Rosenheim – „Vor dem 1:0 hätten wir schon 3:0 führen müssen, vor dem 2:0 hätte es 6:0 stehen müssen, und als Wacker München die Rote Karte bekam, war es wichtig, dass wir schnell das 3:0 gemacht haben. Damit war der Stecker beim Gegner endgültig gezogen“, fasste Wolfgang Schellenberg, Trainer des TSV 1860 Rosenheim, das Landesliga-Heimspiel der Sechziger treffend zusammen. Am Ende gewannen die Rosenheimer gegen Wacker München vor 182 Zuschauern souverän mit 5:0 (3:0), wobei ein viel höherer Sieg nicht nur möglich, sondern aufgrund der Vielzahl der hochkarätigen Chancen eine logische Folge der Rosenheimer Überlegenheit gewesen wäre.
„Unsere schwache Chancenverwertung ist eigentlich das Einzige, was ich nach diesem Spiel zu kritisieren habe“, erklärte Schellenberg, der aber auch viele lobende Worte für seine Mannschaft fand. Der Sechziger-Coach stellte auch deutlich klar, was die Zielsetzung für sein junges Team ist: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, am Ende werden wir sehen, was dabei herauskommt. Für mich ist wichtig, dass meine Mannschaft guten Fußball spielt und wir uns stetig weiterentwickeln.“ Diese Weiterentwicklung ist deutlich zu sehen und was die Rosenheimer Mannschaft, gespickt mit vielen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs, abliefert, gefällt auch den Zuschauern.
Nach anfänglichem Abtasten, bei dem die Gäste aus München noch einigermaßen mithalten konnten, machten die Sechziger ernst und spielten sich eine Torchance nach der anderen heraus. Teilweise wurde die Gästeabwehr mit schönen Kombinationen ausgehebelt – ausgerechnet der schwierigste Abschluss führte zur 1:0-Führung durch Edin Muhameti, der vorher ein paar Topchancen vergeben hatte. „Für ihn freut es mich besonders, dass er getroffen hat, aber auch unser dreifacher Torschütze Liam Markulin hat es hervorragend gemacht“, lobte Schellenberg. Besonders schön herausgespielt war der erste Markulin-Treffer, als Liam Markulin den Ball nach Querpass seines Bruders Noah zum 2:0 über die Linie drückte. „Drei Tore in einem Spiel sind mir das letzte Mal bei einem Vorbereitungsspiel geglückt, aber in der Landesliga bislang noch nicht“, freute sich der Sechziger-Stürmer.
Als Wacker Münchens Osman Akbulut in der 36. Minute eine Rote Karte wegen Notbremse kassierte, dauerte es nicht lange, bis die Sechziger durch Markulin auf 3:0 erhöhten. Damit war das Spiel frühzeitig entschieden und die Gastgeber hatten noch mindestens zehn weitere hochkarätige Chancen, um das Torekonto zu erhöhen. Die beiden weiteren Treffer in der zweiten Halbzeit, in der die Sechziger drückend überlegen spielten, erzielten erneut Liam Markulin sowie der eingewechselte Jakub Stolarski, der einen Abpraller von der Querlatte ins leere Tor köpfte.
Mit mittlerweile 39 Punkten auf dem Konto bleiben die Sechziger als Tabellenzweiter zusammen mit den punktgleichen Wasserburgern und Murnau schärfster Verfolger von Tabellenführer Spielvereinigung Unterhaching II (43 Punkte), der am Samstag nicht über ein 2:2 in Garmisch hinauskam.
TSV 1860 Rosenheim: Gleißenberger, Kasumovic (46. Fabien Ngounou Djayo), Fischer, Grundner, Ünal (65. Hetemi), Tutic (65. Elghatous), Gratt, Liam Markulin, Papapicco (72. Stolarski), Noah Markulin (69. Lehmann), Muhameti.
Schiedsrichter: Henning (FC Egglham).
Zuschauer: 182.
Tore: 1:0 Muhameti (19.), 2:0 Liam Markulin (35.), 3:0 Liam Markulin (37.), 4:0 Liam Markulin (62.), 5:0 Stolarski (89.).
Besonderheit: Rote Karte gegen Münchens Akbulut wegen einer Notbremse (89.).