Partycrasher vor DEL2-Rekordkulisse

von Redaktion

Starbulls Rosenheim besiegen „Geburtstagskind“ Düsseldorfer EG mit 6:1 – Zwei Doppel-Torschützen

Düsseldorf – Was muss das für ein Gefühl sein, wenn man seine besten Freunde zum Geburtstag einlädt – und diese einem im eigenen Haus komplett die Show stehlen? Genau so erging es der Düsseldorfer EG beim 6:1-Auswärtssieg der Starbulls Rosenheim vor der DEL2-Rekordkulisse von 8733 Zuschauern unter einem Hallendach – die DEG feierte ihren 90. Geburtstag im Sondertrikot der Toten Hosen. Die Punkrocker aus der Stadt am Niederrhein sind ja bekanntermaßen langjährige Fans der Eishockeymannschaft.

Der Spielfilm: Die Cracks von der Mangfall überrumpelten das Geburtstagskind regelrecht – und hatten dabei auch ein wenig Glück: Ville Järveläinen sprang die vom Düsseldorfer Verteidiger Kevin Noren abgefälschte Scheibe in der zweiten Spielminute direkt am linken Bullykreis vor die Füße. Der völlig unbedrängte Deutsch-Finne nahm den Puck direkt und brachte ihn mühelos zur 1:0-Führung unter. Vom Traumstart beflügelt, bekamen die Gäste in der Folge etwas Oberwasser und rund zehn Minuten nach dem ersten Treffer ging es dann Schlag auf Schlag: Charlie Sarault versuchte es spektakulär aus der Drehung mit der Rückhand, scheiterte jedoch am DEG-Goalie Ryan Bednard. Jordan Taupert zeigte wenige Sekunden später Köpfchen und verwandelte einen frechen Bauerntrick zum 2:0. Nur zwölf Sekunden später setzte Goldhelm Järveläinen Luigi Calce mit einem herrlichen Gretzky-Pass in den Slot perfekt in Szene – Calce blieb eiskalt und erhöhte auf 3:0. Doch die Hausherren hatten noch ein Wörtchen mitzureden: Vom Bully im Rosenheimer Drittel gelangte der Puck zu Max Faber an der blauen Linie, der präzise zum 1:3 einschoss. Kevin Orendorz nahm Starbulls-Goalie Oskar Autio dabei komplett die Sicht. Autio war mit der Fanghand zwar noch dran, konnte den Treffer aber nicht mehr verhindern.

Im zweiten Drittel schien sich das Blatt zu wenden. Die Grün-Weißen kontrollierten das Spiel zwar über weite Strecken, ließen die Hausherren aber besser ins Spiel kommen. Eine der besten Düsseldorfer Chancen: Ture Linden spielte hinter dem Tor einen Doppelpass über die Bande und zog anschließend ab – Autio aber roch den Braten und machte die Torwartseite instinktiv zu. Johannes Achatz bekam kurz zuvor die Scheibe komplett frei vor dem Düsseldorfer Tor auf die Kelle, konnte Järveläinens Pass aber nicht kontrollieren.

Nach den ersten 40 Minuten war noch alles offen – zwei Tore können im Eishockey schließlich schnell fallen. Die DEG kam nach der zweiten Pause stark aus der Kabine, erarbeitete sich Chancen und drängte auf das Comeback. Lucas Lessio hatte in den Anfangsminuten frei im Slot das 2:3 auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Autio. Rosenheim setzte dann ein deutliches Zeichen: In der nächsten Situation traf Järveläinen zum 4:1. Nur eine Minute später legte Taupert, freigespielt von Scott Feser, nach und markierte den zweiten Starbulls-Doppelschlag. Drei Minuten vor dem Ende setzte Joel Keussen mit dem 6:1 im Powerplay den Schlusspunkt.

Die Schlüsselszene: Das frühe 1:0 gab direkt den Ton an und ebnete den Starbulls den Weg zum zweiten Kantersieg des Wochenendes.

Zum Lachen: Bei den Starbulls schien an diesem Abend einfach alles zu funktionieren. Offensiv lief bei den Rosenheimern nahezu alles rund, während ein gutes Defensivverhalten und ein erneut starker Oskar Autio den eigenen Kasten weitestgehend sauber hielten. Den Abschluss setzte ein weiterer Treffer im Powerplay, der den dominanten Auftritt der Starbulls perfekt machte.

Zum Weinen: Tränen fließen auf Seiten der Starbulls nach diesem Wochenende höchstens vor Freude.

Der Spieler des Spiels: Ville Järveläinen hat einen Sahnetag erwischt. Mit zwei Toren, einem Assist und unzähligen guten Aktionen hatte der Starbulls-Goldhelm großen Anteil am Sieg der Grün-Weißen.

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Es ist außergewöhnlich, dass man in der DEL2 vor so einer Kulisse spielen kann – es war gigantisch. Ich finde, es war kein 6:1-Spiel. Die DEG hatte gefährliche Schüsse von der blauen Linie. Als wir zwei, drei Tore geschossen hatten, wussten wir, dass wir gut verteidigen und einen guten Torwart haben. Wir haben dann die richtigen Momente abgewartet, um anzugreifen, und das haben meine Spieler geduldig gemacht. Jetzt geht es in den verdienten Urlaub und dann geht’s weiter.“

Rich Chernomaz, Düsseldorfer EG: „Es war ein hartes Spiel und ich habe es kommen sehen. Und der Grund dafür ist, dass die Spieler aus ihrer Position geraten. Wir waren heute Abend in unserer Defensivzone sehr passiv, was zu einigen Gegentoren geführt hat.“

Die Spielstatistik: Düsseldorfer EG – Starbulls Rosenheim 1:6 (1:3, 0:0, 0:3) Starbulls: Autio (Kolarz) – Hanna, Tiffels; Adam, Vollmayer; Plouffe, Keussen; Bosecker Laub, Stretch, Järveläinen; Feser, Calce, Taupert; Dietz, Sarault, Zerter-Gossage; Bosecker, Musin, Achatz.

Tore: 0:1 (2.) Järveläinen/Adam, Vollmayer, 0:2 (13.) Taupert/Feser, Tiffels, 0:3 (13.) Calce/Järveläinen, Laub, 1:3 (16.) Faber/Brown, Bradford, 1:4 (46.) Järveläinen/ Hanna, Tiffels, 1:5 (47.) Taupert/Feser, Calce, 1:6 (57.) Keussen/Plouffe – PP1;

Schiedsrichter: Gossmann/Blankart; Strafminuten: Düsseldorf 10, Rosenheim 10; Zuschauer: 8733.

Das nächste Spiel: Nach der Länderspielpause sind die Bietigheim Steelers am Freitag (14. November) um 19.30 Uhr zu Gast in Rosenheim.

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