Der Blick geht nach Hallbergmoos

von Redaktion

Landesliga Wasserburg will Aufholjagd krönen – Bruckmühl verabschiedet sich

Wasserburg/Bruckmühl – „The trend is your friend“, pflegte der bekannte Börsenspekulant Ulrich Hoeneß gerne zu sagen. Wo das hinführte, ist bekannt. Diesen Satz sprach er jedoch in seiner Hauptfunktion als Bundesligamanager – und zwar dann, wenn sein FC Bayern im Aufwind und die Konkurrenz auf dem absteigenden Ast war. Der Trend ist vor dem letzten Spieltag der Fußball-Landesliga Südost heute, Samstag, 14 Uhr, auch der Freund des TSV Wasserburg. Um am Ende doch noch auf den Relegationszug aufzuspringen, braucht es neben dem Wasserburger Kursanstieg in Karlsfeld gleichzeitig einen Geretsrieder Crash in Hallbergmoos.

Die Löwen waren im Winter zwölf Zähler hinter Geretsried und im Grunde weg vom Fenster. Mit einer phänomenalen Rückserie hat die Mannschaft von Trainer Florian Heller den Rückstand auf zwei Zähler eingedampft und hofft nun auf die Saisonverlängerung. „Die Jungs haben es geschafft, widerstandsfähig zu sein und an das große Ziel zu glauben. Jetzt haben wir tatsächlich die Ausgangslage, dass wir mit etwas Glück auf anderen Plätzen sogar noch vorbeiziehen können“, so Heller.

Dafür müssen die Innstädter aber auch ihr Gastspiel in Karlsfeld erfolgreich bestreiten. Die Eintracht hat sich mit einem starken Endspurt gerettet und kann für ein weiteres Jahr in der Landesliga planen. Dies lag vor allem an Christoph Traub, der mit 22 Toren in 28 Spielen zu den besten Scorern der Liga zählt. Der 28-Jährige hat gerade in der Rückrunde mit Doppel- und sogar Dreierpacks die nötigen Punkte für den Klassenerhalt herausgeschossen. Heller glaubt jedoch an seine Mannschaft und ist guter Dinge: „Was die Spieler seit Wochen abreißen – man kann kaum beschreiben, was dazu für ein Wille dazugehört und welcher Glaube nötig ist. Ich bin mir sicher, dass sie es auch am Samstag wieder rumreißen werden. Die haben seit dem Rückrundenstart so einen Lauf entwickelt und deshalb bin ich mir sicher, dass sie erst aufhören, wenn es vorbei ist.“ Vorbei soll es für die Löwen dann aber erst nach der Relegation sein.

Abschieds-Derby
für Bruckmühl

Die letzten 90 Minuten der Landesliga-Spielzeit 2024/25 stehen an. Für den SV Bruckmühl ist es allerdings zugleich auch die vorerst letzte Partie in der sechsthöchsten Spielklasse Bayerns. Das Ende der Abschiedstour könnte dabei kaum besonderer sein, schließlich geht es für das Team von Mike Probst zum Abschluss im Derby gegen den TSV 1860 Rosenheim. Zahlreiche Spieler aus dem derzeitigen Kader des SVB trugen in der Vergangenheit das Trikot der Sechziger, darunter Patrick Kunze, Lennard Schweder, Michele Cosentino und Genti Krasniqi.

Der ehemalige Regionalligist war in dieser Saison ebenfalls lange in den Abstiegskampf involviert, konnte sich aber im Gegensatz zu den Bruckmühlern retten. Acht Punkte Vorsprung auf die Relegationsplätze sind es aus Sicht des TSV 1860 vor dem 34. Spieltag. Im Mangfallstadion treffen zwei der schwächsten Rückrundenteams im direkten Duell aufeinander. Die Sechziger blieben zuletzt zweimal in Folge ungeschlagen, hatten aber zwischenzeitlich 14 Partien in Serie nicht gewonnen. Der SVB ist nach der Winterpause gar noch ohne Dreier. Das Derby gegen den Rivalen ist somit die letzte Chance, die Saison trotz des Abstiegs in die Bezirksliga mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. SVB-Trainer Mike Probst kann gegen die Sechziger personell erneut fast aus dem Vollen schöpfen. Leon Schalli wird jedoch für eine lange Zeit nicht zur Verfügung stehen. Der 23-Jährige hat sich gegen den VfB Forstinning am vergangenen Wochenende einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und wird damit viele Monate ausfallen.

SBC: Selbstvertrauen tanken

Der SB Chiemgau Traunstein will mit einem Heimsieg gegen den SV Pullach Selbstvertrauen für die Relegation tanken. Zwar wird Traunsteins Spielertrainer Danijel Majdancevic „dem einen oder anderen Spieler“ eine Pause gönnen, trotzdem nimmt die Mannschaft die Partei zum Abschluss der regulären Saison ernst: „Wir werden das Spiel genauso angehen wie jedes andere“, verspricht der SBC-Coach. Immerhin können die Traunsteiner (16. Platz/35 Punkte) die Gäste aus Pullach (14./36) in der Abschlusstabelle noch hinter sich lassen. Zwar können die zwei punktbesten 14. der fünf Landesligen die Relegation vermeiden, dafür müsste Pullach aber einen hohen Sieg in Traunstein einfahren – das wollen die Gastgeber auf jeden Fall vermeiden. „Pullach wird alles versuchen“, weiß Majdancevic, der mit seiner Mannschaft und den Zuschauern im Jakob-Schaumaier-Sportpark nochmal einen Sieg feiern will. „Die haben genug gelitten“, meint er mit Blick auf die SBC-Fans. Welche Spieler für die Relegation geschont werden, hat sich am gestrigen Freitagabend entschieden. „Es sind alle an Bord, aber wir werden da ein bisschen Rücksicht auf die nächsten Spiele nehmen“, so Majdancevic. jah/nik/jom

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