Von der A-Klasse ins Nationalteam

von Redaktion

SV Aschau am Inn feiert Sensationssprung von Leon Geidobler

Aschau am Inn/Colombo – Es ist der Traum eines jeden jungen Fußballspielers. Einmal für die Nationalmannschaft seines Landes berufen werden. Für Leon Geidobler vom SV Aschau am Inn II hat sich dieser Traum nun erfüllt. Er wurde zum Trainingslager der U20-Nationalmannschaft Sri Lankas eingeladen.

Der Weg dorthin begann mit einem Anruf, den nicht viele Spieler je bekommen. „Jemand aus dem Trainerteam der Nationalmannschaft hatte meine Mutter angerufen und gefragt, ob ich Lust hätte, nach Sri Lanka zu kommen und ein Probetraining zu absolvieren“, erzählt Geidobler. Zuvor hatten über 3000 Spieler an einem nationalen Sichtungstraining teilgenommen, aus denen die besten 150 nach Colombo eingeladen wurden. „Ich sollte direkt zum letzten Tag kommen“, berichtet der 19-Jährige. Am Ende blieben nur 30 Spieler übrig – Geidobler war einer von ihnen.

Für den jungen Deutsch-Sri-Lanker war die Einladung nicht nur eine sportliche, sondern auch eine emotionale Auszeichnung. „Es hat mir viel bedeutet, so viel Vertrauen vom Trainerteam zu bekommen. Es ist eine Ehre, für das Heimatland meiner Mutter zu spielen und die Menschen dort stolz zu machen“, sagt Geidobler.

Das Leben im Trainingslager der Nationalmannschaft unterscheidet sich deutlich vom Alltag in der deutschen A-Klasse. Der Tag beginnt früh – das erste Training startet bereits um 6.30 Uhr, um der tropischen Hitze zu entgehen. Nach dem gemeinsamen Frühstück folgt um 11.30 Uhr eine zweite Einheit, meist im Kraftraum, bevor es mittags zur Erholung geht. „Das Abschlusstraining ist dann um 16.30 Uhr, danach essen wir zusammen und besprechen den Tag“, erklärt Geidobler.

Auch sportlich hat der Aufenthalt in Sri Lanka bleibenden Eindruck hinterlassen. „Es wirkt deutlich professioneller aufgestellt als in den unteren deutschen Ligen“, sagt er. „Vor allem in der Nationalmannschaft ist alles auf dem höchsten Niveau. Der Fokus liegt stark auf der Technik – darauf wird sehr viel Wert gelegt.“ Der Fußball im Land befinde sich im Aufschwung, meint der Aschauer, und die Regierung investiere gezielt in die Weiterentwicklung des Sports. „Meine Chancen in Sri Lanka sind deutlich größer als hier. Man bekommt einfach mehr Aufmerksamkeit.“

Große Unterstützung erhielt Geidobler von seinem Umfeld. „Meine Mutter hat sich riesig gefreut, sie war auch diejenige, die mich am meisten unterstützt hat“, erzählt er. Auch Freunde, Vereinskollegen und das Trainerteam in Aschau standen hinter ihm. Besonders stolz sind seine Großeltern in Sri Lanka, die seinen Weg schon lange begleiten. Dass er familiäre Wurzeln auf der Insel hat, macht die Erfahrung für ihn umso bedeutsamer. „Meine Mutter kommt aus Sri Lanka, und ich bin fast jedes Jahr dort. Es ist immer eine Ehre, für dieses Land zu spielen“, sagt Geidobler. tb

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