München – Der Münchner Kanuslalom ist ein Stück bayerische Sportgeschichte. Seit fast sieben Jahrzehnten verwandelt sich die Floßlände im Herbst für kurze Zeit in eine Kanuslalomstrecke. Wo im Sommer sonst die Flöße talwärts rauschen, entstehen durch temporäre Einbauten Tore, Walzen und Wellen. Immer im Herbst, wenn Wiesnzeit ist, ist auch Kanuslalomzeit in der Landeshauptstadt – ein Termin, der im Kalender der bayerischen Paddler fest verankert ist. Dieses Jahr zeigte sich der Spätsommer von seiner besten Seite: Sonnenschein, dank Wasserzuschuss ein leicht erhöhter Wasserstand und eine lange, flüssig gehängte Strecke mit 23 Toren, darunter sechs Aufwärtstore. Zwar fehlte die spektakuläre Floßrutsche am Start, doch auch so boten die drei Schlüsselstellen – eine querlaufende Welle, die berüchtigte Walze mit kniffliger Torkombination auf Rennhälfte sowie die enge Passage unter der Hinterbühler Brücke – spannende Rennen mit Zeiten weit über 100 Sekunden.
Trotz zahlreicher Vereine in München selbst gab es nur wenige Starter aus der Millionenstadt. Für die Athleten vom Kajak Klub Rosenheim war der 69. Münchner Kanuslalom dagegen ein echtes Erfolgserlebnis. Allen voran Marian Arnu, der ein Marathonprogramm mit rekordverdächtigen neun Starts absolvierte – K1, C1, C2, Mannschaftsrennen und sogar ein Nachstart nach Zeitmessungsausfall. Er belegte im C1 U18 den ersten Platz, im K1 U18 den dritten Rang, holte gemeinsam mit Jonathan Arnu und Maxi Scott den Sieg im 3 x C1M U18 sowie mit Scott den ersten Platz im C2 Mixed. Bruder Jonathan Arnu gewann den C1 U16, wurde Fünfter im K1 U16 und zusammen mit Marian und Scott Team-Sieger im 3 x C1M U18. Maxi Scott ergänzte die starke Vereinsbilanz mit dem zweiten Rang im C1 U16, dem dritten Platz im K1 U16 sowie Gold in der Mannschaft.
Auch die übrigen KKR-Athleten überzeugten: Elias Kuschinsky wurde Dritter im C1 Herren, Mia Arnu paddelte im K1 Damen auf den dritten Rang. In den Nachwuchsklassen erreichte Manuel Reininger den 14. Platz im K1 U16, sein Bruder Moritz belegte im K1 U14 den elften Rang. Noah Freitag fuhr in derselben Altersklasse auf den 13. Rang. Sein jüngerer Bruder Max erreichte in der jüngsten Altersklasse U10 den achten Platz. In der Altersklasse U16 überzeugte Paul Albert mit dem neunten Platz, Luis Betz belegte den zehnten Rang, Adrian Sommer den zwölften Platz.
In den Mannschaftsrennen setzten die Rosenheimer weitere Ausrufezeichen. Neben dem Sieg im 3 x C1M U18 gab es im 3 x K1M U18 noch den dritten sowie den siebten Platz. Die U14-Mannschaft mit den Reininger-Brüdern und Freitag kam genauso wie das U18-Trio Sommer, Albert und Betz ebenfalls auf den siebten Rang.re