„Und dann brachen die Dämme“

von Redaktion

Starbulls Rosenheim besiegen vom Verletzungspech geplagte Blue Devils Weiden mit 5:0 – Neuert feiert DEL2-Comeback

Weiden – Die Starbulls Rosenheim haben in der zweiten deutschen Eishockeyliga bei den Blue Devils Weiden einen souveränen 5:0-Auswärtssieg eingefahren. Zurück im grün-weißen Aufgebot war Kapitän C.J. Stretch für den an der Schulter verletzten Teemu Pulkkinen. Die vom Verletzungspech geplagten Oberpfälzer füllten ihren Kader kurzfristig mit Christian Neuert vom Bayernligisten TEV Miesbach auf.

Der Spielfilm: Von Beginn an war Tempo in der Partie am Halloween-Abend. Beide Mannschaften suchten früh den Weg zum Tor, ehe Scott Feser in der achten Minute erstmals für die Rosenheimer traf. Nach einem schnellen Angriff über Luigi Calce und Jordan Taupert vollendete Feser frei auf der linken Seite zum 1:0. Kurz darauf hatte Luca Gläser für die Gastgeber die Chance zum Ausgleich, setzte seinen Versuch allerdings ans Außennetz.

Zu Beginn des zweiten Drittels sorgte erneut die zweite Angriffsreihe für Zählbares: Taupert bediente Feser, doch Weidens Tomas Schmidt brachte die Kelle dazwischen. Calce schnappte sich den losen Puck und vollendete aus der Drehung flach zum 2:0.

Die Starbulls legten nach: Dylan Plouffe erhöhte in der 34. Minute per Direktschuss auf 3:0, fünf Minuten später traf Keussen per Schlagschuss durch die Beine von Goalie Felix Noack zum 4:0. Daraufhin brachte Coach Sebastian Buchwieser den 21-jährigen Felix Wolf zwischen die Pfosten.

In den letzten 20 Minuten beschränkten sich die Rosenheimer auf Ergebnissicherung. Die Schussbilanz der Blue Devils verdeutlichte dies: Waren es in den ersten beiden Dritteln noch zwölf und neun Versuche, so schossen die Gastgeber im Schlussdrittel nur viermal auf den Kasten der Starbulls. Kurz vor Ablauf des zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Zwei-Minuten-Powerplays, stellte Ville Järveläinen fünf Minuten vor Schluss noch zum 5:0-Endstand.

Die Schlüsselszene:

Das 3:0 durch Dylan Plouffe. Danach war die Luft raus bei den Hausherren.

Zum Lachen:

Am Bullypunkt zeigten die Starbulls ihre ganze Dominanz. Mit beeindruckenden 64 Prozent gewonnener Faceoffs setzten die Rosenheimer ihre Überlegenheit bereits beim Anspiel deutlich in Szene und sicherten sich damit häufig den ersten Zugriff auf die Scheibe. Allen voran C.J. Stretch, der 18 von 25 Puckduellen für sich entscheiden konnte.

Zum Gruseln: Nichts. Die Starbulls zeigten einen rundum soliden Auftritt.

Der Spieler des Spiels:

Youngster Luigi Calce strahlte einmal mehr echte Offensivgefahr aus und traf kluge Entscheidungen. Den Treffer zum 1:0 leitete er mit seinem Pass auf Jordan Taupert ein, für das 2:0 sorgte der 21-Jährige dann selbst. Auch am Bullypunkt überzeugte Calce mit acht von zwölf gewonnenen Anspielen und trug so zur starken Quote der Rosenheimer bei.

Was war los mit:

Weidens Nummer 57? Im Schlussdrittel feierte ein ehemaliger Rosenheimer sein Comeback. Christian Neuert, der erst am Abend zuvor verpflichtet wurde, sammelte nach vier Jahren Bayernliga (EHC Waldkraiburg und TEV Miesbach) wieder Eiszeit in der DEL2. Von 2015 bis 2017 lief der 33-Jährige für die Starbulls in der zweithöchsten deutschen Spielklasse auf.

Das sagen die Trainer:

Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Das Spiel war am Anfang auf Messers Schneide. Wir waren glücklich mit den Toren und dann hat sich das Spiel ein bisschen gedreht.“

Sebastian Buchwieser, Blue Devils Weiden: „Wir haben gut angefangen. Wir wussten, dass Rosenheim sich nicht blenden lässt von unserem Lineup und dass es ein schweres Stück Arbeit wird. Im zweiten Drittel sind die Tore dann zu einfach gefallen und dann brachen die Dämme.“

Die Spielstatistik:

Blue Devils Weiden – Starbulls Rosenheim 0:5 (0:1, 0:3, 0:1) Starbulls: Autio (Kolarz) – Hanna, Tiffels; Adam, Vollmayer; Plouffe, Keussen; Laub, Stretch, Järveläinen; Feser, Calce, Taupert; Dietz, Sarault, Zerter-Gossage; Bosecker, Musin, Achatz.

Tore: 0:1 (8.) Feser/Taupert, 0:2 (23.) Calce/Taupert, 0:3 (34.) Plouffe/Zerter-Gossage, Keussen, 0:4 (39.) Keussen/Stretch, Sarault, 0:5 (55.) Järveläinen/Adam – PP1.

Schiedsrichter: Kohlmüller/Kapzan; Strafminuten: Weiden 12, Rosenheim 10; Zuschauer: 2120.mal

Artikel 9 von 11