Rosenheim/Mühldorf – SB/DJK Rosenheim, SV Oberbergkirchen, SV Bruckmühl II, ESV Rosenheim, TSV Rohrdorf und TSV Kastl II – die Ehrentafel der Fußball-Meister im Kreis Inn/Salzach ist in den vergangenen Tagen ein ganzes Stück länger geworden. Welche Entscheidungen am vorletzten Spieltag am kommenden Wochenende fallen könnten, zeigt die große Übersicht der OVB-Heimatzeitungen. Noch fehlen 15 der 24 Meister zwischen der Kreisliga und den C-Klassen.
Kreisliga 1: So richtig geglaubt hätten sie es beim Sportbund nach dem 1:1 im Derby beim SV Westerndorf wohl nicht, dass sie einen Tag später den Titel feiern dürften. Aber das 0:1 in Prien zerstörte alle Emmeringer Hoffnungen auf die Meisterschaft – denn die Rosenheimer haben den direkten Vergleich (2:0, 1:1) gewonnen. Es ist der erste Titel für den SBR seit 2011, damals in der Landesliga Süd. Es folgten ab 2015 drei Abstiege. Nun muss Emmering sogar noch um Platz zwei bangen – verlieren ist gegen Westerndorf und in Brannenburg verboten. Verfolger Reichertsheim empfängt Schloßberg und fährt zum Saisonfinale nach Buchbach. Brannenburgs Abstieg wäre schon mit einem Remis am Samstag bei Meister SB/DJK Rosenheim besiegelt. Fünf Teams kommen noch für die Relegation um den Klassenerhalt in Frage, wobei sich Prien (in Söchtenau) und der TSV Buchbach II (in Grünthal) mit Auswärtssiegen am Samstag aus eigener Kraft retten könnten.
Kreisliga 2: Ja, will denn (außer Aschau) keiner aufsteigen? Der Kampf um Platz zwei wird zum Schneckenrennen. Für Reischach (47 Punkte) sprechen die aktuelle Form und der direkte Vergleich gegen Tüßling und Waging (je 45). Doch am letzten Spieltag kommt es zum Duell der beiden besten Mannschaften der Rückrunde: Reischach und Mehring. Neuling TSV Waging muss am Wochenende aussetzen und hätte nur noch eine Chance, wenn Reischach und Tüßling zweimal patzen. Der VfL Waldkraiburg (31 Punkte) kämpft am Samstag gegen Engelsberg um seine letzte Chance, der Relegation zu entkommen – denn zum Saisonfinale ist er spielfrei. Tacherting (30, gegen Reischach und in Surheim), Hammerau (29, in Mehring und gegen Oberteisendorf) und Bad Reichenhall (26, in Teisendorf und gegen Anger) können dagegen noch zweimal punkten.
Kreisklasse 1: Im Kampf um den Titel kann es auf jedes Tor ankommen. Denn Au und Flintsbach (3:2, 1:2) sind im direkten Vergleich gleichauf – dann würde die Tordifferenz zählen. Der ASV Au könnte schon mit einem 2:0 im Nachholspiel heute in Kolbermoor nach Punkten gleich- und nach Toren vorbeiziehen. Herbstmeister Feldkirchen muss auf einen Ausrutscher zumindest eines von beiden hoffen. Der SV Bad Feilnbach braucht noch zwei Punkte, um dem Direktabstieg zu entgehen, der WSV Aschau könnte sich mit einem Sieg über Feldkirchen am Samstag endgültig retten. Kolbermoor würde dazu schon ein Remis heute gegen Au reichen.
