Ein großer Schritt Richtung Titel

von Redaktion

Der für Rosenheim startende MMA-Kämpfer Gökhan Aksu setzt bei „Oktagon 80“ ein Ausrufezeichen

Rosenheim/München – Es sind die Geschichten, die Kampfsportabende unvergesslich machen: der Kämpfer mit Herz gegen den Kämpfer mit Reichweite. Genau diese Konstellation traf im SAP Garden bei „Oktagon 80“ aufeinander, als Gökhan Aksu im Leichtgewicht dem 1,88 Meter großen Denis Frimpong gegenüberstand. Aksu selbst misst 1,73 Meter – ein deutlicher Größenunterschied, der ihn für viele im Vorfeld zum Außenseiter machte. Doch der 33-Jährige, in der Türkei geboren, in Tirol zu Hause und seit Jahren fest im Rosenheimer MAA-Gym verwurzelt, entschied den Kampf spektakulär.

Frimpong begann druckvoll und erwischte Aksu in der Anfangsphase. Doch er blieb ruhig, las die Bewegungen seines Gegners und fand schnell sein Timing. Ein harter Cross stoppte Frimpongs Vorwärtsdrang, ein wuchtiger Aufwärtshaken brachte ihn ins Wanken. Aksu setzte kompromisslos nach, ohne Pause, ohne Rückwärtsgang. Sekunden später brach der Ringrichter ab: technischer K.o. in Runde eins. Eine Vorstellung, die ihn später einen „Performance-of-the-Night“-Bonus von 5000 Euro bescherte. Für Aksu war es zudem der sechste Sieg in Folge – und zugleich ein deutliches Signal in Richtung Spitze der Leichtgewichtsklasse.

Besonders eindrucksvoll war die Unterstützung aus Rosenheim und Tirol. Endrit Brajshori, selbst Kämpfer des MAA-Gyms und ursprünglich ebenfalls für „Oktagon 80“ vorgesehen, musste seinen eigenen Kampf gesundheitsbedingt absagen. Er reiste dennoch an und stand gemeinsam mit den Trainern Refik Salihi und „Jojo“ Reichelt in Aksus Ecke. Die lautstarke Kulisse der Fans aus beiden Regionen prägte die Atmosphäre im SAP Garden sichtbar. Auch abseits des Käfigs sorgte Aksus Sieg für Aufsehen. Das Video des entscheidenden Treffers erzielte auf Instagram mehr als 250.000 Aufrufe in kürzester Zeit – ein Hinweis darauf, wie stark seine Strahlkraft längst über Tirol und Rosenheim hinausreicht.

Im Hauptkampf des Abends wurde ebenfalls im Leichtgewicht gekämpft. Mateusz Legierski besiegte Attila Korkmaz nach fünf intensiven Runden einstimmig nach Punkten und holte den Titel nach Polen. Legierski dominierte große Teile des Duells, fand nach kritischen Momenten stets zurück in die Kontrolle und setzte durch kluge Bodenarbeit entscheidende Akzente.

Genau auf diesen Titelkampf bezog sich Aksu später in der Pressekonferenz, als er sagte: „Der Titel geht heute nach Polen, aber vielleicht können wir ihn nächstes Jahr zurückholen.“ Es war nicht einfach ein Kommentar – sondern seine eindeutige Absichtserklärung. Aksu will den Leichtgewichtstitel nach Deutschland holen. Für das Rosenheimer MAA-Gym war „Oktagon 80“ ein Abend voller Stolz. Und für Aksu ein Sieg, der seinen Weg in Richtung Spitze klarer markiert als jeder zuvor.re

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