Rosenheim – Die ersten 45 Minuten beim 0:0-Remis im Fußball-Landesliga-Heimspiel des TSV 1860 Rosenheim gegen den Tabellenzwölften SV Dornach hätte man sich getrost sparen können. Bis auf eine halbe Torchance der Sechziger durch einen Kopfball von Audai Elghatous war nichts los – und trotzdem war eine Szene in der Schlussphase der ersten Halbzeit für Sechziger-Trainer Wolfgang Schellenberg vielleicht sogar spielentscheidend.
Was war passiert? Der bereits mit Gelb verwarnte Dornacher Spieler Lorenz Scholz traf Rosenheims Florian Grundner am Kopf. Der blutende Grundner musste behandelt werden, während der Linienrichter dem Schiedsrichter Simon Küblböck mitteilte, eine Gelbe Karte zu geben, was Gelb-Rot für Scholz bedeutet hätte. Der Schiedsrichter ignorierte den „Vorschlag“ seines Assistenten und schickte den Spieler stattdessen für zehn Minuten vom Feld. „Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Ab der 42. Minute hätte Dornach mit zehn Spielern spielen müssen, was es uns natürlich viel leichter gemacht hätte,“ ärgerte sich Schellenberg. Das teilte er dem Schiedsrichtergespann nach dem Schlusspfiff auch unmissverständlich mit.
Allerdings hatten die Rosenheimer in einem durchschnittlichen Landesliga-Spiel, „in dem wir nicht unsere beste Leistung brachten“, so Schellenberg, drei hochkarätige Chancen durch Michael Summerer, Liam Markulin und Eren Emirgan, die bei ihren Versuchen jeweils nur Pfosten oder Latte trafen. Vor allen Dingen der vergebene Elfmeter durch Emirgan (74.), der den Ball an die Oberkante der Latte setzte, tat Rosenheim weh. Die Sechziger boten in der zweiten Halbzeit nach den Einwechslungen eine bessere und engagierter Leistung, sodass ein Sieg durchaus berechtigt gewesen wäre.
„Wir haben heute zwei Punkte verschenkt, was natürlich wehtut. Aber wie gesagt, wir haben auch nicht unsere bestmögliche Leistung geboten“, brachte es Wolfgang Schellenberg auf den Punkt. Weil Tabellenführer Unterhaching II bereits am Freitag mit einem 3:0-Sieg in Unterföhring vorlegte, liegen die Sechziger wie auch der TSV Wasserburg bereits fünf Punkte hinter dem Spitzenreiter auf den Plätzen zwei und drei. Für die Rosenheimer geht es am kommenden Freitag (20 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Karlsfeld weiter.
TSV 1860 Rosenheim: Stein, Fischer (60. Ünal), Khong-In, Grundner, Fabien Ngounou Djayo, Tutic (60. Noah Markulin), Gratt (60. Syed), Summerer (86. Xhelili) Liam Markulin, Emirgan, Elgathous (66. Muhameti).
Schiedsrichter: Küblböck (SV Weiß-Blau Untergriesbach).
Zuschauer: 162.
Tore: Fehlanzeige.
Besonderheiten: Rosenheims Eren Emirgan verschießt einen Foulelfmeter (74.); Rot für Dornachs Leon Cuni (81.).