Rosenheim – Der Trend, mehr auf die eigene Jugend zu setzen, ist längst in Rosenheim angekommen. Spätestens seitdem Patrick Zimpfer beim SB DJK Rosenheim aktiv ist, bekommen vermehrt eigene Talente die Chance im Herrenfußball. Unlängst musste der Bezirksliga-Trainer erneut einen 18-Jährigen ins kalte Wasser werfen. In Forstinning hatten sich beide Torhüter des Sportbunds verletzt, und so debütierte U19-Torwart Efe Baykal in Zorneding. Das Talent hielt im Sechs-Punkte-Spiel die Null und führte die Grün-Weißen so aus der Abstiegszone. Im Interview spricht der junge Schlussmann über sein unverhofftes Debüt.
Wie ist es zu Ihrem Debüt gekommen?
Die beiden Torhüter der ersten Mannschaft haben sich beim Spiel in Forstinning verletzt und so war ich die beste Wahl für den Trainer. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen und mein Debüt in der Bezirksliga geben konnte.
Sie sind erst im September 18 geworden. Was ging in Ihnen vor, als Patrick Zimpfer geschrieben hat? Wie aufgeregt waren Sie?
Um ganz ehrlich zu sein, war ich im ersten Moment ziemlich überrascht. An die erste Mannschaft hatte ich davor noch nie wirklich gedacht, mein Fokus lag auf die Saison mit der U19. Als mir gesagt wurde, dass ich mein Herren-Debüt geben soll, ging mir das tagelang durch den Kopf und ich war ein bisschen nervös. Das Spiel war sehr wichtig, purer Abstiegskampf, und ich war ziemlich aufgeregt, weil es für uns um viel ging.
Wie haben Sie das Spiel gesehen?
Wir haben von Beginn an unser Herz auf dem Platz gelassen und völlig verdient gewonnen. Meine Vorderleute haben Ball und Gegner meist so weit wie möglich vom eigenen Tor weggehalten und es mir möglichst leicht gemacht.
Was hat Ihnen vor dem Spiel Sicherheit gegeben?
Der Trainer hat mir von Anfang an gesagt, dass ich überhaupt keinen Druck habe und er weiß, dass die Situation nicht leicht ist. Aber ich kannte natürlich die Tabellensituation und wusste um die Bedeutung des Spiels. Keiner der Spieler oder Trainer hat mir Druck gemacht, ich wusste trotzdem, dass sie auf mich zählen, was mich nervös gemacht hat. Ich hatte Druck, hätte diesen aber ausblenden müssen. Während des Spiels habe ich es auch immer mehr geschafft.
Wie waren die ersten Minuten auf dem Feld? Sind mit laufender Spielzeit immer mehr Ruhe und auch ein gewisser Stolz eingekehrt?
Ja, natürlich. Vor dem Spiel habe ich mit einer sehr schweren Aufgabe gerechnet. Nach den ersten Minuten wurde mir dann klar, dass ich es mir viel schlimmer ausgemalt habe, als es dann wirklich war. Ich konnte im Jugendbereich schon höherklassige Erfahrungen sammeln, auch wenn man die nicht mit der Herren-Bezirksliga vergleichen kann. Das hat mir geholfen und so konnte ich meine Qualität auch einbringen.
Sie haben in Ihrem ersten Herrenspiel direkt die Null gehalten und einen Dreier feiern können. Wie ist das Gefühl mit ein paar Tagen Abstand?
Ich fühle mich sehr gut. Ich bin sehr erleichtert, dass ich mein erstes Herren-Spiel hinter mir habe. Es hat mir am Ende viel Spaß gemacht und war eine gute Erfahrung. Ich freue mich auf die nächsten Spiele.
Wie geht es für Sie jetzt weiter?
Wir haben es mit der U19 in die Aufstiegsrunde geschafft. Unser Ziel ist es jetzt, in die Bezirksliga aufzusteigen. Die Qualität haben wir, jetzt kommt es auf unsere Leistungen an. Luca Hayden