Beckum – 19 Medaillen waren die Ausbeute der acht Wasserskifahrer des WSC Kiefersfelden-Rosenheim bei der Jugend-Europameisterschaft auf dem Tuttenbrocksee in Beckum. Die beiden Nationalkader U15 und U19 bestanden zu fast 60 Prozent aus Läufern des WSC Kiefersfelden-Rosenheim. Während das Team U15 Bronze hinter Polen und der Slowakei einfuhr, siegte das Team U19 in der Nationenwertung. Fünf Gold-, sechs Silber- und sechs Bronzemedaillen erkämpften die Läufer vom Hödenauer See in den Einzelwertungen. Überragender Athlet der Veranstaltung war Kay Strohmeyer, der seine Klasse dominierte. Er war in keiner Disziplin zu schlagen und holte alle vier möglichen Goldmedaillen. Das fünfte Gold holte Alina Bühl in ihrer Paradedisziplin Trick.
In der Klasse U15 war Virgil Funk durch seine Siege und Resultate während der Saison zum Mitfavoriten ernannt worden. Bereits im Vorlauf zeigte Funk mit technisch guten Läufen, dass er auf das Podium möchte. Mit Platz zwei sicherte er sich eine gute Ausgangssituation für das Finale. Während Valeo Moerke das Finale verpasste, fuhr Noa Döring mit einer guten Leistung auf den fünften Platz. In der verkürzten Leine musste sich Funk dann mit dem Israeli Ofek Gohar messen. Obwohl der Kiefersfeldener mit drei Bojen am 16-Meter-Seil sein Vorlaufergebnis verbesserte, war am Ende Gohar eine Nasenlänge vorne. Virgil Funk durfte sich aber über seine erste internationale Silbermedaille freuen.
Valeo Moehrke dagegen zeigte in den anderen Disziplinen, was in ihm steckt – und dass in nächster Zukunft mit ihm gerechnet werden muss. Sowohl im Trick als auch im Springen holte er sich Bronze. Mit der dritten Bronzemedaille in der Kombination schloss Moehrke seine erste Jugend-EM ab.
Kay Strohmeyer war wieder einmal das Maß aller Dinge. Er zeigte in keiner Disziplin Schwächen. „Kay ist enorm stark im Kopf. Er ist immer hoch konzentriert und erlaubt sich keine Fehler. Er lässt im Moment der Konkurrenz einfach keine Chance“, so die Bundestrainerin Julia Meier. Strohmeyer ist der erste Wasserskiathlet überhaupt, der zweimal hintereinander bei einer Jugend-Europameisterschaft alle vier Titel holte. Bereits 2024 stand der Kiefersfeldener viermal ganz oben auf dem Treppchen. In seinem Sog zeigte Jakob Huber ebenfalls tolle Leistungen. Normalerweise ist das Trickskifahren seine Paradedisziplin. Dieses Mal zeigte Huber mit Silber im Slalom und Bronze im Springen, dass er durchaus international in allen Disziplinen vorne mitfahren kann. Im Slalom gab es dann einen weiteren Höhepunkt für den Klub aus Kiefersfelden. Anuk Pilgram kämpfte sich durchs Bojenfeld auf den dritten Platz, sodass erstmalig ein Podium in der Geschichte der Jugend-Europameisterschaft aus einem Verein entstand. Strohmeyer siegte vor Huber und Pilgram.
Fynn Strohmeyer startete unglücklich in den Wettkampf. Im Slalom stürzte er gleich bei seiner ersten Fahrt. Er schüttelte dieses Negativerlebnis ab und fuhr mit Bronze im Trick und Silber im Springen ebenfalls mit zwei Medaillen in der Tasche nach Hause.
Die für Österreich startende Alina Bühl galt als große Favoritin im Trickski, obwohl die in den letzten Jahren nahezu ungeschlagene Mannschaft aus Belarus am Start war. Im Vorlauf fuhr Bühl einen Sicherheitslauf und landete auf dem zweiten Platz. Im Finale ging die 16-Jährige dann volles Risiko, zeigte eine Vielzahl von Saltos mit diversen Schrauben und fuhr mit einem Resultat von 4700 Punkten den Sieg ein. Im Slalom musste sich Bühl nur um eine Boje geschlagen geben. Ihr Sprungergebnis reichte nicht für einen Einzug ins Finale, sodass es in der Kombination noch einmal Silber für die Thierseerin zu verzeichnen gab. „Wir sind mit den Ergebnissen und Medaillen mehr als zufrieden. Die Jugendarbeit und die Leistungen der Läufer des WSCKR ist wirklich herausragend“, resümierte Bundestrainerin Meier die EM.re