München – Mehrere Tausend Zuschauer haben im Münchner BMW Park einen Kampfsportabend der Extraklasse verfolgt. Bei „Oktagon 71“, einem der größten MMA-Events Europas, sorgten zwei Kämpfer aus Rosenheim für die emotionalsten Momente des Abends: Endrit Brajshori und Gökhan Aksu gewannen jeweils mit einem K.o. in der ersten Runde. Sie brachten nicht nur den Käfig, sondern die ganze Halle zum Beben.
Mixed Martial Arts (MMA) gehört zu den am schnellsten wachsenden Sportarten Europas. Bei Oktagon, der führenden europäischen Liga, treten internationale Athleten im achteckigen Käfig gegeneinander an. Techniken aus Boxen, Ringen, Muay Thai und Jiu-Jitsu prägen die Kämpfe, die oft durch schnelle und intensive Aktionen herausstechen.
Brajshori stieg als erster Rosenheimer in den Käfig. Sein Gegner war der erfahrene Tscheche Jan Malach mit über 30 Profikämpfen. Brajshori machte von Beginn an seine Stärke deutlich. Mit seiner Reichweite und kontrollierten Dominanz bestimmte er das Duell von der ersten Sekunde an. Nach weniger als zwei Minuten beendete ein präziser rechter Haken den Kampf. Ein deutlicher Statement-Sieg, der die Stimmung für den weiteren Abend setzte. Kurz darauf betrat Gökhan Aksu den Käfig. Gegen den Serben Ognjen Dimic bestimmte er das Tempo, setzte präzise Treffer und ließ seinem Gegner kaum Chancen. Nach etwa drei Minuten beendete ein kraftvoller Kniestoß den Kampf vorzeitig.
Die Kämpfe waren allerdings nicht die einzigen Höhepunkte des Abends: Bei der Pressekonferenz lieferten sich Aksu und die irischen Kämpfer Shem Rock und Denis Frimpong verbale Schlagabtausche, die fast stärker im Gedächtnis blieben als die sportlichen Leistungen. Ob daraus künftige Kämpfe folgen, bleibt abzuwarten. Das Interesse ist jedenfalls sehr groß.
Was Brajshori und Aksu verbindet, ist ihre langjährige Trainingspartnerschaft in der Mixed Martial Arts Academy in Rosenheim. Kürzlich verbrachten sie gemeinsam mehrere Wochen in einem Trainingscamp in Thailand. „Wir kennen jede Bewegung des anderen“, sagt Brajshori. „Ich konnte mich erst freuen, als Gökhan seinen Kampf gewonnen hatte. Wir sind ein Team.“ Sie begleiteten einander durch den Abend – wenn einer kämpfte, stand der andere in der Ecke und gab Rückhalt.
Viele Anhänger aus Rosenheim waren vor Ort und sorgten mit ihrer lautstarken Unterstützung für eine besondere Atmosphäre. „Der Rückhalt war enorm“, bestätigte Aksu im Anschluss. Die beiden Lokalmatadoren wurden in München wie Helden gefeiert und bedankten sich mit spektakulären K.-o.-Siegen in der ersten Runde. „Wir haben gesehen, was möglich ist und wie viele hinter uns stehen“, sagt Aksu. Diese Erkenntnis bestärkt sie darin, dass ein Oktagon-Event in Rosenheim – für beide ein großer Traum – nach diesem Abend realistischer wirkt als je zuvor.
Ein Abend, zwei Kämpfer, zwei K.-o.-Siege – und ein deutliches Signal an die MMA-Welt: Rosenheim bringt eine neue Generation von Kämpfern hervor. Laut, fokussiert, entschlossen – bereit für die große Bühne.