Besuch einer Wimbledon-Siegerin

von Redaktion

Markéta Vondroušová sieht 3:3-Remis von TC 1860 Rosenheim gegen Frankfurt

Rosenheim – Mit einem versöhnlichen 3:3-Unentschieden ist die Bundesliga-Mannschaft des TC 1860 Rosenheim am Sonntag in die Saison gestartet – und da die Gäste aus Frankfurt in fast bestmöglicher Besetzung kamen, sind die Verantwortlichen dann doch zufrieden mit dem eingefahrenen Punkt.

Bei perfekten Temperaturen sahen die knapp 650 Zuschauer wieder Tennis auf höchstem Niveau. Der Tag war wieder ein voller Erfolg für 1860, was organisatorisch gar nicht so einfach war, da viele der sonst zahlreichen Helfer des Vereins noch selber Punktspiele hatten.

Vor den Einzeln standen die Zeichen erst einmal gar nicht so gut für die Heimmannschaft, die ersten drei aufgestellten Spieler von Frankfurt stehen aktuell alle ein gutes Stück höher in der Weltrangliste als Rosenheims Nummer 1 Nikoloz Basilashvili, womit die Devise war, irgendwie in eine gute Position für die Doppel zu kommen, wo man dann favorisiert war. Dieser Plan ging in der ersten Runde auch auf, auf dem Center Court gab der Argentinier Federico Gomez an Position 2 sein Debüt gegen den Bolivianer Hugo Dellien und zeigte dem Heimpublikum gleich, dass er eine starke Neuverpflichtung ist. Mit seinem extrem physischen, schnellen Spiel und krachenden Aufschlägen ließ er dem Frankfurter kaum eine Chance und gewann deutlich 6:4, 6:3. Am Nebenplatz fand Thiago Monteiro auf Position 3 erst überhaupt nicht ins Spiel und verlor den ersten Satz deutlich mit 1:6 gegen den Chilenen Tomas Barrios Vera. Doch der Brasilianer hat sich bis jetzt in jedem Match für Rosenheim aus diesen Situationen noch herauskämpfen können, zeigte auch hier wieder großen Kämpferwillen und schaffte es, angetrieben vom Publikum, mit 6:3 in den Match-Tiebreak. Auch dort blieb er mental stark und fuhr mit 10:6 das 2:0 nach der ersten Runde ein.

Dies war ein super Start in die Partie, doch das Momentum kippte in der zweiten Runde in Richtung der Gäste. Nikoloz Basilashvili, der körperliche Probleme hatte, konnte im Topmatch dem Argentinier Camilo Ugo Carabelli wenig entgegensetzen und verlor recht klar 3:6, 3:6. Auch Ugo Blanchet an Position 4 erwischte einen schlechten Tag, er hatte mit dem ehemaligen Top 50 Spieler Pedro Cachin, ein weiterer Argentinier, aber auch einen richtig starken Gegner. 2:6, 4:6 hieß es in diesem Match am Ende – und somit 2:2 nach den Einzeln.

Rosenheim sah sich durchaus in der Lage, zwei Doppel zu gewinnen, da man die Doppelspezialisten Andrew Paulson und Manuel Guinard noch in der Hinterhand hatte. Allerdings konnten Paulson/Gomez im Einserdoppel gegen Ugo Carabelli/Dellien viele ihrer Chancen nicht nutzen und verloren am Ende dann doch deutlich 4:6, 1:6. Auch die Unterstützung von der ehemaligen Wimbledon-Siegerin Markéta Vondroušová, die ihren Partner Gomez in Rosenheim von der Tribüne aus anfeuerte, half dabei nicht. So lag es an den Franzosen Guinard/Blanchet, gegen Barrios Vera/Cachin das Unentschieden zu sichern – und wie so oft entschied der Match-Tiebreak. Dort nahmen die Gastgeber wieder den Schwung des Publikums mit und gewannen 2:6, 6:2 und 10:7.

Das Unentschieden kann Rosenheim mit Blick auf den Verlauf im Großen und Ganzen doch als Erfolg verbuchen, gerade, da beide Match-Tiebreaks auf Rosenheimer Seite gefallen sind. Frankfurt wird mit dieser Aufstellung zudem sicher oben mitspielen. Am kommenden Freitag geht es für 1860 auswärts weiter in Gladbach, die wie jede Saison auch wieder als Titelfavoriten gehandelt werden, sich aber in der ersten Partie gegen Neuss extrem schwer taten.

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