Rosenheim – Die Fußball-Schiedsrichtergruppe Chiem bekommt eine neue Spitze. Bei der anstehenden Neuwahl am 10. November kandidiert der Ebersberger Ronny Schmidt als Gruppen-Schiedsrichterobmann und will damit Nachfolger von Sepp Kurzmeier (SV Ramerberg) werden. Der 37-jährige Schmidt ist selbst Bezirksliga-Schiedsrichter und Beobachter in der Landesliga. Beruflich ist der Familienvater Teamleiter Berufsberatung in der Rosenheimer Agentur für Arbeit. „Ich trete in große Fußstapfen“, sagte Schmidt den OVB-Heimatzeitungen. Kurzmeier (64) bleibt als sein Stellvertreter an Bord und will vorerst als Einteiler für den Herrenfußball weitermachen.
Schmidt hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass aus der Gruppe Chiem wieder mehr Unparteiische mit Perspektive den Sprung in höhere Ligen schaffen. Neben dem Aushängeschild, Zweitliga-Schiedsrichter Michael Bacher (SV Amerang), kommen nur noch drei Landesliga-Referees aus dem Westen des Kreises Inn/Salzach. „Wir wollen wieder mehr Spitzen-Schiedsrichter haben. Wir brauchen den einen oder anderen 20-Jährigen in der Landesliga“, fordert Schmidt.
Er selbst werde als aktiver Schiedsrichter mit der neuen Aufgabe etwas kürzertreten. „Das wird weniger werden. Aber ich bin sehr gerne Schiedsrichter.“ Mit 13 Jahren hat Ronny Schmidt den Neulingskurs absolviert, seit 2003 pfeift er für den TSV Emmering.
In der Breite sei die Gruppe gut aufgestellt, sagt er. An Nachwuchs mangelt es nicht. Seit der laufenden Saison werden auch C-Klassen-Spiele und die Gruppen der C- und D-Junioren wieder mit Unparteiischen besetzt. Die jungen Schiedsrichter werden bei ihren ersten Auftritten von erfahrenen Kollegen begleitet. Das hilft, dass kaum einer die Pfeife schnell wieder abgibt. Dazu beitragen soll auch Michael Hofbauer (TSV Bernau). Der bisherige Lehrwart und ehemalige Bayernliga-Schiedsrichter wird zum „Chefcoach“ für die Nachwuchs-Talente.
Seine Position als Lehrwart soll Sebastian Busch vom TSV Ebersberg übernehmen. Die Einsteigerkurse sollen ab 2026 im neuen Format an einem Wochenende abgehalten werden. Der erste Termin – vom 27. Februar bis 1. März – steht schon fest. Christian Böckl bleibt als Zweiter Beisitzer für die Einteilung der Junioren zuständig.
Sepp Kurzmeier war 2006 als Lehrwart eingestiegen, seit 15 Jahren führt er die Gruppe, 2014 rückte er zum Kreis-Schiedsrichterobmann (KSO) auf. „Es gibt selten jemanden, der sich so stark für die Schiedsrichter einsetzt und so viel Zeit investiert“, würdigte ihn der Kreisvorsitzende Michael Baumann (Rosenheim). Wenn Kurzmeier ins zweite Glied zurücktritt, muss auch der KSO neu gewählt werden. In der Schiedsrichter-Gruppe Ruperti ist Hans Wichtlhuber (Tengling) als Gruppen-Obmann bereits bestätigt worden, in der Gruppe Inn will Martin Bruckmayer (Altötting) wieder antreten. ah