Rosenheim – „Der Markt wird leerer“, sagt Jari Pasanen, Trainer und sportlicher Leiter in Personalunion bei den Eishockeyspielern der Starbulls Rosenheim. Da ist es ja gut, dass die Mannen von der Mangfall ihren Kader für die neue Saison in der DEL2 bereits ziemlich komplett haben. Zwei Positionen sind noch zu besetzen, diese sind aber von entscheidender Bedeutung. Gesucht wird noch ein Verteidiger, der möglicherweise auch in der ersten Reihe neben Shane Hanna spielen kann, und ein Stürmer für die nominelle zweite Angriffsreihe.
Die Entscheidungsfindung lässt zwar noch auf sich warten, es sieht aber so aus, als sollten die Starbulls gerade für die Stürmerposition kurz vor der Finalisierung stehen. Zwischendurch war in der Gerüchteküche auch von Kassels Ryan Olsen die Rede, mit dem sich die Verantwortlichen der Rosenheimer auch durchaus beschäftigt haben, der aber nun zum DEL-Absteiger Düsseldorf wechselt. Nun verdichten sich aber die Anzeichen – und auch die Gerüchte in den sozialen Medien – , dass Lewis Zerter-Gossage den Weg zu den Starbulls finden wird. Er wäre nach Verteidiger Dylan Plouffe und Angreifer Jordan Taupert bereits der dritte Deutsch-Kanadier, der in diesem Sommer aus der Lausitz an die Mangfall wechseln würde.
In Rosenheim würde für den 30-Jährigen die Rolle neben Mittelstürmer Charlie Sarault und Neuzugang Fabian Dietz warten. „Wir suchen einen Rechtshänder, der auch in Überzahl spielen kann“, sagt Pasanen. Das Anforderungsprofil für diese Position beschreibt er wie folgt: „Ein Spieler mit guter Übersicht, der auch produzieren kann und von der Persönlichkeit her zu uns passt.“ Mit Zerter-Gossage, der zuvor für Weiden (Oberliga), die Eisbären Berlin (DEL), die Lausitzer Füchse und Bietigheim (beide DEL2) gespielt hat, scheint dieser Spieler nun gefunden.
Bleibt noch die offene Stelle in der Defensive. Auch hier wäre ein Rechtshänder bevorzugt, diesen in passend und bezahlbar sucht eigentlich fast ganz Eishockey-Deutschland. Deshalb ist dies nicht zwangsläufig notwendig, zumal mit Dominik Tiffels und Maximilian Vollmayer auch schon zwei Rechtsschützen im Kader stehen. „Spielintelligenz, ein guter erster Pass und Einsatzmöglichkeit auch in Überzahl“, beschreibt Pasanen seine Anforderungen für diese Position. Aber auch hier gilt: Überzahloptionen gibt es, denn Vollmayer ist nach seiner Verletzungspause wieder zurück und auch Plouffe hat in der Lausitz im Powerplay schon auf dem Eis gestanden. Dass der neue Mann neben Shane Hanna spielen muss, sollte übrigens nicht für große Komplikationen sorgen: „Das ist sehr einfach“, meint Pasanen. Ein Marathon-Mann muss der Spielpartner des Kanadiers auch nicht sein. „Shane könnte jeden Abend locker 25, 26 Minuten spielen, sein Defensivpartner muss das aber nicht unbedingt“, erklärte der Starbulls-Coach.
Womöglich gibt es noch eine dritte offene Stelle im Kader – das entscheidet sich aber vielleicht erst am 2. Juli, wenn der Import-Draft der kanadischen Nachwuchsligen über die Bühne geht. Der 18-jährige Starbulls-Angreifer Sebastian Zwickl könnte dann auf der Liste stehen. Der U18-WM-Teilnehmer, der in der abgelaufenen Saison fest im DEL2-Kader der Rosenheimer stand, hat nach OVB-Informationen in seinem laufenden Kontrakt eine Freigabe für einen Wechsel nach Nordamerika.