„Es wird sicherlich sehr emotional“

von Redaktion

Der italienische Biathlon-Star Dorothea Wierer bereitet sich in Ruhpolding auf die olympische Saison vor

Ruhpolding – Langsam schließt sich der Kreis für Weltklasse-Biathletin Dorothea Wierer aus Italien. Die 35-Jährige ist zur Saisonvorbereitung auch in der Ruhpoldinger Chiemgau Arena gewesen. Noch einmal wird zum Weltcup im Januar in den Chiemgau kommen, ehe sie am Ende der Saison ihre Karriere beendet.

Im Jahr 2008 ging ihr Stern in Ruhpolding mit der Goldmedaille im Einzel bei der Junioren-Weltmeisterschaft auf. Bei den Senioren kamen zwölf WM-Medaillen dazu, vier davon waren aus Gold. Was bisher fehlt, ist eine olympische Goldmedaille – das könnte sie im Februar 2026 nachholen, wenn die Rennen ausgerechnet auf ihrer Hausstrecke in Antholz ausgetragen werden. „Ich habe eine spezielle Saison vor mir. Ich will noch einmal alles an Energie abrufen, aber es wird sicherlich sehr emotional“, verrät sie.

Auf dem Training stand ein hartes Programm, immerhin hat sie bereits ein paar Runden mit Gesamtweltcup-Siegerin Franziska Preuß in der Chiemgau Arena gedreht. Wierer ist voll fokussiert, denn es ist die ultimative Möglichkeit in ihrer sportlichen Laufbahn, sich auf dem letzten Drücker den Traum von einer olympischen Goldmedaille zu erfüllen. „Olympia daheim, da wo alles mit dem Langlaufen und Schießen begonnen hat. Nicht jeder hat dazu die Möglichkeit wie ich, die Karriere zu vergolden“, erklärt die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin.

„Der Doro geht es momentan ganz gut, sie ist in guter Verfassung“, sagt ihr Trainer Fabio Cianciana. Mit ihm und dem italienischen Team bestreitet sie in Norwegen vor Saisonbeginn noch ein 14-tägiges Trainingslager. „Wir werden unsere Vorbereitung weiter verfeinern“, sagt der Trainer und kündigt an, mit ihr an den Eröffnungsrennen der norwegischen Cup-Saison teilzunehmen. „Olympia ist Doros Hauptziel, und da will sie körperlich und geistig fit in bester Verfassung ankommen. Antholz ist bekanntlich ihre Strecke. Als Trainer hoffe ich von ganzem Herzen, dass sie ein bedeutendes Ergebnis erzielt, um ihre Karriere bestmöglich zu beenden“, sagt Cianciana.

Was sie nach ihrer Karriere machen will, lässt die Südtirolerin offen. „Angebote habe ich genug, aber jetzt gilt Olympia und danach entscheide ich, was ich mache“, sagt Wierer, für die die Spiele daheim noch einen weiteren Reiz haben: Die 35-Jährige wird auch als Fahnenträgerin der italienischen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier in Mailand gehandelt. „Für diese Ehre kämen mehrere Athleten in Frage. Für mich wäre es eine sehr große Ehre, auch wenn die ersten Wettkämpfe in Antholz gleich am Tag nach der Eröffnung sind.“

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