Traunstein – Alarmstufe Rot beim SB Chiemgau Traunstein! Nur elf Punkte aus 15 Spielen bedeuten einen direkten Abstiegsplatz in der Fußball-Landesliga Südost. Nach der knappen 1:2-Niederlage beim TSV Kastl stand Abteilungsleiter Uli Habl dem Beinschuss Rede und Antwort. Er sprach über die jungen Spieler, die hitzigen Szenen auf dem Platz und die offenen Fragen rund ums Trainerteam und die Zukunft des SBC.
In der Vorbereitung hatten Sie sich zum Trainerteam recht zuversichtlich geäußert. Ist das nach 15 Spieltagen, elf Pünktchen und einem Abstiegsplatz immer noch so?
Dem Trainerteam kann und möchte ich keinen Vorwurf machen, man sieht das ja auch unterhalb der Woche, was die beiden da leisten. Was bei uns momentan nicht läuft, das ist die Tatsache, dass wir die Trainingsleistungen am Wochenende nicht auf den Platz bekommen. Zudem kassieren wir aktuell zu viele Rote Karten – aber was soll ich da den jungen Spielern sagen? Das sind junge Kerle, die voller Emotionen dem Fußball nachgehen, das ist sehr schwierig zu behandeln!
Sie haben einen jungen Kader mit sehr vielen Talenten! Woran liegt es, dass bisher kein Durchbruch gelungen ist und wo sehen Sie die Stellschrauben hierfür?
Wahrscheinlich sind wir sogar schon zu jung dafür! Uns gehen im Moment ganz offensichtlich ein bis zwei richtig erfahrene Führungsspieler ab, die diese junge Mannschaft im Spiel leiten können. Da geht unser 18-jähriger Michael Steinbacher ihren Torwart unbeholfen tätlich an, mit der Folge einer Roten Karte. Wenn du einen erfahrenen 28-jährigen Spieler hättest, wäre das mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht erst passiert. Das sind eben Sachen, die sich momentan häufen und im Endeffekt nur schädlich für das Team sind – alles sehr, sehr schwierig!
Wäre ein Trainerteam, bestehend aus Kilian Lehrberger (Leiter Junioren Nachwuchsleistungszentrum) und Sepp Aschauer mit einem frei aufspielenden Mannschaftskapitän Gentian Vokrri, eine bessere Alternative?
Wir stellen uns immer wieder die Frage nach dem besten Trainerteam, unabhängig vom Tabellenstand! Im Fall Vokrri bestünde dann auch die Gefahr, dass wir ihn als Spieler verlieren könnten – und das können wir uns momentan überhaupt nicht leisten. Mit so einer Angelegenheit muss man feinfühligst umgehen, man darf da keinem Beteiligten einfach so vor den Kopf stoßen. Wir sitzen alle in einem Boot. Das Beste, was uns passieren könnte, wäre, dass wir ein, zwei erfahrene Spieler für unseren Kader gewinnen könnten, ohne die Trainerfrage stellen zu müssen, denn dann würde sich die ganze Problematik mit ziemlicher Sicherheit auflösen! re