Bangkok – Bei der Ju-Jutsu-Weltmeisterschaft in Bangkok haben Anja Guercke und Bianca Feichtlbauer vom TSV Bergen um die Titel gekämpft. Während sich Feichtlbauer auf dem neunten Platz wiederfand, hatte Guercke im Finale den Weltmeistertitel schon vor Augen, musste sich dann am Ende aber mit Silber begnügen.
Bianca Feichtlbauer ging für ihr Heimatland Österreich in der Gewichtsklasse +70 kg an den Start und trat in ihrem ersten Kampf gegen die unter neutraler Flagge startende Alina Sudarikova an. Nach einem turbulenten Schlagabtausch in den ersten Sekunden musste sich Feichtlbauer erst auf den ungewöhnlichen Kampfstil ihrer Gegnerin einstellen. Einen anfänglichen Punkterückstand holte sie zwar gut auf, musste aber den Kampf an ihre Gegnerin abgeben. In der Trostrunde stand Feichtlbauer gegen Nantita Namngam auf der Matte. Zwar gelang diesmal der Auftakt, aber die Thailänderin drehte den Kampf. Feichtlbauer belegte damit den neunten Platz.
Auch Anja Guercke startete in der Gewichtsklasse +70 kg und stand nach einem Freilos in der ersten Runde im nächsten Kampf gegen Nadine Biljanovic auf der Matte. Die Kroatin hatte sich bereits in der Vergangenheit als überaus unbequeme Gegnerin erwiesen. Mit starken Fausttechniken holte sich Guercke einen guten Punktevorsprung und zog verdient in das Halbfinale ein. Hier lieferte sich Guercke gegen Katerina Acevska intensive Kämpfe im zweiten Kampfabschnitt. Mit vollem Körpereinsatz setzte sich die Sportlerin vom TSV Bergen wie auch auf der vergangenen Europameisterschaft gegen die Nordmazedonierin durch.
Im Finale ging es für Anja Guercke gegen Emma Lette aus Schweden. Speziell auf diese Athletin hatte sich
Guercke im Vorfeld vorbereitet. Vor allem im Schlagabtausch bewies Guercke eine beeindruckende Schnelligkeit und sammelte Punkte, sodass sie nach Ablauf der dreiminütigen Kampfzeit den Kampf mit 12:8 gewann. Doch die Freude über einen Weltmeistertitel verflog schnell, als die Jury auf Antrag des schwedischen Trainers, die Videoanalyse heranzog. Eine Zwei-Punkte-Wertung (Ippon) wurde Guercke aberkannt und der Gegnerin gutgeschrieben. Doch damit nicht genug: die Deutsche erhielt darüber hinaus einen Strafpunkt für Passivität. Somit siegte die Schwedin mit 11:10.
In den anschließenden Team-Wettkämpfen errang Guercke mit dem Bundeskader den zweiten Platz hinter Frankreich und vor Thailand und gewann damit erneut Silber.re