Ausbleibende VAR-Festspiele

von Redaktion

1:1 – starke Wasserburger Löwen werden nicht belohnt

Wasserburg – „Wir haben eine Leistungssteigerung gefordert und eine solche wurde auch gezeigt. Leider stimmt das Ergebnis nicht“, bilanzierte Trainer Florian Heller nach der Wasserburger Punkteteilung am Freitagabend gegen den FC Schwabing in der Fußball-Landesliga Südost. Die Löwen zeigten beim 1:1 über 90 Minuten eine starke Leistung, hatten eine Vielzahl an Chancen, scheiterten aber immer wieder am überragenden Torhüter Julian Disterer. „Wir wussten, dass wir heute Phasen überstehen müssen. Julian im Tor hat heute einige Dinger brutal herausgefischt. Wir haben aber auch immer wieder die Nadelstiche gesetzt, die wir setzen wollten. Am Ende kann das Spiel auf beide Seiten kippen“, analysierte Schwabings Trainer Steven Zepeda und meinte für sein Team die Szene in der 86. Minute, als Giacinto Sibilia den Ball aus vollem Lauf aus der Drehung ans Kreuzeck knallte.

Über wen beide Coaches in ihrer Analyse nicht sprachen, war Schiedsrichter Florian Islinger, der ungewollt zum Hauptdarsteller der Partie wurde. Der Freitagabend an der Landwehrstraße 10 hätte zu VAR-Festspielen werden können: Beim 1:0 stand Sibilia im Abseits, die Fahne blieb unten und der Routinier versenkte frei vor Lino Volkmer cool mit dem Außenrist. Dieser Treffer fiel in eine bärenstarke Wasserburger Anfangsphase, in der Torhüter Disterer einen Ungerath-Kopfball bravourös um den Pfosten lenkte (8.). In der 31. Minute war Disterer machtlos, als Ungerath noch präziser köpfte und einen Freistoß von Danilo Dittrich zum 1:1 ins lange Eck verlängerte.

Fortan drückten nur noch die Löwen, zeitgleich wuchs der ohnehin baumlange Julian Disterer über sich hinaus. Der ehemalige Keeper des SV Kirchanschöring zeigte eine der besten Torhüterleistungen, die die Altstadt seit Langem gesehen hat. So parierte er zweimal einen Hammer von Vogl-maier (61. und 74.), gegen Ungerath hatte er Glück, dass dieser aus kurzer Distanz über das Tor köpfte (64.), wie er gegen Vieregg und Köck in einer Doppelchance hielt, wird für immer sein Geheimnis bleiben (73.) und einen eingesprungenen Abschluss von Maxi Biegel aus sieben Metern wehrte er ab wie ein Handballtorhüter. Neben der Chancenverwertung, wurden nun (ausbleibende) Pfiffe zum Wasserburger Verhängnis. Als Disterer von Johannes Lindner in der größten Wasserburger Drangphase per Kopf doch überwunden wurde, pfiff der Schiedsrichter diesen Treffer zurück – er wollte ein Foulspiel gesehen haben. Und in der vierten Minute der Nachspielzeit blockte ein Schwabinger Verteidiger einen Schuss von Dominik Brich mit seiner ausgestreckten Hand, doch Islingers Pfeife blieb stumm.

TSV Wasserburg: Volkmer, Biegel, Rudolph, Lindner, Brich, Stellner, Dittrich, Dumitru (85. Simeth), Köck, Voglmaier (81. Egger), Ungerath (64. Vieregg).

Schiedsrichter: Islinger (SpVgg Hainsacker).

Zuschauer: 346.

Tore: 0:1 Sibilia (10.), 1:1 Ungerath (31.).jah

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