Bruckmühl – Spannende Rennen, Spitzensport und eine Tour de France-Atmosphäre haben die 25. Salus Radsportnacht in Bruckmühl geprägt. Mit rund 6000 Zuschauern stellte das Radsport-Event einen Besucherrekord auf und erzeugte eine beeindruckende Stimmung.
Das Publikum entlang des rund 600 Meter langen Rundkurses in der Ortsmitte erlebte nicht nur Radsport der Spitzenklasse: Auch die „Nachwuchs-Speichen-Cracks“ zeigten glänzende Leistungen und konnten ihr Talent als „Elite-Fahrer in spe“ unter Beweis stellen. Das Starterfeld erstreckte sich von den „Fette Reifen“-Wettbewerben der „Minis“ über die Nachwuchsklassen U15, U17 und U19 bis zu den Elite-Fahrern. Das Hauptrennen über 120 Runden – gestartet durch Salus-Geschäftsführer Dr. Florian Block – bildete allein durch die hochkarätige Besetzung eine absolute Attraktion.
Wie angekündigt ging Florian Lipowitz, der in Paris als Überraschungs-Dritter der Tour de France vom Rennsattel stieg, beim Bruckmühler Kriterium an den Start. Weitere Spitzenfahrer „rahmten“ ihn in der ersten Startreihe ein: Georg Zimmermann (Deutscher Straßenmeister Elite 2025/Intermaché), Sebastian Putz und Anton Palzer (Red Bull-BORA-hansgrohe), Patrick Gamper (Jayco AlUla), Kim Heiduk (Ineos Grenadier), Niklas Märkl (Picnic PostNL) und Marco Brenner (Tudor Pro Cycling). Schon nach 20 Runden setzte sich eine zehnköpfige Spitzengruppe ab. Etwa 20 Runden vor Schluss wurde es dann dramatisch, der Verlauf könnte aus der Feder eines Drehbuch-Autors stammen. Das Rennrad von Florian Lipowitz hatte einen Platten. Sein Teamkollege Anton Palzer überließ ihm sein Rad und gab auf, doch Lipowitz fiel durch die Panne zurück. In einer beispiellosen Aufholjagd rollte er das Feld aber von hinten auf und fuhr unter den Ovationen der Zuschauer als Erster über die Ziellinie, vor Georg Zimmermann und Patrick Gamper. Zur abschließenden Ehrenrunde des Siegertrios erklang – mit Tour de France-Bezug – die Melodie „Les Champs-Élysées“.
Als umsichtiger Rennleiter fungierte Hermann Denk. Kompetent und temperamentvoll kommentiert wurden die Rennen von Christian Lichtenberg. Im Rahmenprogramm wurde Antonia Niedermaier (RSV Götting-Bruckmühl) als „Nachwuchsstar des deutschen Frauenradsports“ für ihre jüngsten Erfolge geehrt. Neben ihrem fünften Platz beim diesjährigen Frauen-„Giro d’Italia“ verteidigte sie 2024 ihren Weltmeistertitel im U23-Einzelzeitfahren und gewann bei den Europameisterschaften die Silbermedaille. In Bruckmühl verriet sie ihre nächsten Starts: Tour de Romandie in der Schweiz, WM in Ruanda und EM in Frankreich. Als Spitzen-Skibergsteigerin hatte sie nach Aufnahme der Sportart ins olympische Programm ursprünglich noch einen Start bei Olympia 2026 in Mailand erwogen, inzwischen aber verworfen: „Dort ist nur die Sprint-Disziplin angesetzt und ich bin keine Sprinterin“. Außerdem wurde das 2025 formierte Nachwuchsteam des RSV Götting-Bruckmühl in den Altersklassen U13, U15 und U17 vorgestellt.
Ausgesprochen positiv fiel das Fazit von Markus Ott, Zweiter Vorstand des veranstaltenden RSV Götting-Bruckmühl, aus: „Wir haben eine überragende Radsportnacht erlebt. Wir sind sehr stolz auf die wahnsinnige Zuschauerkulisse und das hochkarätige Fahrerfeld. Das war echte Bruckmühler Radsport-Tradition. Bedanken möchte ich mich bei den Sponsoren – allen voran Salus – und bei der Bruckmühler Geschäftswelt, sie war sehr großzügig mit den Rennprämien. Unser Dank gilt außerdem den rund 70 ehrenamtlichen RSV-Helfern, der Feuerwehr, dem BRK und der Marktgemeinde.“