Zwei Dreiecksflüge absolvierte Uli Straßer an zwei Tagen.Foto Verena Klinger
Hochfelln – Wieder einmal hat es für einen Podestplatz bei der deutschen Meisterschaft gereicht. Dieses Mal ist es der zweite DM-Platz, der inzwischen Fünfte für den Rosenheimer. „Zum Glück war ich schon paar Mal auch ganz oben auf dem Stockerl und muss daher nicht mehr immer unbedingt Erster sein“, kommentiert Straßer seine Platzierung mit einem Augenzwinkern und bekundet seinen großen Respekt vor der überragenden Saisonleistung des diesjährigen Siegers in der Sportklasse, Oliver Teubert aus Buchbach.
Straßer nutzt
günstige Wetterlage
Eine offensichtlich stimmige Kombination aus Erfahrung, Können, Motivation, Wetterglück und terminlicher Flexibilität ermöglichte dem Ingenieur aus Rosenheim, bei seinen zur Meisterschaft zählenden Flügen die durch Sonneneinstrahlung generierten Aufwinde lange genug zu nutzen und entsprechend viele Kilometer in der Luft zurückzulegen. Ende April bot eine für die „Streckenjäger“ unter den Thermiksportlern außergewöhnlich gute Wettersituation auf der Alpennordseite Gelegenheit für herausragend weite Flüge. Auch Straßer konnte an zwei aufeinander folgenden Tagen diese günstigen Flugbedingungen für weite Dreiecksflüge vom Hochfelln im Chiemgau nutzen.
Mit Wendepunkten bei Mayerhofen im Zillertal und Bad Gastein im Salzburger Land und der erfolgreichen, nicht immer selbstverständlichen Überwindung des bayerischen (Gegen)windes auf dem Heimweg ins Chiemgau – einmal sogar mit einem abendlichen Abstecher fast bis zum Chiemsee – kamen bei den acht beziehungsweise zehn Stunden andauernden Flügen 223 beziehungsweise 260 gewertete Streckenkilometer zusammen und damit eine gute Punktebasis für die Meisterschaft.
Flughöhen bis
4750 Meter über NN
Der dritte der drei zur Wertung zählenden Flüge gelang dann im Juni mit Start an der Zillertaler Höhenstraße inklusive zweimaliger Überquerung des Alpenhauptkammes mit spektakulären Ausblicken aus Flughöhen bis zu 4750 Meter über Meereshöhe. Mit Wendepunkten in der Nähe vom Zuckerhütl in den Stubaier Alpen und dem Passo Falzarego in den Dolomiten inklusive logistisch günstiger, so spät am Tag eher ungewöhnlicher Landung oben am Startplatz an der Zillertaler Höhenstraße standen nach neun Stunden 223 Kilometer auf dem Zähler und reichten dem Sportvorstand der Bergdohlen Brannenburg schlussendlich zum zweiten Ranglistenplatz in der Sportklasse.
Die deutsche Meisterschaft im Streckenfliegen mit dem Gleitschirm erstreckt sich über ein Jahr, wobei die drei besten Flüge eines jeden Teilnehmers gewertet werden. Die Flüge werden anhand von GPS-Aufzeichnungen dokumentiert. Ein GPS-Gerät ermittelt mithilfe von Satelliten den aktuellen Aufenthaltsort und speichert die Flugroute ab. Die geflogenen Strecken werden über das Internet zum Wettbewerb eingereicht. Alle Flugaufzeichnungen sind über die Homepage des Deutschen Hängegleiterverbandes (www.dhv.de) zugänglich.re