Rosenheim – Erstes Auswärtsspiel, erster Sieg: Die Starbulls Rosenheim haben in Bietigheim den ersten Dreier der jungen DEL2-Saison geholt. Gegen die Steelers siegten die Eishockeyspieler von der Mangfall mit 6:3. Ville Järveläinen traf dabei dreifach, Lewis Zerter-Gossage doppelt.
Der Spielfilm: Die Starbulls legten los wie die Feuerwehr und setzten sich gleich mal im gegnerischen Drittel fest. Eine frühe Überzahlsituation verstrich zwar noch, danach fiel dennoch der Führungstreffer: Lars Bosecker schickte Lukas Laub mit einem langen Pass auf die Reise, der legte quer auf Järveläinen, der nur noch einschieben musste. Danach entwickelte sich eine offene Partie. Rosenheim hatte mehr Spielanteile, Bietigheim setzte immer wieder Nadelstiche, die Oskar Autio aber alle vereitelte.
Der zweite Abschnitt war für Starbulls-Verhältnisse dann spektakulär – es fielen fünf Tore in nur fünf Minuten. Erst glich Jack Dugan im Powerplay für die Gastgeber aus. Nur eine Minute später nutzten auch die Starbulls ein Überzahlspiel und gingen durch Lewis Zerter-Gossage wieder in Führung der erste Powerplay-Treffer der Saison. Jordan Taupert sorgte wiederum keine zwei Minuten später für die erste Zwei-Tore-Führung für Rosenheim, er traf in eigener Unterzahl. Eineinhalb Minuten waren danach vergangen, als Tyler McNeely Bietigheim wieder auf 2:3 ranbrachte. Allerdings konterten die Gäste erneut, Järveläinen stellte noch in der gleichen Spielminute mit einem Schuss von der blauen Linie auf 4:2. Die Partie wurde danach etwas hitziger. Bietigheim übernahm die Spielkontrolle und belohnte sich 16 Sekunden vor Drittelende: Alexander Preibisch überwand Oskar Autio zwischen den Schonern.
Der letzte Abschnitt gehörte deutlich den Steelers. Rosenheim konzentrierte sich nur noch auf die Defensive, selbst Konter waren Mangelware. Bietigheim erhöhte den Druck im Minutentakt, kam aber auch zu keinen Großchancen. Meistens ließen die Starbulls nur Schüsse aus der Entfernung zu – und die waren sichere Beute für Autio im Kasten. Die Erlösung kam dann durch Järveläinen, der mit dem Schuss ins leere Tor auch seinen Dreierpack schnürte. Zerter-Gossage legte dann noch das 6:3 nach – für ihn der Doppelpack.
Die Schlüsselszene: Die Schlüsselszene ist diesmal eine Sequenz. Im zweiten Drittel ging es nämlich zwischenzeitlich mal auf und ab. Fünf Tore fielen in nur fünf Minuten. Rosenheim fand dabei zweimal eine schnelle Antwort auf einen Gegentreffer – und traf sogar in Unter- und Überzahl.
Zum Lachen: Neun Ligaspiele in Folge hatten die Starbulls – saisonübergreifend – vor dieser Partie kein Powerplay-Tor mehr erzielt. In Bietigheim war es dann so weit: Lewis Zerter-Gossage brach den Bann mit seinem Treffer zum 2:1 – die Erleichterung war den Spielern in diesem Moment anzumerken.
Zum Weinen: Wenn man an diesem Spiel etwas bemängeln möchte, dann, dass die Gegentore zu einfach fallen. Zweimal fuhren Bietigheimer alleine auf Autio zu, einmal stand Preibisch zu frei vor dem Tor und durfte einschieben. Da fehlte oft noch die genaue Abstimmung. Im letzten Drittel, wenn es darauf ankam, zeigten die Starbulls aber wieder, was sie sonst ausmacht: eine Defensive, gegen die es schwerfällt, Tore zu schießen.
Der Spieler des Spiels: In der letzten Saison dauerte es bis zum 15. Spieltag, ehe Ville Järveläinen seinen Torbann brach und sein erstes Saisontor erzielte. In dieser Saison hat der Deutsch-Finne seinen Torriecher schon früh gefunden. Nach seinem Treffer gegen Regensburg legte Järveläinen in Bietigheim drei Tore nach und wurde so zur Schlüsselfigur beim Auswärtssieg.
Das sagen die Trainer: Alexander Dück, Bietigheim Steelers: „Wir haben großteils gut mitgespielt und waren auf Augenhöhe. Aber wir müssen lernen, dass das Spiel 60 Minuten dauert. Es war klar, dass Rosenheim hinten dicht macht. Umso wichtiger ist es, dass wir von Anfang an präsent sind. Wir wussten, was wir machen sollen, waren aber nicht 100 Prozent bereit. Die Liga ist sehr ausgeglichen, da kann man sich keine Fehler leisten.“
Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben. Es war ein hartes Stück Arbeit. Das Resultat spiegelt nicht wider, wie die Situation auf dem Eis war. Bietigheim hat sehr hart gespielt und uns das Leben richtig schwer gemacht. Autio hat uns hier und da gerettet. Den Spielfluss, den wir wollten, haben wir nicht hingekriegt. Bietigheim war sehr lauffreudig, da hatten wir Probleme. Järveläinen und Autio sowie das Überzahltor waren die Schlüssel, wieso wir die Punkte geholt haben. Im letzten Drittel haben wir gefährlich, aber gut verwaltet. Wir hatten unser System geändert, da hatte Bietigheim Probleme.“
Die Spielstatistik: Bietigheim Steelers – Starbulls Rosenheim 3:6 (0:1,3:3,0:2). Starbulls: Autio (Kolarz) – Adam/Tiffels, Hanna/Keussen, Plouffe/Vollmayer, Bosecker – Feser/Sarault/Zerter-Gossage, Laub/Stretch/Järveläinen, Weiß/Calce/Taupert, Stein/Achatz/Zwickl.
Tore: 0:1 (5.) Järveläinen/Laub, Bosecker; 1:1 (28.) Dugan/Racuk, Kemp – PP1; 1:2 (29.) Zerter-Gossage/Sarault, Feser – PP1; 1:3 (30.) Taupert/Sarault, Adam – SH1; 2:3 (32.) McNeely/Dugan; 2:4 (32.) Järveläinen/Stretch, Keussen; 3:4 (40.) Dugan/Preibisch, Schüle; 3:5 (59.) Järveläinen – EN; 3:6 (60.) Zerter-Gossage/Feser – EN.
Schiedsrichter: Hoppe/Blankart; Strafminuten: Bietigheim 8, Rosenheim 10; Zuschauer: 3360.
Das nächste Spiel: Am nächsten Freitag müssen die Starbulls wieder auswärts ran. Spielbeginn bei den Krefeld Pinguinen ist um 19.30 Uhr.