Kreisklasse 2: Vier Punkte Vorsprung hatte der SV Seeon-Seebruck schon – doch ein Sieg aus sechs Spielen ist für die Meisterschaft eigentlich zu wenig. Trotzdem ist noch nichts verloren. Der SVS liegt trotz des mageren 1:1 in Obing nur einen Zähler hinter Tabellenführer Griesstätt und hinter dem TSV Wasserburg II. Der aber bestreitet am Samstag in Pittenhart schon sein letztes Spiel der Saison – es sei denn, er darf in die Relegation. Auch Eiselfing ist als Vierter nicht chancenlos: Am Freitag geht es nach Seeon, zum Saisonfinale dann kommt Griesstätt. Den direkten Vergleich könnte nur Seeon gegen Griesstätt in die Waagschale werfen, Wasserburg II wäre mit Seeon und Griesstätt gleichauf. Der TV Obing kann den direkten Klassenerhalt nicht mehr schaffen, wäre aber wohl auch mit einem Relegationsplatz zufrieden.
Kreisklasse 3: Der SV Oberbergkirchen geht nach sechs Jahren seine zweite Saison in der Kreisliga an. Auch im 23. Spiel blieb die Elf von Slobodan Jezildjic ungeschlagen und kürte sich mit dem 4:2 über Pleiskirchen endgültig zum Meister! Den zweiten Platz kann Nachbar Neumarkt-St. Veit klarmachen, wenn er dem SVO am Freitagabend die erste Niederlage beibringt und der SV Kay in Burgkirchen gleichzeitig maximal einen Punkt holt. Verliert Kay, würde den Rottstädtern sogar ein Punkt zur Vizemeisterschaft reichen. Auch zwei Spiele vor Saisonende trennen Burgkirchen auf dem ersten Relegationsplatz ganze vier Zähler vom fünftplatzierten SG Kirchweidach/Halsbach. Dem FC Mühldorf droht nach Tögings Sieg über Burgkirchen der erste A-Klassen-Abstieg der Vereinsgeschichte. Drei Punkte gilt es für die „Rothosen“ auf die Bezirksliga-Reserve wettzumachen, denn der direkte Vergleich spricht für den FC Töging II.
Kreisklasse 4: Das Schönauer 0:2 gegen Weildorf hat aus dem Dreikampf um den Titel ein Duell gemacht. Einen Punkt Vorsprung muss der SV Ruhpolding gegenüber Weildorf verteidigen, Bergen und Otting heißen die Gegner. Verfolger DJK – in der Rückrunde noch ungeschlagen – muss nach Vachendorf und empfängt die SG Inzell/Weißbach. Der SC Vachendorf ist gerettet, Piding und Palling bekommen mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Chance in der Relegation. Siegsdorfs Zweite wäre nach der verpatzten Herbstrunde nur noch mit zwei Siegen zu retten.
A-Klasse 1: Sie haben es noch einmal spannend gemacht – das entscheidende 1:0 zum Titel und Aufstieg erzielte Lukas Steiner gegen den SV Pang erst in der 72. Minute. Damit ist der SV Bruckmühl II der ersten Mannschaft (Absteiger aus der Landesliga) gleich um zwei Ligen näher gerückt. Der TuS Großkarolinenfeld kann Platz zwei mit einem Punkt am Samstag im Verfolgerduell beim TSV Hohenthann schon buchen. Der FC Iliria ist nicht mehr zu retten. Sechs Punkte und der schlechtere direkte Vergleich gegenüber Emmering II und Heufeld sind nicht aufzuholen. Au II muss in Emmering am Sonntag drei Punkte holen, um doch noch drinzubleiben.
A-Klasse 2: Der WSV Samerberg kann schon am Samstag mit einem Sieg in Neubeuern sein Meisterstück machen. Der FV Oberaudorf wäre dann mit einem Dreier gegen Prien II wenigstens sicher Zweiter. Doch Neubeuern rechnet sich selbst wieder Chancen auf Platz zwei aus. Nur noch ein Punkt fehlt auf Herbstmeister Oberaudorf. Am Tabellenende ist alles klar. Der zweite Absteiger heißt nach dem 0:5 gegen Prutting SV Schonstett, die SG Raubling II/Nicklheim bleibt drin.
