Basketball-Märchen geht weiter

von Redaktion

U16-Mädchen des SBR für DM qualifiziert

Rosenheim – „Ein von unbeugsamen Bewohnern bevölkertes Dorf hört nicht auf, Widerstand zu leisten“, heißt es zu Beginn jedes Asterix-Comics auf die Frage, ob ganz Gallien im Jahre 50 v. Chr. von den Römern besetzt sei. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Basketballerinnen der U16 vom SB DJK Rosenheim: Im Jahr 2025 sind die Startplätze in der Finalrunde zur deutschen Meisterschaft von den Basketballhochburgen aus den Großstädten besetzt. Alle Startplätze? Nein – ein von unbeugsamen Basketballerinnen bevölkerter Verein in der bayerischen Provinz hört nicht auf, Widerstand zu leisten.

Denn nach dem Gewinn der deutschen U14-Meisterschaft im vergangenen Jahr haben die SBR-Mädchen den nächsten Coup gelandet und sich wieder für die Endrunde der besten acht Teams in Deutschland qualifiziert. „Allein die Qualifikation dafür ist ein Riesenerfolg für uns“, sagt Abteilungsleiter Christian März im Hinblick auf die Endrunde, die vom 29. Mai bis 1. Juli in Köln stattfinden wird.

Bereits in Bayern war die Konkurrenz groß. Mit Jahn München und der TG Würzburg sind zwei deutsche Topteams im Süden angesiedelt, die als die Anwärter auf die Endrunde gehandelt wurden. Doch was auf dem Papier steht, zählt für SBR-Trainer Mio Mirceta nicht – er hat den Mädchen die Siegermentalität eingepflanzt. Und das stellten sie bei der bayerischen Meisterschaft in München unter Beweis: Nach einem 59:18-Auftaktsieg gegen Kemmern warteten die Würzburgerinnen auf den SBR. Dieser nutzte die Gunst der Stunde gegen den leicht dezimierten Favoriten – am ersten Tag war Topscorerin Mia Wiegand bei den Damen im Einsatz. So ließen sich die Innstädterinnen auch von einem zwischenzeitlichen zweistelligen Rückstand nicht beirren und kämpften sich zurück, ehe Klara März mit einem Dreier den 55:54-Sieg sicherte. Somit konnte man im Halbfinale Jahn München aus dem Weg gehen und fuhr stattdessen einen 64:31-Erfolg gegen Nürnberg ein. Dass das Finale dann gegen Würzburg klar verloren ging, war nur ein kleiner Wermutstropfen – als Zweitplatzierte war der Startplatz beim Qualifikationsturnier des Regionalligabereichs Südost sicher.

In Chemnitz wartete zuerst die Heimmannschaft auf die Rosenheimerinnen, die diese Hürde aber mit 60:47 nahmen. Nach einer Niederlage gegen Würzburg und einem Erfolg gegen Limbach mussten die SBR-Mädchen nur kurz zittern, als die Würzburgerinnen gegen Chemnitz zurücklagen. Letztlich mussten sich die Sächsinnen aber doch der fränkischen Übermacht geschlagen geben, somit war für die Rosenheimerinnen der Weg nach Köln frei, was Mio Mirceta besonders freute: „Die Mädchen haben sich das über die Saison hinweg wirklich verdient, es ist unglaublich, was sie Tag für Tag im Training investieren – das macht diese Truppe schon zu etwas ganz Besonderem“, so der Coach.

In Köln warten nun mit ALBA Berlin, dem USC Freiburg und der TG Neuss einige Hochkaräter in der Gruppe, aber „alles was jetzt kommt, ist nur noch Zugabe“, so Abteilungsleiter März. Der ehrgeizige Motivator Mirceta dürfte dies anders sehen. aia

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