„Zwei unterschiedliche Paar Stiefel“

von Redaktion

1860 Rosenheim verpatzt Landesliga-Auftakt gegen Aufsteiger

Aubing – Kurz hat Wolfgang Schellenberg seine Mannen mit dem Gegner abklatschen lassen, dann scharte er sie in einem der wenigen schattigen Parzellen des Hauptplatzes an der Kronwinkler Straße um sich. Der Coach des TSV 1860 Rosenheim hatte nach der 1:3-Niederlage beim Aufsteiger SV Aubing zum Auftakt der neuen Saison in der Fußball-Landesliga Südost Gesprächs- in erster Linie aber Mitteilungsbedarf. „Hauptunterschied war, dass Vorbereitung und Pflichtspiele zwei unterschiedliche Paar Stiefel sind – da hat Aubing den Schalter besser umgelegt.“

Schellenbergs Mannschaft verpatzte die Saisonpremiere aufgrund zweier Mängel, die sich über die gut 90 Minuten weder durch Personalwechsel, noch durch Direktiven von Außen hinreichend beheben ließen: Einer nicht immer strukturierten Defensive, die bei sämtlichen Gegentoren kein gutes Bild abgab. Aber auch einer Offensive, die kaum einmal ein auffälliges Statement abzugeben vermochte. Zudem kämpften die Sechziger gegen die Euphorie beim Gegner. Ein Bezirksliga-Dino, der drei Dekaden in seiner Spielklasse weilte, schaffte endlich den Sprung nach oben. Dokumentiert von Bannern, einem eigene kleinen Fanclub und immerhin gut 200 Zuschauern bei allerbestem Urlaubswetter.

Obwohl die Rosenheimer mehr Ballbesitz hatten, konnten sie daraus keine Torchancen entwickeln. Stürmer Johann Djayo blieb weitgehend wirkungslos. Schellenberg wusste das zu erläutern: „Wir haben Johann zu schlecht eingesetzt, weil wir kaum und zu wenig Fußball gespielt, sondern oft zu schnell den langen Ball gesucht haben.“ Man hätte Djayo durch „vernünftiges Aufbauspiel“ viel besser in Szene setzen müssen.

Doch da krankte es schon bei den Stationen in der eigenen Hälfte. Die Aubinger tasteten sich an die höhere Spielklasse heran, schlugen aber ohne Verzug zu, als sich ihnen die Chance bot. Nach Vorarbeit von Leo Tomic traf Daniel Koch zur Führung. Kurz nach der Pause erhöhte Tomic nach einem Abpraller auf 2:0. „Bei den Toren haben wir es schlecht verteidigt, das war eines der Probleme“, räumte Schellenberg ein.

Balthasar Zimmermann mit dem 3:0, und dann doch endlich Djayo kurz vor Beginn der Nachspielzeit, vervollständigten eine Chronologie, die 1860 Rosenheim nicht unverdient als zweiten Sieger ausweist. Am Mittwoch um 18.30 Uhr empfangen die Sechziger die Reserve aus Unterhaching im Beck & Fraundienst-Stadion.

TSV 1860 Rosenheim: Stein, Fischer, Hetemi (58. Ünal), Jesse (46. Jesse), Grundner, Markulin, Summerer (58. Summerer), Syed, Merepeza (46. Tutic), Muhameti (58. Papapicco), Ngounou Djayo.

Schiedsrichter: Stadlmayr (SV Donaumünster-Erlingshofen).

Zuschauer: 200.

Tore: 0:1 Koch (32.), 0:2 Tomic (51.), 0:3 Zimmermann (75.), 1:3 Djayo (90.).or

Artikel 3 von 11