Erfurt – Spannende Tischtennis-Tage hat zuletzt die Stadt Erfurt erlebt. Denn nach den deutschen Meisterschaften der Damen und Herren, bei denen die Kolbermoorer Bundesligaspielerin Annett Kaufmann den Titel im Einzel holte und im Doppel mit der Bronzemedaille belohnt wurde, fanden vier weitere Wettbewerbe statt. Besonders im Blickfeld stand das Abschneiden des Kolbermoorers Matej Haspel in der Altersklasse 19 und der Neu-Kolbermoorerin Lisa Wang sowie bei den Senioren die sehr gute Vorstellung des Bad Aiblingers Klaus Hanke.
Matej Haspel hatte im Einzel bereits in der Gruppenphase der Altersklasse U19 einen sehr starken Eindruck hinterlassen und diese Hürde souverän gemeistert. In der Endrunde setzte er dann noch einige weitere Ausrufezeichen. Aus heimischer Sicht war dabei das erste Hauptrundenduell interessant, in dem Haspel auf den ehemaligen Kolbermoorer Luis Kraus traf. Zwar schenkten sich beide Akteure nichts, dennoch hatte der spätere Halbfinalist knapp mit 11:8/11:8/11:7 die Nase vorne. Das Viertelfinale gegen Tien Nghia Phong (TTC Bietigheim-Bissingen) war dann nichts für schwache Nerven, Haspel lag zunächst mit 2:1 in Front und musste dann einem 2:3-Rückstand nachlaufen, um am Ende mit 4:3 zu gewinnen. Das Halbfinale verlor er dann gegen den deutschen Vizemeister Alexander Uhing (Hundsmühler TV) zwar mit 2:4, da das Spiel um Platz drei nicht ausgespielt wurde, durfte er sich über eine Bronzemedaille freuen und empfahl sich zudem für eine Nominierung zur Europameisterschaft. Den Doppelwettbewerb bestritt er mit Tom Wienke (TSV Nieder-Ramstadt), schied aber bereits nach der ersten Runde aus. Im gemischten Doppel mit Melanie Merk (TTC Langweid) hieß es nach der zweiten Runde, Abschied zu nehmen.
Dass man in Kolbermoor mit der Verpflichtung von Lisa Wang wohl ein gutes Händchen hatte, unterstrich diese in Erfurt im Einzel bereits in der Gruppenphase, die sie ohne Niederlage für sich entscheiden konnte. In der Endrunde lieferte sie bis in das Viertelfinale eine blitzsaubere Vorstellung ab und auch dort schienen die Zeichen gegen Fatme El Haj Ibrahim (VfL Herrenberg) zunächst auf Sieg zu stehen, führte sie doch klar mit 3:0 Sätzen, wobei sie Durchgang Nummer drei sogar mit 11:1 gewann. Während in den nächsten beiden Durchgängen wenig zusammenlief, hatte sie im sechsten Satz bei der 13:15-Niederlage in der Verlängerung Pech und musste im entscheidenden siebten Satz nochmals eine unglückliche 10:12-Niederlage hinnehmen. Ebenso unglücklich kam das Aus im Doppelwettbewerb, den Wang mit Lena Gottschlich (MTV Tostedt) bestritt. Im Viertelfinale traf man auf das Duo Nguyen/ Friebe (TTV Ettlingen/TSV Korntal), führte mit 2:0-Sätzen und unterlag aber im Entscheidungssatz mit 7:11.
Während man sich aus heimischer Sicht bei den Leistungsklassen zurückgehalten hatte, machte man, vor allem Klaus Hanke, in den Seniorenwettbewerben der Altersklasse 70 von sich reden. Der Bad Aiblinger, der wenige Tage zuvor bei den bayerischen Meisterschaften in dieser Klasse im Einzel Bronze geholt hatte, hatte bei der Deutschen in der Gruppenphase nicht das Glück gepachtet. Über den dritten Rang kam er nicht hinaus.
Besser verlief es für ihn allerdings im Doppelwettbewerb, in dem er sich mit Karl Simon (TSV Herleshausen) versuchte. Das Duo kämpfte sich bis in das Halbfinale vor, wobei man zuvor mit dem 3:0-Sieg gegen die Paarung Lämmerzahl/Östreich (SV 09 Arnstadt/VfL Bad Schwartau) schon seine Stärken unter Beweis stellte. Gegen die späteren deutschen Doppelmeister Hecht/Nieswand (TTC Schwalbe Bergneustadt) konnte man zwar durch einen 12:10-Sieg im vierten Satz auf 1:2 verkürzen, unterlag dann aber in Durchgang Nummer fünf. Da auch hier keine Begegnung um Platz drei stattfand, sicherte sich Hanke die Bronzemedaille.