A-Klasse 3: Es ist vielleicht der spannendste Titelkampf im ganzen Kreis. Plötzlich ist nun der SC Rechtmehring vorn, der in Edling aus einem 0:3 ein 4:3 machte. Maitenbeth patzte beim SV Forsting-Pfaffing und brachte sich selbst wohl um die Meister-Chance. Der SVF hat trotzdem kaum Chancen auf Platz zwei, weil er am Wochenende spielfrei ist. So gehen Rechtmehring und die SG Reichertsheim/Ramsau/Gars II gleichauf ins Finale, wobei der direkte Vergleich (2:0, 0:0) für den SC 66 spricht. Der TSV Soyen, der noch gegen beide spielt, könnte zum Zünglein an der Waage werden. Als Absteiger steht der TSV Haag fest, den zweiten Abstiegsplatz machen Soyen, Waldhausen und Babensham II unter sich aus.
A-Klasse 4: Ob der TSV Polling am Freitag schon jubeln darf? Ein Sieg dem Dritten in Altötting, und dem TSV wäre das erste Kreisklassen-Jahr seit 1988/89 (!) nicht mehr zu nehmen! Bei einer Niederlage oder einem Remis liefe alles auf ein echtes Saisonfinale am 31. Mai gegen Verfolger SV Weidenbach hinaus, der sich am Samstag gegen Absteiger Oberbergkirchen II zumindest den Platz in der Relegation sichern dürfte. Für den zweiten Abstiegsplatz kommen noch die DJK Emmerting sowie die „Zweiten“ des VfL Waldkraiburg und des SV Unterneukirchen in Frage.
A-Klasse 5: Der TSV Tittmoning hatte gestern Abend (nach Redaktionsschluss) mit einem Sieg im Nachholspiel beim SV Oberfeldkirchen die Chance, Platz zwei hinter Meister DJK Kammer festzuzurren. Der direkte Vergleich mit dem einzigen Verfolger DJK Nußdorf fällt kurios aus: Beide gewannen auswärts – Nußdorf mit 4:0, Tittmoning aber mit 6:1. Vorteil Tittmoning. Ohne einen Sieg heute gegen Taching stünde auch der TSV Heiligkreuz II als Absteiger fest.
A-Klasse 6: Der Meister 2024/25 heißt FC Bischofswiesen oder SG Übersee/ Grassau. Zumindest Platz zwei haben beide schon sicher. Die Entscheidung dürfte aber erst am letzten Spieltag fallen – es sei denn, die SG kassiert ausgerechnet in Oberteisendorf ihre zweite Saisonniederlage. Der FC Reit im Winkl könnte sich mit einem Sieg am Sonntag bei der SG Ramsau/Berchtesgaden aus eigener Kraft retten und den Achental-Rivalen SG Unterwössen/Schleching zum Abstieg verurteilen.
B-Klassen: Drei Meister durften am Wochenende jubeln: Der ESV Rosenheim (Gruppe 1) ließ ebenso nichts mehr anbrennen wie der TSV Rohrdorf (Gruppe 2) und der TSV Kastl II (Gruppe 4). Genclerbirligi Wasserburg verpasste den vorzeitigen Titelgewinn dagegen mit der ersten Saisonniederlage – im Derby gegen Schlusslicht Edling II am Sonntag dürfte aber nichts mehr passieren. Die DJK Götting (Gruppe 1) und Tüßling II (Gruppe 4) sind schon sicher in der Aufstiegsrunde, dem TSV Bernau (Gruppe 2) reicht dazu ein Punkt am Samstag gegen Verfolger ASV Kiefersfelden II. Gleiches gilt für den TSV Taufkirchen (Gruppe 3) am Freitag bei Peterskirchen II.
C-Klassen: Dem SV-DJK Kolbermoor II (Gruppe 1) reicht am Samstag ebenso ein Punkt zum Titel wie dem SV Vogtareuth II (Gruppe 2). In der C-Klasse 6 haben es die F Town Kickers aus Freilassing gegen die Verfolger Marzoll und Bayerisch Gmain II ebenfalls selbst in der Hand, aufzusteigen.