1860 mit leichtem Spiel beim Tabellenletzten

von Redaktion

Rosenheimer 9:0-Erfolg in Neuperlach – Dreimal Elgathous, zweimal Emirgan

München – Der Pflichtsieg hing eingedenk der tabellarischen Vorzeichen fast wie ein Damoklesschwert über den Fußballern des TSV 1860 Rosenheim. Diese zuvorderst mentale Herausforderung meisterte die Elf vom Trainer Wolfgang Schellenberg mit Bravour. 9:0 ist für gewöhnlich kein Resultat, mit dem sich Teams in der Fußball-Landesliga trennen. Doch das wird aller Voraussicht in der kommenden Saison auch nicht mehr so sein. Den Gastgebern despektierlich zu begegnen kam nicht in Frage. So beschränkte sich der Coach in seiner Bewertung auf die eigene Mannschaft. „Sie hat das vernünftig gemacht und das Spiel frühzeitig entschieden.“

Neuperlachs Auftritt schmerzte nahezu in jeder Angriffssequenz der Rosenheimer. Einfache Chip-Bälle aus der eigenen Hälfte über die Abwehrkette verursachten Chaos und Aktionismus. Über die Außen verhielt es sich nicht anders. Steven Khong-In flankte mit Übersicht auf Liam Markulin, der lupfte den Ball über Keeper, aber auch Torgestänge, wurde aber von Schlussmann Wassim Zormati am Schienbein rasiert – Elfmeter. Eren Emirgan verlud den Tormann lässig, grüßte anschließend noch einen Bekannten hinter dem Fangzaun. Beim zweiten Mal trat dann Audai Elghatous vom Punkt an, weil Emirgan von Hayati Yilmaz von den Beinen geholt wurde und der Gefoulte nicht selbst antreten wollte. Wieder lässig und trotz Wechsel der Zielkoordinaten traumhaft sicher, dennoch auch mit Gruß an einen Zuschauer.

Eine andere Herangehensweise beim Torjubel wählte Elghatous beim 3:0. Als er aus halbrechter Warte ins Schwarze traf, initiierte er dann eine Art Ziel- und Schussanimation wie in einem Videospiel. Den 4:0- Halbzeitstand markierte Michael Summerer auf Zutun von Deniz Ünal und dem Steckpass von Markulin. Dazwischen lag eine kurze Phase der Unbekümmertheit. Die Neuperlacher traten in Person von Alexander Rojek in Erscheinung, dessen Schuss Simon Stein mit flinkem Reflex zur Ecke entschärfte. Davon gab es deren drei, wovon immerhin eine in einen nicht ungefährlichen Kopfball mündete. „Wenn du da das 3:1 bekommst, hast du wieder Hektik da“, bemängelte Schellenberg. Er sei in besagten Minuten „nicht ganz zufrieden“ gewesen.

Ähnlich verhielt es sich zu Beginn des zweiten Abschnitts. Aber nur bis die Rosenheimer das fünfte Mal anschrieben. Emirgan schnürte den Doppelpack, und damit war dann auch der Trainer vom Sieg überzeugt. Dass der Münchner „hinten große Probleme“ hatte, verhehlte Schellenberg nicht. Seine Elf verpasste einen möglichen zweistelligen Sieg. Dennoch galt: „Alle Tore waren schön herausgespielt.“ Elgathous erzielte seinen dritten Treffer im Spiel, für die weiteren Rosenheimer Tore sorgten Markulin und die eingewechselten Luis Lehmann und Zaeem Syed.

TSV 1860 Rosenheim: Stein, Khong-In, Grundner, Fabien Ngounou Djayo (66. Hetemi), Ünal, Gratt, Summerer (60. Syed), Tutic (53. Merepeza), Liam Markulin, Emirgan (66. Lehmann), Elgathous (66. Kasumovic).

Schiedsrichter: Buchhorn (VfL Waldkraiburg).

Zuschauer: 50.

Tore: 0:1 Emirgan (8., Elfmeter), 0:2 Elgathous (21., Elfmeter), 0:3 Elgathous (23.), 0:4 Summerer (38.), 0:5 Emirgan (55.), 0:6 Elgathous (63.), 0:7 Liam Markulin (65.), 0:8 Lehmann (69.), 0:9 Syed (74.).

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