1860 Rosenheim: Das Siegen verlernt?

von Redaktion

Wieder Führung verspielt: Am Ende reicht es nur zu einem 1:1 gegen Unterföhring

Rosenheim – Hat der TSV 1860 Rosenheim das Gewinnen verlernt? Seit vier Spielen warten die Rosenheimer in der Fußball-Landesliga Südost nun auf einen Erfolg, nachdem das Heimspiel gegen den FC Unterföhring mit 1:1 geendet hat. Damit haben die Sechziger erneut an Boden auf die oberen Plätze verloren.

„Insgesamt war es kein gutes Spiel“, meinte 1860-Trainer Wolfgang Schellenberg, dennoch sah er seine Mannen im Vorteil: „Wir hatten deutlich mehr vom Spiel und sind auch verdient mit 1:0 in Führung gegangen.“ Das war in der Tat so. Gegen im ersten Durchgang sehr bieder spielende Gäste hatten die Rosenheimer deutlich mehr vom Spiel. Das Führungstor entsprang einer Kombination: Erst wurde von rechts nach innen gespielt, dann von links, in der Mitte scheiterte Edis Muhameti am Gäste-Tormann und Liam Markulin stupste die Kugel aus wenigen Metern im Fallen noch über die Linie.

Dieses eine Tor war für die Überlegenheit allerdings viel zu wenig. Das lag aber auch daran, weil den Rosenheimern die Zielstrebigkeit fehlte. Dieses Unbedingte, um in den gegnerischen Sechzehner zu kommen oder um das Tor machen zu wollen, fehlte. „Nicht einschläfern lassen“, hatte 1860-Kapitän Lucas Gratt schon Mitte der ersten Hälfte lautstark gewarnt. Fast wäre es vor der Halbzeitpause aber soweit gewesen, als Tormann Simon Stein retten musste.

Im zweiten Durchgang hatten die Hausherren eine Großchance, um den zweiten Treffer zu erzielen – wie so oft in den letzten Wochen gelang dies aber nicht. Und wie so oft rächte sich diese Fahrlässigkeit auch. Unterföhring zeigte sich nach dem Wechsel verbessert, konnte sich so einen Auftritt wie im ersten Durchgang auch nicht mehr erlauben. Und dennoch fiel der Ausgleich eher aus dem Nichts. Ein diagonal gespielter Ball in den Strafraum reichte, um den durchgelaufenen Clovis Tokoro in Szene zu setzen, der hielt den Fuß hin und traf ins kurze Eck – das ging natürlich viel zu einfach, Schellenberg hatte bei seinen Mannen „einen Stellungsfehler“ als Ursache ausgemacht.

„Danach ist es uns nicht mehr gelungen, das Spiel entscheidend auf unsere Seite zu ziehen, sodass wir am Ende mit dem 1:1 leben müssen“, bilanzierte der Rosenheimer Trainer. Auf beiden Seiten gab es noch Halbchancen, weitere Treffer blieben aber aus.

Aktuell ist den Rosenheimern etwas die Leichtigkeit abhandengekommen, die sie im August noch an die Spitze gespült hatte. Blickt man auf die vier Spiele ohne Sieg, so muss man feststellen, dass die Sechziger eine riesige Chance verpasst haben. Immerhin steckt Traunstein, gegen das man klar verloren hat, mitten im Abstiegskampf, beim Remis gegen Dornach vergab man einen Elfmeter und bei den Unentschieden in Karlsfeld und gegen Unterföhring hat man sich jeweils eine Führung wieder nehmen lassen. Das war auch schon zuvor bei den drei Remis gegen Unterhaching II, in Murnau und in Kirchheim so, als man jeweils in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen musste.

Parallelen zur Vorsaison, als es ab September abwärts ging, muss man jetzt nicht ziehen. Dafür ist die Sechziger-Mannschaft wahrlich zu stark. Aber vielleicht muss man jetzt wieder etwas mehr die Sinne schärfen.

TSV 1860 Rosenheim: Stein, Khong-In (64. Scott), Grundner, Fabien Ngounou Djayo, Fischer, Gratt, Summerer (67. Xhelili), Emirgan (90. + 1 Lehmann), Noah Markulin (84. Papapicco), Muhameti (57. Elgathous), Liam Markulin.

Schiedsrichter: Furnier (Polizei SV Augsburg).

Zuschauer: 112.

Tore: 1:0 Liam Markulin (18.), 1:1 Tokoro (62.).

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