Rosenheim – Das ist alles andere als alltäglich: Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Fußball-Landesliga Südost ist gerade mal eine Woche alt, da hat der TSV 1860 Rosenheim den Cheftrainer gewechselt. Helmut Lucksch ist nicht mehr in der Verantwortung, Wolfgang Schellenberg ist nun auch an der Seitenlinie zurück.
Der Fußballlehrer hat sich quasi selbst wieder eingestellt, wie man aus der Mitteilung der Rosenheimer herauslesen kann. „Nachdem Wolfgang Schellenberg schon im Frühjahr sein Engagement in Burghausen beendet hatte, war natürlich die naheliegende Frage, ob er wieder die alte Funktion als Chefcoach übernehmen würde. Nachdem er nach einer gewissen Bedenkzeit seine Zusage gegeben hatte, konnten wir mit Helmut Luksch eine einvernehmliche Beendigung seiner Trainertätigkeit zum 30. Juni 2025 vereinbaren“, teilte 1860-Abteilungsleiter Richard Meisinger mit.
Dies geschah nach der internen Aufarbeitung der vergangenen Saison. „Der Verein hat sich mit Helmut Lucksch zusammengesetzt, die Rückrunde besprochen und die zukünftige Ausrichtung dargelegt“, erklärte Schellenberg auf OVB-Nachfrage. Bei der Aufarbeitung habe man festgestellt, „dass wir sportlich nicht weiter gekommen sind“, so Meisinger.
Und so erfolgte die Trennung von Lucksch, der im vergangenen Sommer als Co-Trainer zu Schellenberg nach Rosenheim gestoßen war, nach dessen Abgang in Richtung Burghausen im Winter das Cheftraineramt bei den Sechzigern übernommen hatte und diese mit Ligaverbleib Mitte Mai dann auch für die neue Spielzeit bestätigt wurde. Nun heißt es aber: Abschied. „Wir bedanken uns bei Helmut für seine geleistete Arbeit als Co-Trainer und als Cheftrainer und bedanken uns für sein nobles Entgegenkommen“, erklärte Meisinger. Schellenberg räumt auf Nachfrage der OVB-Sportredaktion ein, „dass das natürlich kein optimaler Zeitpunkt ist“. Und er stellt auch klar, dass sein Wirken am vergangenen Sonntag beim ersten Testspiel gegen Wacker Burghausen (1:0) noch kein Vorbote auf diese Entscheidung war. „Das war komplett unabhängig. Helmut war in der ersten Woche im Urlaub, das wussten wir.“ Letztlich sei man „nicht im Bösen“ auseinander gegangen, sondern es sei „eine Vereinsentscheidung“ gewesen: „Wir hatten uns im Gesamtkontext ausgetauscht, ob man den zeitlichen Aufwand auch stemmen kann.“ Schellenberg will nämlich „U19-Spieler noch näher heranführen, die Schlagzahl in Sachen Trainingseinheiten erhöhen, in punkto Videoanalyse mehr vorankommen und Trainings auch am Vormittag anbieten.“ Das kann bei 1860 Rosenheim aktuell nur einer: Wolfgang Schellenberg.
Der Fußballlehrer wird aller Voraussicht nach als „Teamchef für zwei Mannschaften“, die „Erste“ und die U19, agieren. „Wir suchen eine Lösung, um das mit dem jetzigen Trainerstab hinzubekommen.“ Wobei er bei der Landesliga-Mannschaft mit Adel Merdan bereits einen Co-Trainer hat, „der das sehr, sehr gut macht“.