„Wir haben dann unsere Beine gefunden“

von Redaktion

2:3-Niederlage nach Verlängerung: Starkes zweites Drittel sichert den Starbulls in Freiburg einen Punkt

Freiburg – Es bleibt dabei: Wenn die Starbulls Rosenheim auf die Wölfe Freiburg treffen, dann punkten sie. Auch im neunten Aufeinandertreffen hintereinander blieb den Rosenheimer Eishockeyspielern etwas Zählbares. Allerdings war es nur ein Punkt, weil die Starbulls das DEL2-Spiel im Breisgau mit 2:3 nach Verlängerung verloren.

Der Spielfilm: Lange Zeit tat sich im ersten Drittel nicht viel, ehe die Gastgeber die Oberhand gewannen. In der siebten Minute hatte Sameli Ventelä die erste große Gelegenheit für Freiburg, zielte aber vorbei. Als dann Shane Hanna auf die Strafbank musste, fackelten die Breisgauer im Powerplay nicht lange: 18 Sekunden später hatte ausgerechnet der Ex-Rosenheimer Travis Ewanyk erfolgreich zur Führung abgefälscht. Dominik Kolb hätte dann bei einem Alleingang für den Ausgleich sorgen können, scheiterte aber an Wölfe-Tormann Patrik Cerveny. Auf der anderen Seite behielt Starbulls-Goalie Oskar Autio die Ruhe, als Lukas Mühlbauer aus kurzer Distanz abgezogen hatte. „Wir spielen nicht gut und können froh sein, dass es nur 0:1 heißt“, bilanzierte Rosenheims Verteidiger Maximilian Adam den ersten Durchgang.

Es musste sich was ändern bei den Starbulls – und das tat es auch: Lautete die Torschussbilanz nach dem ersten Drittel noch 14:6 für Freiburg, so war diese im zweiten Abschnitt 15:4 für Rosenheim. Lukas Laub und Joel Keussen verpassten zunächst einen Torerfolg, auch Scott Feser scheiterte an Cerveny. Besser machte es Feser dann im Powerplay, als er die Scheibe fein zum 1:1 in den kurzen Winkel setzte – Luigi Calce hatte zuvor dem Torhüter perfekt die Sicht genommen. Dann standen die Goalies im Blickpunkt: Autio rettete bärenstark gegen Ewanyk, Cerveny machte sich gegen Calce lang. Als Eero Elo den Puck am Rosenheimer Tor vorbeisetzte, hätte Freiburg führen können – das erledigten dann aber die Starbulls, als Adam den Puck von der blauen Linie aufs Tor brachte und traf. Wieder war Cerveny die Sicht verdeckt, diesmal war Lewis Zerter-Gossage beteiligt.

Der Rosenheimer Schwung war aber im letzten Drittel schnell beendet: 45 Sekunden dauerte es, da hatte Freiburg durch Niko Linsenmaier egalisiert. Der Pass von Ventelä ging durch die Mitte, Freiburgs Kapitän stand ungedeckt einschussbereit – wo war die Starbulls-Defensive? Ein Adam-Schuss sorgte dann noch einmal für Gefahr, ehe Freiburg wieder gänzlich das Zepter übernahm. Autio musste mehrmals retten. Im Powerplay kurz vor dem Ende hatte Hanna per Einzelaktion noch eine gefährliche Szene, danach ging es in die Verlängerung.

Dort hatten die Starbulls zunächst mehr vom Spiel und durch Lewis Zerter-Gossage zwei gefährliche Abschlüsse. Allerdings rannten die Gäste dann richtig ins offene Messer und in einen Vollkonter. Christian Kretschmann schloss eiskalt zum Freiburger Sieg ab.

Die Schlüsselszene: Kurz vor Schluss hätten die Starbulls im Powerplay für den Sieg sorgen können, aber das Rosenheimer Überzahlspiel war wie gewohnt: gruselig. Es gab nur einen Torschuss, deshalb blieb die Entscheidung auch aus.

Zum Lachen: Das zweite Drittel. Da drehten die Starbulls mächtig auf und wendeten zunächst das Blatt. Hinten ließen sie nichts anbrennen und Freiburg überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Vorne machten sie Druck und zwei Tore.

Zum Weinen: Von den Top-Spielern der vergangenen Saison kommt immer noch viel zu wenig. Die Starbulls brauchen mindestens eine zweite Reihe, die verlässlich scoren kann – ansonsten wird diese Spielzeit sehr beschwerlich.

Der Spieler des Spiels: Oskar Autio. Der Starbulls-Torhüter hatte seinen Anteil daran, dass die Gäste immerhin den einen Punkt mitnahmen. Im ersten Drittel verhinderte er einen höheren Rückstand, im zweiten und dritten Drittel mögliche Freiburger Führungstreffer.

Das sagen die Trainer: Martin Stloukal, Wölfe Freiburg: „Es war ein sehr taktisches Spiel, wie immer gegen Jari. Im ersten Drittel waren wir besser, im zweiten Rosenheim. Dann haben wir unseren Aufbau umgebaut, was entscheidend war. Wir haben dann mehr Kontrolle gehabt.“

Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Wir waren im ersten Drittel nicht ganz da, der Trainer war nicht ganz glücklich. Da müssen wir mehr Gegenwehr haben. Wir haben dann nicht viel verändert, aber unsere Beine gefunden und sehr gut gespielt. Im letzten Drittel waren wir beim ersten Wechsel schläfrig und schwach im Zweikampf an der Bande. Es war ein enges Spiel. In der Overtime haben wir die Torchance und rennen alle nach vorne.“

Die Spielstatistik: Wölfe Freiburg – Starbulls Rosenheim 3:2 n.V. (1:0, 0:2, 1:0, 1:0). Starbulls: Autio (Kolarz) – Hanna, Tiffels; Adam, Vollmayer; Plouffe, Keussen; Bosecker – Feser, Calce, Taupert; Laub, Stretch, Järveläinen; Zwickl, Sarault, Zerter-Gossage; Musin, Kolb, Achatz.

Tore: 1:0 (11.) Ewanyk/Schwamberger, Billich – PP1, 1:1 (31.) Feser/Sarault, Hanna – PP1, 1:2 (38.) Adam/Calce, Zerter-Gossage, 2:2 (41.) Linsenmaier/Ventelä, 3:2 (62.) Kretschmann.

Schiedsrichter: Polaczek und Kalnik; Strafminuten: Freiburg 6, Rosenheim 4; Zuschauer: 2069.

Das nächste Spiel: Die Starbulls erwarten am Sonntag den Vizemeister Ravensburg Towerstars an der Mangfall. Spielbeginn im Rofa-Stadion ist um 17 Uhr.

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