Chiemsee – Die bayerischen Segler hatten die Nase beim Herbstpokal des Südens vorne: Über 100 Opti-Segler traten auf dem Chiemsee gegeneinander an. Das Rennen ist deutschlandweit die zweitgrößte Opti-Veranstaltung nach dem Goldenen Opti von Kiel und größer noch als die Internationale Deutsche Meisterschaft. Bis aus Kiel und von der Ostsee kamen die Teilnehmer. Die Ausrichtung des Herbstpokals des Südens teilten sich der Chiemsee Yacht Club (CYC) und der Bernauer Segel Club Felden e.V. (BSCF). 54 Opti-A-Segler hatten gemeldet, bei den Opti-B-Seglern waren es knapp 60.
Doch der Chiemsee machte der Regatta einen Strich durch die Rechnung. Das Bayerische Meer zeigte sich von seiner launischen Seite. Trotz Auslaufens der Flotten konnte am ersten Tag keine einzige Wettfahrt gesegelt werden, der geringe Wind ließ keinen geordneten Start zu. Am zweiten Tag hingegen blies ein stürmischer, böiger Wind, in Spitzenzeiten bis zu 23 Knoten, ab und an gab es auch Regenschauer. Die Wettfahrtleiter entschieden deshalb, schon früh morgens auszufahren. Vor dem Südufer wurden die Rennen ausgetragen.
Stefan Roth (BSCF) ließ nach einer Wettfahrt die Opti-B-Segler wieder in den sicheren Hafen segeln. Über die Hälfte des Feldes war zwar gestartet, aber nicht durchs Ziel gegangen. Die Opti-A-Segler unter der Wettfahrtleitung von Lorenz Fischer (CYC) hingegen ließen sich trotz der stürmischen Bedingungen nicht abhalten, auch wenn selbst in dieser erfahreneren Klasse einige Segler schlussendlich ausschieden.
Vier Wettfahrten wurden ausgetragen, ein Ergebnis durften die Opti-A-Segler also streichen. Bei den Opti-B-Seglern mit einem Rennen zählte schlussendlich das Ein-Rennen-Resultat. Bei den Opti-B-Seglern siegte Joshua Endress vom YCN (Yacht Club Nürnberg e.V.) vor Konstantin Demirsoy (YCSS) und Lucia Rittner (YCW). Dahinter kamen Alexander Boxler (ASC), Sven Reiprich (SGE), Raphael Nowak (SCRR) und Philippa Jacobi (BYC). Auf den Plätzen acht bis zehn landeten Emma Fichtner (YCSS), Emilia Scheuer (DTYC) und Leopold Storck (YCSS). Spannender war das Ergebnis bei den Opti-A-Seglern: Punktgleich, aber doch die eine Nasenlänge vorne hatte Korbinian Grawe (Chiemsee-Yacht-Club) vor dem Zweitplatzierten Julius Wunderle (MYC). Carolina Pfeffer vom SCBO wurde Dritte mit 21 Punkten. Auf den Plätzen vier bis sechs landeten Henrik van Betteray (DYC), Maui Mann vom MYC und Felix Teichmann (DTYC). Dahinter reihten sich Theodor Lipfert (SVL), Pia Ewald (SRV e.V.), Morten Gebhardt (KYC) und Anna Katarina Popp (SCW).
Da der Herbstpokal auch die bayerische Meisterschaft umfasste, aber nur die Opti-A-Segler mehr als drei Wettfahrten austragen konnten, wurden zusätzlich die Bayerischen Meister geehrt. Auch hier durfte Korbinian Grawe (CYC) auf dem Siegertreppchen ganz oben Platz nehmen. Zweiter wurde Julius Wunderle (MYC) und Dritter Maui Mann (MYC). Nach dem Herbstpokal ist für viele Segler noch immer nicht Saisonende. Am Wochenende geht es weiter an den Gardasee. Dort steht der Halloween-Cup an. elk