Sensationelles Sechziger-Comeback

von Redaktion

TENNIS-BUNDESLIGA Rosenheimer punkten gegen den Meister nach 0:3-Rückstand

Rosenheim – Ein spannendes Derby der Tennis-Bundesliga zwischen dem TC 1860 Rosenheim und dem TC Großhesselohe ist – wie schon im letzten Jahr – mit einem 3:3-Unentschieden zu Ende gegangen. Beide Mannschaften sind aufgrund der aktuellen Turniere in Kitzbühel und Umag geschwächt in die Partie gegangen, aber das im Vorhinein knapp erwartete Spiel hatte viele enge Highlights. Dabei fiel das Glück in den Einzeln eher in Richtung der Münchner, doch die Rosenheimer konnten dann ihre neue Doppelstärke wieder voll ausspielen und sich so nach einem 0:3-Rückstand durch den Sieg von Andrew Paulson und in den beiden Doppeln den wichtigen Punkt sichern.

In der ersten Runde gab Gastao Elias an Position vier sein Saisondebüt gegen den Österreicher Dennis Novak und musste gleich Schwerstarbeit im ersten Satz leisten, der über zwei Stunden dauerte. Den gewann er dann eng mit 13:11 im Tiebreak, musste aber den zweiten Satz im Anschluss mit 0:6 hergeben. Im Match-Tiebreak spielten beide Kontrahenten dann noch einmal ihr bestes Level, dieses Mal aber mit dem besseren Ende für Großhesselohe mit 12:10.

Parallel hatte am Centre Court Lorenzo Giustino mit dem neuen deutschen Shootingstar Justin Engel zu kämpfen, der auch in dem Match dem Rosenheimer Publikum sein volles Potenzial zeigte. 6:2 und 6:4 hieß es am Ende recht deutlich für Engel, womit Großhesselohe gleich zu Beginn mit 2:0 in Führung ging. Somit lag der Druck in der zweiten Runde auf Rosenheim – Andrew Paulson hielt diesem an Position drei wie schon am Wochenende zuvor solide Stand. Er besiegte den Slowaken Jozef Kovalik vor den Augen seiner Freundin und Wimbledon-Siegerin Marketa Vondrouseva deutlich mit 6:3 und 6:4. Dabei lag er im zweiten Satz schon mit 0:3 im Rückstand und schaffte in einem schier endlos scheinenden achten Spiel den 4:4-Ausgleich und geriet damit auf die Siegerstraße. Im Spitzenspiel bekam es Ugo Blanchet mit dem Ungarn Zsombor Piros zu tun. Im ersten Satz war ihm anzumerken, dass er erst mitten in der Nacht mit dem Shuttle aus Umag in Rosenheim angekommen war. Im zweiten Satz konnte ihn das Publikum dann doch noch hochziehen und er schaffte es mit 3:6 und 6:4 in den zweiten Match-Tiebreak des Tages. Auch hier war Rosenheim wieder vom Pech verfolgt: Piros spielte zum Teil unfassbares Tennis und führte die Gäste mit 10:8 zur 3:1-Führung.

Kapitän Lukas Jastraunig hatte bei der Doppel-Aufstellung genau den richtigen Riecher. Paulson spielte mit Jiri Vesely, der sein Debüt für Rosenheim gab, und bekannt für seine Siege gegen Novak Djokovic ist. Sie gewannen im Spitzendoppel gegen Engel/Frantzen mit 7:6 und 6:3. Gastao Elias und Petr Nouza machten ihnen es am Nebenplatz nach und bezwangen Kovalik/Novak mit 6:3 und 7:6.

Es war wieder ein super knapper Spieltag. Die Rosenheimer trauern zwar etwas den Match-Tiebreaks in den Einzeln nach, sind aber mit dem Punkt ziemlich zufrieden. Auch in der Liga bleibt es spannend: Bredeney führt mit 7:1 Punkten vor Kurhaus Aachen und Gladbach (jeweils 6:2) sowie den Aufsteigern Köln und Neuss (je 5:3). Mannheim, Großhesselohe und 1860 sind mit jeweils 3:5 Punkten auf den Plätzen sechs bis acht, während Frankfurt und Blau-Weiß Aachen mit jeweils 1:7 Punkten auf den beiden Abstiegsplätzen verweilen. Am nächsten Sonntag müssen die Sechziger in Köln ran und wollen nach drei Unentschieden und einer Niederlage endlich den ersten Sieg einfahren.

Artikel 2 von 11