Deggendorf/Rosenheim – In der Vorbereitung auf die neue Saison in der DEL2 gehen die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim verstärkt auf Reisen. Sie weilten im österreichischen Kapfenberg und traten dort gegen den Champions-Hockey-League-Starter Klagenfurter AC an. Zuletzt nächtigten sie in Deggendorf, wo sie erfolgreich am Niemeier Haustechnik Cup teilnahmen und den Turniersieg landeten. Und ab Donnerstag geht es wieder ins Ausland: Erst spielen sie bei Olimpija Ljubljana, nächtigen und trainieren dann in Slowenien, ehe sie am kommenden Samstag beim Villacher SV antreten.
Es ist die entscheidende Phase der Saisonvorbereitung, denn danach steht nur noch das Heimspiel gegen den Liga-Konkurrenten Blue Devils Weiden auf dem Programm. Nachdem Trainer Jari Pasanen seinen Mannen bis zum Deggendorf-Turnier harte Trainingseinheiten verordnet hatte, dürfte es jetzt an die Feinjustierung gehen. Powerplay und Unterzahl werden trainiert, dazu das für das Starbulls-Trainerteam immens wichtige Bullyspiel. „Da müssen wir noch mehr für uns gewinnen“, lautet die Ansage des Trainers, „aber das werden wir auch noch verstärkt trainieren.“
In Deggendorf hatten mit Lukas Laub, Fabian Dietz, Tobias Beck und Michael Musin vier Spieler verletzt gefehlt. Während Laub schon wieder ins Training zurückgekehrt ist, fällt nun Lewis Zerter-Gossage für die restlichen Testspiele aus. Der Flügelstürmer hat wegen des Open-Ice-Hits gegen Regensburgs Corey Trivino vier Spiele Sperre aufgebrummt bekommen.
Es war die einzige negative Auswirkung des Turniers. Ansonsten war Coach Pasanen durchaus zufrieden: „Es war ein tolles Wochenende, auch für das Teambuilding. Alles hat geklappt.“ Pasanen hatte das Turnier als zusätzliche Konditionseinheit gesehen – und gleich am Montag noch eine draufgepackt: „Das waren jetzt drei Tage hintereinander volle Kanne. Die Jungs haben voll mitgezogen, wir sind hier wieder einen Schritt weiter.“ Wäre da nicht die aktuelle Verletztensituation, dann würde der Grad der Zufriedenheit beim Starbulls-Trainer noch weiter ansteigen. So aber gibt es noch ein paar Sorgenfalten. Das sind die Erkenntnisse aus dem Turnier-Wochenende:
Auf die Torhüter ist Verlass: Sowohl Oskar Autio (gegen Regensburg) als auch Christopher Kolarz (Shutout gegen Halle) lieferten in Deggendorf tadellose Leistungen ab. Es spricht vieles dafür, dass die Starbulls eines der besten Torhüter-Duos der Liga haben!
Keussen macht sein Ding: Tryout-Verteidiger Joel Keussen hat jetzt drei Spiele für die Starbulls absolviert, alle an der Seite von Shane Hanna. Der 34-Jährige bringt seine ganze Erfahrung mit ein, spielt solide und hält vor allem auch dagegen. Da scheppert es schon mal bei einem Check! Bis zum 13. Oktober steht Keussen erst einmal in Diensten der Rosenheimer. Sollte er fit bleiben, dürfte einer Weiterverpflichtung absolut nichts im Wege stehen.
Die Neuen stechen: Etliche Neuzugänge hatten die Rosenheimer ja im Sommer zu bieten, einige davon präsentieren sich schon sehr stark. „Wir sind bislang zufrieden“, erklärt Pasanen.
Es ist Luft nach oben: Das gilt vor allem für die letztjährige Paradereihe. Lukas Laub zeigte sich konditionell voll auf der Höhe, wurde aber durch eine Blessur ausgebremst. Bei C.J. Stretch und Ville Järveläinen gilt die Hoffnung, dass sie früher als in der abgelaufenen Saison zu ihrem Spiel finden. Vielleicht ist ja das Endspiel gegen Halle eine Initialzündung, wo Järveläinen zur Führung traf und Stretch im letzten Drittel zwei Treffer markierte.
Daniel Weiß bleibt dabei: Natürlich fehlte dem viermaligen deutschen Meister das Eistraining mit der Mannschaft und die Bindung zum Starbulls-Spiel – das war auch so zu erwarten. Der 35-jährige Angreifer, der in Rosenheim im Tryout ist, vergab eine gute Chance gegen Regensburg und lieferte zumindest eine Torvorlage gegen Halle. „Er hat mit der Zeit besser reingefunden“, sagt Pasanen. Weiß ist auch in den nächsten Tests mit dabei.