Rosenheim – Keine Serie hält ewig, doch für die DEL2-Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim sind am Sonntag gleich drei Erfolgsstrecken zu Ende gegangen. Die Serie von vier Siegen in regulärer Spielzeit in Folge riss in Regensburg. Erst ein einziges Mal, im März 2011, konnten die Starbulls öfter eine solche Konstanz aufbringen, damals gleich achtmal hintereinander. Vier Drei-Punkte-Siege in Folge gab es seither sechsmal, zuletzt im Februar 2024. Eine weitere Rekordserie wurde jedoch eingestellt, eine andere beinahe: Sechs Siege in Folge, inklusive Verlängerung, gab es zuvor zweimal – im Oktober/November 2012 und Oktober 2024. Und bei den meisten Spielen mit Punktgewinn in Folge wurde der Klubrekord nur um ein Match verfehlt, denn vom 17. Oktober bis zum 28. November 2010 blieb das Team unter Franz Steer zehn Spiele in Folge in regulärer Spielzeit unbesiegt, wobei damals allerdings drei Overtime-Niederlagen enthalten waren, in der aktuellen Serie nur eine.
Dass die Serie in Regensburg zu Ende ging, war auch keine Sensation, denn die Eisbären sind neben den Starbulls mit vier Siegen und einer Niederlage das heißeste Team der letzten fünf Spieltage, noch vor den Spitzenclubs Landshut und Krefeld. Und egal, ob die Oberpfälzer in der Tabelle weit vor oder weit hinter den Starbulls lagen, beide ehemaligen Oberliga-Rivalen agierten in den Spielen gegeneinander stets auf Augenhöhe, wobei das Pendel durch die beiden Siege in der laufenden Saison inzwischen leicht zugunsten der Eisbären ausschlägt. In drei der bisher zehn Matches seit dem Rosenheimer Aufstieg fielen weniger als vier Treffer, wobei nach den drei Shutouts von Oskar Autio diesmal der Regensburger Jonas Neffin seinen ersten gegen die Starbulls feiern konnte. Mit aktuell 1,63 Gegentoren und 94,95 Prozent Fangquote ist Neffin in beiderlei Hinsicht die absolute Nummer eins der Liga. Die erste Rosenheimer „Nullnummer“ geschah heuer bereits am 16. Spieltag, letzte Saison hatte es acht Spiele länger gedauert, bis beim 0:1 nach Verlängerung in Weißwasser erstmals kein Treffer gelang.
Allerdings hätte die Ungeschlagen-Serie durchaus bereits am Freitag gegen Bietigheim reißen können, als die Steelers mit einem Doppelschlag binnen 37 Sekunden eine kurze Rosenheimer Schwächeperiode zum Ausgleich nutzen konnten, ehe Jordan Taupert wieder einmal die Kastanien aus dem Feuer holte und für den siebten Starbulls-Sieg im neunten Aufeinandertreffen seit dem Rosenheimer Aufstieg sorgte. Und auch den Regensburgern gelangen am Sonntag zwei Tore in 2:12 Minuten. Taupert hat sowohl in Bietigheim als auch daheim gegen die Steelers getroffen, seine anderen sechs Tore erzielte er jeweils in Zwei-Tore-Matches gegen Kaufbeuren, Ravensburg und Düsseldorf.
Fünf der sechs Gegentreffer kassierten die Starbulls an diesem Wochenende im Schlussabschnitt, wodurch dieses mit 14:15-Toren inzwischen die Negativ-Phase geworden ist. Zum Vergleich: Im Anfangsdrittel lautet die Bilanz 15:8 für Rosenheim, im Mitteldrittel sogar 19:11. Und ein bisschen kurios ist auch die Tatsache, dass die Starbulls in ihrem achten Heimspiel erst zum zweiten Mal eine Zwei-Tore-Führung genießen konnten – gegen Ravensburg und Bietigheim –, während sie in acht Auswärtspartien bereits fünfmal mit zwei Toren Differenz führten und viermal sogar mit drei Treffern Abstand, was auf eigenem Eis bisher nicht der Fall war.
An diesem Wochenende konnte die Mannschaft von Jari Pasanen kurzzeitig mit der Tabellenführung liebäugeln, auch, weil am Freitag alles für die Grün-Weißen lief, als die Konkurrenten Kassel und Krefeld zuhause verloren und Landshut in Freiburg einen Punkt liegen ließ. Durch die Niederlage im überraschend zum Spitzenspiel gewordenen Derby in Regensburg ist man wieder auf den vierten Rang in der offiziellen Tabelle abgerutscht. Dadurch, dass das Match zwischen Krefeld und Regensburg noch nicht stattgefunden hat, ergibt sich nicht nur, dass Rosenheim in der Rubrik „Punkte pro Spiel“ hinter den Eisbären nur den fünften Platz innehätte, sondern auch, dass der offizielle Dritte Krefeld mit den meisten Punkten pro Spiel der „heimliche“ Tabellenführer ist.