Ulm – Die regionalen Leichtathleten haben bei den deutschen Meisterschaften der Junioren U23 und Jugend U16 in Ulm mit einer Silbermedaille und vier Finalplatzierungen überrascht. Ein heimischer Athlet hatte allerdings großes Pech.
Den großen Traum von der Finalteilnahme erfüllte sich Severin Anglhuber vom TSV Wasserburg im Dreisprung der Jugend M15: Im Ulmer Donaustadion wuchs der 1,90 Meter große Athlet erneut über sich hinaus und landete bei einem neuen persönlichen Rekord. Damit verbesserte er sich um 25 Zentimeter und lag bis zum letzten Versuch auf dem Bronze-Platz. Dann wurde er allerdings noch überholt und wurde dennoch dankbarer Vierter mit 13 Zentimetern Rückstand auf den Dritten. Sein Vereinskamerad Elias Königbauer lief über 80 Meter Hürden zu einem neuen persönlichen Rekord mit 11,31 Sekunden. Damit schied er allerdings im Vorlauf mit dem 17. Gesamtrang aus.
Nicht leicht hatte es diesmal auch Miriam Kauer vom TSV 1860 Rosenheim: Im 200-Meter-Vorlauf der Juniorinnen kam für die 22-Jährige das frühe Aus mit 24,72 Sekunden. Unerwartet stark präsentierte sie sich nach einer bislang ruhigen Saison auf der 400-Meter-Strecke: Die Vorrunde überstand sie mit 55,79 Sekunden und qualifizierte sich damit für den Endlauf. Dort glänzte sie bei den starken Winden auf der Gegengeraden als DM-Siebte mit 56,64 Sekunden und feierte damit einen riesigen Erfolg.
Überraschend weit nach vorne arbeitete sich auch Jakob Ngom aus Riedering: Der Student für Raumfahrttechnik erzielte im 400-Meter-Hürden-Rennen der Junioren eine neue persönliche Bestzeit von 54,06 Sekunden im Vorlauf und ebnete sich damit den Weg ins Finale. Dort spurtete er über die 91 Zentimeter hohen Hindernisse im Trikot des TSV Gräfelfing auf den sechsten Platz mit 54,29 Sekunden.
Nadine Angermann aus Bernau startete bei diesen Titelkämpfen sehr aussichtsreich im Kugelstoßen der Jugend W15 – doch im Finale überraschte sie sich selbst. Das Drei-Kilogramm-Wurfgerät wuchtete sie im Trikot der LG Chiemgau-Süd auf überragende 13,32 Meter und steigerte damit ihren persönlichen Rekord um ganze 64 Zentimeter. Als neue deutsche Vizemeisterin erfüllte sie sich einen riesigen Medaillentraum. Nur Merle Roßner vom LV 90 Erzgebirge war diesmal knapp besser mit 13,61 Metern. Im Diskuswurf musste sie sich diesmal allerdings mit einer Mittelfeldplatzierung begnügen: Unter den 21 Starterinnen erreichte sie den zwölften Rang mit 33,73 Metern. Dabei fehlten ihr 1,92 Meter zum Einzug in das Finale der besten acht Athletinnen.
Der Pechvogel dieser Titelkämpfe kommt aus Wasserburg. Der 22-jährige Daniel Schwab überraschte im Trikot der LG Stadtwerke München noch mächtig im 100-Meter-Sprint der Junioren: Nach 10,54 Sekunden im Vorlauf stand er im Finale. Dort zeigte er die schnellste Reaktionszeit aller Athleten und spurtete zu einem neuen persönlichen Rekord in 10,49 Sekunden. Damit belegte er in der übermächtigen Konkurrenz den siebten Platz als schnellster Bayer. Am zweiten Tag kam dann allerdings die Ernüchterung im 4×100-Meter-Staffel-Rennen: Als Schlussläufer übernahm Schwab als Dritter den Stab und führte sein Münchner Team mit seinen riesigen Schritten zum deutschen Meistertitel. Doch später wurde das Quartett wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert.