Grassau hat im Titelkampf am „grünen Tisch“ aufgeholt. Das Sportgericht machte aus dem 1:1 gegen Saaldorf II ein 2:0, weil der Bezirksligist unerlaubt einen Spieler aus der ersten Mannschaft eingesetzt hatte. Tabellenführer FC Bischofswiesen muss seine letzten beiden Spiele in Neukirchen und gegen Ramsau/Berchtesgaden gewinnen, um den ersten Platz zu behaupten und den Betriebsunfall Abstieg vergessen zu machen. Schlusslicht Teisendorf II ist schon dreimal nicht angetreten, schon morgen gegen Saaldorf II könnte die B-Klasse klar sein. Dem SV Unterwössen droht trotz der Verstärkung aus Schleching der zweite Abstieg in Folge.
B-Klassen: Drei Vereine können mit einem Unentschieden schon am Wochenende Meister werden: der ESV Rosenheim (Gruppe 1, gegen FT Rosenheim II), der TSV Rohrdorf (Gruppe 2, gegen Kiefersfelden II) und Genclerbirligi Wasserburg (Gruppe 3). Die ungeschlagenen Wasserburger müssen aber am Freitag beim Verfolger in Taufkirchen ran. In Gruppe 4 machen TSV Kastl II und SV Tüßling II den Meister und den Teilnehmer an der Aufstiegsrunde unter sich aus, in Gruppe 5 TSV Fridolfing II und TuS Engelsberg II. In der Gruppe 6 kommen noch vier Vereine für den Aufstieg infrage: Surberg, Bergen II, Weildorf II und die DJK Traunstein.
C-Klassen: Der FC Maitenbeth II hat in der Gruppe 3 sein Meisterstück gemacht, die anderen Titelträger stehen noch aus.