Ein Wechselbad der Geräusche

von Redaktion

Zweimal Gold für Bruckmühl bei der Hallenrad-Meisterschaft

Amorbach – Hallenradsport auf höchstem Niveau hat die deutsche Meisterschaft in der kleinen unterfränkischen Stadt Amorbach geboten. Rund 200 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland kämpften in den Disziplinen Kunstradfahren, Einradfahren, Radball und Radpolo um die Titel – vor begeistertem Publikum mit über 500 Zuschauern.

Während beim Radball der Hallenboden bebte und die Luft von Anfeuerungsrufen vibrierte, wurde beim Kunstradfahren jeder Atemzug hörbar. Die Zuschauer erlebten ein Wechselbad der Geräusche – von tosendem Jubel zu beinahe andächtiger Stille. Besonders erfolgreich: die Soli Bruckmühl – bei zwei Starts sicherten sie sich zwei Goldmedaillen.

Lisa und Benny Lechner vom RSV Bruckmühl mussten als letzte Starter im 2er-Kunstrad der Junioren offen antreten. Das Duo musste sich an der Vorlage von Ferdinand und Florian Hirt (RSV Tailfingen) messen, die mit 108,49 ausgefahrenen Punkten ein hohes Niveau vorgelegt hatten. Die Geschwister ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Ihre Darbietung begann mit einer besonders anspruchsvollen Übung: dem Kopfstand-Lenkerhandstand auf nur einem Rad. In den ersten zwei Minuten zeigten sie beeindruckende Sicherheit bei mehreren Übungen auf einem Rad, bevor sie auf zwei Räder wechselten. Auch hier überzeugten sie durch Synchronität, Körperspannung und eine nahezu fehlerfreie Ausführung. Die Spannung war greifbar, als am Ende 114,66 von möglichen 123,10 Punkten auf der Anzeigetafel aufleuchteten – Gold für Bruckmühl!

Am Tag darauf krönte sich Lisa Lechner auch im 1er-Kunstradfahren der Juniorinnen zur deutschen Meisterin – in einem echten Herzschlagfinale. Von den 20 qualifizierten Fahrerinnen war sie als Letzte an der Reihe, nachdem zuvor zwei Konkurrentinnen mit 160,10 und 157,20 Punkten sehr stark vorgelegt hatten. Lechner zeigte Nervenstärke und begann ihre Kür mit einem technisch sauberen Sattellenker-Handstand. Konzentriert und stilistisch überzeugend arbeitete sie sich durch ihr Programm. Nur kleinere Unsicherheiten und eine kurze Bodenberührung führten zu leichten Punktabzügen. Die Spannung in der Halle stieg ins Unermessliche, als ihre Endpunktzahl angezeigt wurde: 161,60 – mit 1,5 Punkten Vorsprung die Goldmedaille! Silber ging an Louisa-Sophie Salner (RV Adler Soden), Bronze an Antonia Blome (Liemer RC).

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