Rosenheim – Die Regionalliga-Reserve aus Unterhaching führt nach zehn Spielen die Tabelle der Fußball-Landesliga Südost an, punktgleich dahinter ist der TSV Wasserburg Zweiter. Der TSV 1860 Rosenheim steht auf dem fünften Rang, hat drei Punkte, aber auch ein Spiel weniger. Daraus kann man natürlich schließen: Das Landkreis-Duell zwischen den Sechzigern und Wasserburg, das am Freitagabend um 19 Uhr im Beck- und Fraundienst-Stadion in Rosenheim angepfiffen wird, mutiert zum absoluten Top-Spiel!
„Natürlich haben wir ein großes Spiel vor der Brust. Es ist für uns das Derby, mit dem wir uns am meisten identifizieren können, daraus mache ich keinen Hehl. Aber dennoch ist es so, dass wir natürlich ein dickes Brett zu bohren haben. Wir werden dort auf eine sehr, sehr gute Fußballmannschaft treffen, die ihre Art und Weise zu spielen stellenweise verändert hat im Vergleich zum letzten Jahr. Demzufolge erwarte ich mir ein richtig gutes Landesligaspiel“, erklärt Wasserburgs Coach Florian Heller. Auch 1860-Trainer Wolfgang Schellenberg verteilt im Vorfeld Komplimente: „Wasserburg leistet mit Kevin Klammer an der Spitze und Trainer Florian Heller seit Jahren gute Arbeit. Sie besitzen mit Spielern wie Robin Ungerath, George Dumitru, Leon Simeth oder dem wieder genesenen Janik Vieregg, um nur einige zu nennen, für Landesliga-Verhältnisse herausragende Spieler. Entsprechend intensiv werden wir uns auf den Gegner vorbereiten, auch mit dem Wissen, dass wir ebenfalls hervorragende Qualität in unserem Kader haben und seit acht Spielen ungeschlagen sind.“ Gesucht wird auch diesmal wieder ein Derby-Entscheider – die OVB-Sportredaktion nennt einige mögliche Kandidaten aus allen Mannschaftsteilen:
Abwehr: Florian Grundner (1860 Rosenheim) hat mit 20 Jahren schon etliche Landesliga-Spiele auf dem Buckel. Als zentraler Abwehrspieler hat er diesmal große Verantwortung, denn Wasserburg besitzt viele starke Offensivakteure. Mit Tizian Rudolph (20) verteidigt seit Sommer ein ehemaliger Rosenheimer in Wasserburg. Er war an allen sieben Siegen der Löwen beteiligt und stand bei den Niederlagen nur gegen Unterhaching von Beginn an auf dem Rasen – die Statistik spricht für ihn.
Mittelfeld: Von Schellenberg bereits gelobt, hat sich George Dumitru (19) zu einem wichtigen Akteur bei den Löwen gemausert. Zu den letzten beiden Wasserburger Siegen steuerte er insgesamt drei Tore bei. Bei 1860 hat sich Liam Markulin noch einmal weiterentwickelt. Der technisch beschlagene Flügelspieler, der das Dribbling sucht, wird immer öfter zum Dauerbrenner über 90 Minuten.
Angriff: Mit Audai Elgathous gibt es noch einen besseren Torschützen im 1860-Lager, aber der spät zum Team gestoßene Eren Emirgan hat seine besonderen Qualitäten, was man auch an den Toren merkt: Weitschuss, Elfmeter oder nach langem Sprint – da war alles dabei. Besondere Spiele schreiben besondere Geschichten: Vielleicht trifft es ja diesmal auf Wasserburgs Janik Vieregg zu, der nach seinem Kreuzbandriss zwei Tore in zwei Spielen erzielt hat?