Rosenheim – Mit ruhiger Stimme erklärt Corina „Coco“ Kollarovic die nächste Übung. Die neue Trainerin der Rosenheimer Sportbund-Damen steht in der Mitte der Gabor-Halle. Mit einem roten Stift zeichnet sie die wichtigsten Laufwege auf ihr Taktikboard. Um sie herum stehen 15 Spielerinnen. Einige von ihnen haben in der vergangenen Saison beim Aufstieg aus der Bayernliga in die Regionalliga mitgeholfen. Andere sind neu im Kader.
Darunter auch Sophie Perner und Levke Brodersen. Die beiden Frauen sind in der deutschen Basketballwelt keine Unbekannten. Perner, aufgewachsen in Rosenheim, spielte elf Jahre lang beim TSV Wasserburg, erst in der Erstligamannschaft, später in der Zweiten Bundesliga. „In dieser Zeit bin ich deutscher Meister und Pokalsieger geworden und habe zugleich auch im Eurocup gespielt“, sagt sie auf OVB-Anfrage. Für die 24-Jährige die größten Höhepunkte ihrer Karriere.
Jetzt hat sie sich nach einer neuen Herausforderung umgesehen – und diese beim Sportbund Rosenheim gefunden. „Ich finde das Konzept echt spannend. Es ist eine Mischung aus erfahrenen Spielerinnen, die ich teilweise schon aus meiner Basketballreise kenne, und jungen Talenten“, sagt sie. Zudem freue sie sich darauf, wieder in der Region zu spielen, wo sie ihre Karriere begonnen hat.
Groß ist die Vorfreude darauf, dass es endlich losgeht, auch bei Levke Brodersen. Die 30-Jährige hat im Alter von neun Jahren mit dem Basketballspielen begonnen. Nach Stationen in Saarlouis, Sheffield und Nördlingen verschlug es sie nach Wasserburg. In den vergangenen beiden Jahren legte sie dann eine sportliche Pause ein, um sich auf ihr Referendariat zu konzentrieren.
„Es hat aber schon in den Fingern gekribbelt. Deshalb habe ich nach einer Option geschaut, wo ich ambitioniert und in einer familiären Atmosphäre Basketball spielen kann“, sagt Brodersen. Fündig wurde sie beim Sportbund Rosenheim. „Mit dem Aufstieg in die Regionalliga war das die perfekte Adresse für mich“, fügt sie hinzu. Nach den ersten Trainingseinheiten mit dem neuen Team seien ihre Eindrücke durchweg positiv. „Der Umgang im gesamten Verein ist sehr herzlich und offen“, sagt sie. Sophie Perner fügt hinzu: „Wir haben eine richtig harmonische und gleichzeitig talentierte Truppe. Es macht total Spaß, mit den Mädels zu trainieren und ich habe das Gefühl, dass wir einiges erreichen können.“
Sowohl Perner als auch Brodersen hoffen auf eine möglichst erfolgreiche Saison. „Es wäre toll, wenn wir die Play-offs erreichen“, sagt Perner. „Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen“, fügt Brodersen hinzu und lacht. Die erste Möglichkeit dazu gibt es am Samstag, 27. September, beim Season Opening in der Gabor-Halle. Um 15 Uhr spielen die Damen gegen TV 1847 Augsburg. Im Anschluss spielen die Sportbund-Herren um 18 Uhr gegen den TSV Weilheim.
Auf eine volle Halle hoffen dann auch die beiden Neuzugänge: „Es wäre schön, wenn Basketball in Rosenheim wieder richtig groß wird. Wir freuen uns über jede Unterstützung“, sagt Perner. Zudem sind laut Brodersen zahlreiche Höhepunkte geplant. „Es wird ein tolles Event“, verspricht die 30-Jährige.
Ebenfalls neu im Kader sind Elisa Hebecker, die lange Zeit für die Fireballs Bad Aibling in der ersten Bundesliga im Einsatz war sowie die gebürtige Rosenheimerin Luisa Weymar, die unter anderem in der zweiten Bundesliga für den ETV Hamburg gespielt hat.
Groß ist die Freude über die neuen Gesichter im Team auch bei Trainerin „Coco“ Kollarovic: „Es spricht für die tolle Arbeit des Vereins, die hier kontinuierlich in den letzten Jahren geleistet wurde, dass sich diese Spielerinnen dazu entschieden haben, bei uns zu spielen“, sagt sie. Vor allem die jungen Spielerinnen werden ihr zufolge von diesen Erfahrungen stark profitieren können.