Rosenheim – Für die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim steht am heutigen Freitag eine Auswärtsfahrt an. Um 19.30 Uhr muss die Mannschaft von Jari Pasanen beim ESV Kaufbeuren antreten. Am Sonntag um 17 Uhr steht dann das Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse an.
Die Ausgangslage: Rosenheim hat sich nun schon seit mehreren Wochen in der Spitzengruppe der DEL2 festgesetzt. Mit dem 5:0-Sieg in Weiden sprangen die Starbulls auf den vierten Platz, den haben sie fünf Spiele später immer noch inne. Allerdings ist Vorsicht geboten: Zum ersten Pre-Play-off-Platz sind es nur drei Punkte Vorsprung, zur Playdown-Zone nur acht Zähler – ein schlechtes Wochenende kann in der Tabelle also gleich mehrere Plätze bedeuten.
Die Vorgeschichte: Gegen die Joker und die Füchse haben die Grün-Weißen in dieser Saison bereits Siege eingefahren. Der 4:2-Auswärtserfolg in Weißwasser läutete damals die Serie von neun Spielen in Folge ohne Nullnummer ein, gegen Kaufbeuren traf damals Jordan Taupert doppelt – wobei der zweite Treffer in der Verlängerung den Sieg sicherte.
Die Gegner: In Kaufbeuren herrscht aktuell Chaos. Trainer Todd Warriner musste nach nur 14 Saisonspielen seine Koffer packen. Und auch vom Verletzungspech wurden die Joker nicht verschont. Sicher fehlen werden Torhüter Daniel Fießinger, die Verteidiger John Rogl und Nico Appendino sowie Stürmer Joe Cassetti. Patrick Reimer, sportlicher Leiter des ESVK, hat deshalb noch dreimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen: Erst holte man Verteidiger Dominik Groß vom EV Landshut, dann schnappte sich Kaufbeuren den letztjährigen Starbulls-Torhüter Cody Porter, diese Woche zog man dann die letzte Ausländer-Lizenz und verpflichtete den kanadischen Verteidiger Jonny Tychonick. „Kaufbeuren hatte zuletzt viele Spieler nicht im Line-up. Jetzt haben sie manche Spieler zurück und einen neuen ausländischen Verteidiger geholt. Das ist eine andere Mannschaft, als wir in den letzten zwei, drei Spielen gesehen haben. Sie sind deswegen schwierig auszurechnen“, weiß auch Jari Pasanen.
Die Füchse aus Weißwasser stehen aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz, nur drei Punkte hinter den Starbulls. Die Füchse überzeugen mit taktischer Disziplin und Scoring-Potenzial über alle Reihen. Den besten Schnitt mit exakt einem Punkt pro Partie weist mit dem als Center zum Einsatz kommenden Lennard Nieleck ein 21 Jahre junger Förderlizenzspieler der Eisbären Berlin auf.
Die Starbulls-DNA: Bei Kaufbeuren bestritt Cody Porter am vergangenen Wochenende seine ersten zwei Spiele, der Kanadier wird vermutlich auch gegen Rosenheim das Tor hüten. „Er ist für diese Liga ein guter Torwart. Vielleicht ist er nervös, aber ich glaube nicht, dass wir einen Vorteil dadurch haben, dass meine Spieler ihn schon kennen“, sagt Pasanen.
Bei den Lausitzer Füchsen ist mit Pascal Seidel ebenfalls ein Torhüter aktiv, der letzte Saison per Förderlizenz zwei Spiele für die Starbulls bestritt. In der laufenden Spielzeit hat der 22-Jährige aber noch keinen Einsatz.
Die Statistik: Kaufbeuren ist aktuell das formschwächste Team der Liga. Seit sieben Spielen warten die Joker auf einen Sieg, der letzte Dreier ist gar schon neun Partien her. Zudem ist der ESVK mit neun Punkten das heimschwächste Team der Liga – es spricht also viel für Rosenheim.
Weißwasser schwächelt dagegen in der Fremde. Zwar feierten die Füchse zuletzt einen Sieg nach Verlängerung in Kaufbeuren, der letzte Auswärtsdreier liegt aber schon sechs Partien in der Fremde zurück.
Die Personalien: Jari Pasanen wirbelt die Sturmreihen der Starbulls wieder durcheinander, diesmal allerdings aus einem erfreulichen Grund: Teemu Pulkkinen wird sein Comeback nach einer Schulterverletzung feiern. Er rutscht in die Reihe um Charlie Sarault und Scott Feser. C.J. Stretch wird am Freitag auf der Tribüne Platz nehmen müssen, am Sonntag nimmt diesen Platz dann Sarault ein. „Voraussichtlich, wenn alles normal läuft“, so Rosenheims Trainer. Im Training am Donnerstag bildeten Sebastian Zwickl, Lewis Zerter-Gossage und Ville Järveläinen eine Reihe, Fabian Dietz lief neben Michael Musin und Johannes Achatz auf. Torhüter Christopher Kolarz kuriert noch eine Gehirnerschütterung aus. „Er hat am heutigen Freitag einen Arzttermin, dann wissen wir mehr“, so Pasanen.
Die Problemzone: Das größte Problem liegt weiterhin im Sturm. In den letzten drei Starbulls-Spielen erzielte nur ein Angreifer ein Tor, nämlich Scott Feser in Crimmitschau. Sonst mussten die Verteidiger die Kohlen aus dem Feuer holen. Schon vor dem letzten Wochenende hatte Pasanen deshalb die Reihen umgestellt, jetzt gibt es wieder Änderungen. „Insgesamt war ich mit der Reihenzusammenstellung zufrieden. Der Grund war ja, weil wir den Leuten helfen wollen, besser zu performen. Wir versuchen, Wege zu finden, wie diese Leute, die Probleme hatten, wieder zu normaler Leistungsstärke zurückfinden können. Ich sage ja nicht, dass sie schlecht gespielt haben, aber ich glaube, bei einigen ist noch mehr im Tank.“