Dem Tabellenführer nicht gewachsen

von Redaktion

Starbulls Rosenheim unterliegen den Krefeld Pinguinen 1:4 – Pasanen nicht zufrieden mit der Offensive

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben gegen den DEL2-Tabellenführer Krefeld Pinguine eine bittere 1:4-Niederlage hinnehmen müssen. Die Grün-Weißen liefen mit komplett neu formierten Sturmreihen auf. „Die Reihen an sich haben gut funktioniert“, meinte Starbulls-Coach Jari Pasanen. „Es ist eher die Art und Weise, wie wir versucht haben, Tore zu schießen.“

Der Spielfilm: Nach Toren sah es im ersten Drittel zunächst nicht aus. Starbulls-Verteidiger Maximilian Adam teilte gegen seine ehemaligen Teamkollegen kräftig aus und musste dafür nach nicht einmal fünf Minuten bereits auf die Strafbank. Von hinten heranrauschend schob er den nichts ahnenden Tim Schütz in Richtung Bande, der räumte auf dem Weg dorthin gleich noch das eigene Tor ab. Gegen die zweitbeste Powerplay-Mannschaft der Liga, eine unnötige Strafe. In Unterzahl machten es die Starbulls anschließend allerdings gut: Die Pinguine wirbelten zwar kräftig im Offensivdrittel, doch Dominik Tiffels blockte einen wichtigen Schuss, und Oskar Autio parierte wenig später stark. Die beste Rosenheimer Gelegenheit hatte Charlie Sarault, der im Slot bedrängt aus kurzer Distanz Krefelds Goalie Felix Bick anschoss.

Im zweiten Drittel kam es dann knüppeldick für die Hausherren. In der 25. Minute traf Marcel Müller nach starker Vorarbeit von Mark Zengerle hinter dem Rosenheimer Tor zum 1:0 für die Gäste. Nur eine Minute später erhöhte Adam Payerl, der einen von Autio abgelenkten Schuss ins Netz beförderte, auf 2:0. Eine Minute später sorgte Müller mit seinem zweiten Treffer zum 3:0. Scott Feser setzte dann noch ein Ausrufezeichen für die Starbulls: Nach der zweiten Pausensirene schickte den deutlich größeren Mick Köhler mit einem gewonnenen Faustkampf auf das Eis. In der 46. Spielminute verkürzte Maximilian Vollmayer auf 1:3. Nach einem Zuspiel von Lukas Laub lief der Verteidiger frei mit und traf per sattem Schlagschuss aus dem Rückraum. Doch Müller stellte wenig später den alten Abstand wieder her: Aus extrem spitzem Winkel überwand er Autio, der das kurze Eck eigentlich gut abgedeckt hatte, zum 4:1-Endstand.

Die Schlüsselszene: Müllers Treffer zum 4:1 für die Pinguine besiegelte endgültig die Niederlage der Starbulls, nachdem Vollmayers Anschlusstreffer zunächst wie ein kleiner Lichtblick für die Hausherren gewirkt hatte – anstatt eines Comebacks folgte jedoch der Todesstoß.

Der Spieler des Spiels: Marcel Müller machte mit drei Treffern den entscheidenden Unterschied. „Natürlich brauchst du manchmal einen Spieler, der den Unterschied macht und heute war das ‚Malla‘ (Marcel Müller)“, lobte Krefeld-Trainer Thomas Popiesch.

Zum Lachen: Jari Pasanens Starbulls hatten das starke Überzahlspiel der Rheinländer erstaunlich gut im Griff. Popieschs Pinguine (29 Prozent) haben hinter dem EV Landshut (32.2 Prozent) die beste Powerplay-Bilanz der DEL2 vorzuweisen. In allen vier Unterzahlsituationen ließ Rosenheim keinen Gegentreffer zu.

Zum Weinen: Bei nahezu allen Toren der Gäste fehlte den Starbulls die nötige Gegenwehr. Beim 1:0 stand Müller völlig frei, auch Payerl hatte bei seinem Treffer keinen Gegenspieler in seiner Nähe. Beim 3:0 war Adam zwar am Torschützen dran, konnte Müller aber nicht entscheidend stören. „Da waren Tore dabei, die wir gerne zurückhaben würden“, monierte Pasanen.

Jugend forscht: Auch der Nachwuchs wurde aktiv in den Spieltag eingebunden. Korbinian Kornberger aus der Starbulls-U15 unterstützte als Co-Stadionsprecher, während U17-Torwart Yannick Schaarmann im Livestream sowie in Live-Interviews direkt vom Eis berichtete. In der ersten Drittelpause zeigte die U11 ihr Können auf dem Eis, in der zweiten Pause präsentierte Lina vom SV Pang eine Eiskunstlauf-Kür. Beim Kids-Day am heutigen Samstag sind außerdem alle Kinder der Jahrgänge 2018 und jünger eingeladen, selbst erste Schritte auf dem Eis zu wagen. Anmeldungen sind vor Ort möglich.

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Wir haben gesprochen, wie wichtig es ist, ein Überzahltor zu schießen – haben wir nicht geschafft. Meine Jungs haben alles gegeben, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen. Wir haben offensiv keine Rebounds kreiert und dem Torwart die Sicht nicht genommen.“

Thomas Popiesch, Krefeld Pinguine: „Wir haben jetzt drei Auswärtsspiele gehabt. Da muss man den Fokus hochhalten. Im ersten Drittel waren wir nicht sauber im Forecheck und in der neutralen Zone. Da dürfen wir uns bei Felix Bick bedanken.“

Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Krefeld Pinguine 1:4 (0:0, 0:3, 1:1). Starbulls: Autio (Röckl) – Hanna/Tiffels; Adam/Vollmayer; Kolb/Keussen – Laub/Calce/Taupert; Dietz/Stretch/Zerter-Gossage; Feser/Sarault/Järveläinen, Zwickl/Musin/Achatz.

Tore: 0:1 (25.) Müller/Zengerle, Mäkitalo, 0:2 (26.) Payerl/Konze, 0:3 (31.) Müller, 1:3 (46.) Vollmayer/Laub, Adam, 1:4 (51.) Müller.

Schiedsrichter: Hoppe/Heffner. Strafminuten: Rosenheim 19, Krefeld 21. Zuschauer: 4195.

Das nächste Spiel: Am Sonntag geht es für die Starbulls zu den Eispiraten Crimmitschau. Spielbeginn ist um 17 Uhr.

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