Gwangju – Es sollte am Ende nicht sein: Bogenschützin Katharina Bauer hat bei den Weltmeisterschaften in Gwangju/Südkorea eine Medaille knapp verpasst. Im Mixed musste sich die Raublingerin mit Moritz Wieser im Duell um Bronze dem Duo Nanami Asakuno und Yuki Kawata aus Japan 3:5 (35-37, 38, 37, 34-37, 35-35) geschlagen geben.
„Wir sind natürlich sehr enttäuscht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass ein vierter Platz immer noch ein vierter Platz ist und wir zuvor viele Matches gewonnen haben, um in dieses Match zu kommen. Aber natürlich tut es weh. Wir haben für uns schon ein erstes Fazit gezogen, was wir beim nächsten Mal anders und besser machen wollen. In bestimmten Situationen müssen wir uns auch erst eingrooven. Wir sind zuversichtlich“, meinte Bauer.
Der Mixed-Wettbewerb ist so etwas wie der deutschen Bogenschützen liebstes Kind. 2022 bei der Heim-EM in München begann es, als Michelle Kroppen und Florian Unruh Vize-Europameister wurden. Ein Jahr später gewann das gleiche Duo WM-Silber in Berlin, ehe 2024 zunächst Bauer und Unruh EM-Gold in Essen gewannen und das Olympia-Jahr in Paris durch Kroppen und Unruh versilbert wurde.
Im Einzel hatte sich Bauer als 19. der Qualifikation die beste Ausgangsposition des deutschen Trios verschafft und nutzte diese auch. Allerdings war es kein „Zuckerschlecken“, denn bereits im 1/48-Finale wurde sie von der Philippinin Giuliana Garcia beim 6:4 (26-28, 28-25, 24-26, 29-22, 28-23) stark gefordert, zeigte im entscheidenden Moment aber ihre Klasse. Auch im folgenden Match gegen die Australierin Laura Paeglis benötigte Bauer eine Passe, um so richtig loszulegen. Danach war das 7:3 (25-26, 29-27, 28-25, 28-28, 28-27) jedoch ungefährdet. Damit stand die Doppel-Europameisterin im 1/16-Finale und bekam es dort mit der an 14 gesetzten Inderin Gatha Khadake zu tun. Und in dieser Partie zeigte sich, wie eng es im Bogen-Spitzensport zugeht. Lediglich die erste Passe endete mit einer Zwei-Ringe-Differenz, alle weiteren Passen waren ausgeglichen beziehungsweise endeten mit der Minimal-Differenz. Am Ende musste Bauer das 4:6 (26-28, 27-27, 28-27, 28-28, 27-28) und Platz 17 hinnehmen. „Ich bin natürlich enttäuscht, weil ich gerne mehr Matches gewonnen und absolviert hätte. Ich bin aber grundsätzlich mit meiner Leistung durchaus zufrieden, weil ich alles gegeben habe und die Gegnerin in dem Moment einfach besser war als ich. Aber danach hatte ich auch ein paar Tränchen im Auge“, gab Bauer zu.
Mit dem Damen-Team schied die Raublingerin bereits im Achtelfinale aus. Dort war gegen die Damen aus Taiwan Schluss. Nach dem 4:4 (54-52, 56-51, 52-55, 54-55) ging es ins Stechen, wobei sich die Gegnerinnen stärker zeigten, zwei Zehner schossen und sich eine Acht leisten konnten, weil Bauer, Idensen und Kroppen jeweils eine Neun schossen. Nach dem Sensations-Titel vor heimischem Publikum 2023 blieb den deutschen Frauen somit nur der neunte Platz.