Die Rosenheimer Powerplay-Cops

von Redaktion

Vier Überzahltore in einem Drittel beim 4:2-Heimerfolg der Starbulls über die Lausitzer Füchse

Rosenheim – Sechs-Punkte-Wochenende, die Zweite! Die Starbulls Rosenheim haben nach dem 8:2-Erfolg vom Freitag in Kaufbeuren auch die DEL2-Partie am Sonntag für sich entschieden. Im Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse behielten die Eishockeyspieler von der Mangfall mit 4:2 die Oberhand. „Vielleicht muss ich mir mehr die Rosenheim-Cops anschauen“, mutmaßte Gäste-Trainer Christof Kreutzer, nachdem die Lausitzer zum zweiten Mal in dieser Saison gegen Rosenheim unterlegen waren. Da hatten die Rosenheimer Hanna (statt Hansen), Feser (statt Hofer) und Zwickl (statt Stockl) aber schon die drei Punkte für sich verhaftet,,,

Der Spielfilm: Der erste Abschnitt blieb noch ohne Torjubel. Dabei hatten die Rosenheimer reichlich Gelegenheiten, teilweise sogar im Doppelpack: Maximilian Adams Zuspiel kam nicht an, Scott Feser, C.J. Stretch, Michael Musin, Fabian Dietz und Jordan Taupert scheiterten am jungen Goalie Lennart Neiße, der vom Teemu Pulkkinen schon überspielt wurde, ehe ein Verteidiger en finnischen Angreifer noch abdrängte. Die Starbulls mussten aber auch auf der Hut sein, weil die Gäste ebenfalls ein paar Mal gefährlich vors Tor kamen, stellvertretend hatte Lennard Nieleck die Füchse-Führung auf dem Schläger.

Nieleck hatte auch die erste große Chance im zweiten Durchgang, ehe die Special Teams das Geschehen bestimmten. Rosenheims Powerplay zündete erstmals durch Shane Hanna. Noch hatten die Gäste eine Antwort, der Schuss von Moritz Kretzschmar flog hoch ins Eck – es war das erste DEL2-Tor des jungen Verteidigers, der als Förderlizenzspieler der Eisbären Berlin in Weißwasser agiert. Dann bogen die Hausherren auf die Siegerstraße ein. Teemu Pulkkinen reichten fünf Sekunden im Powerplay zum Einschuss, ganze 20 Sekunden später erhöhte Scott Feser auf 3:1. Und weil‘s noch nicht reichte, traf dann auch noch Lewis Zerter-Gossage in Überzahl.

Der letzte Abschnitt verlief dann vor den Toren etwas ruhiger, wobei die Starbulls das Geschehen kontrollierten. Einen Gegentreffer musste Oskar Autio aber doch noch hinnehmen, 14 Sekunden vor Schluss sorgte Nieleck für den Endstand.

Die Schlüsselszene: Das war gleich eine ganze Phase im zweiten Abschnitt. Zunächst hielten sich die Starbulls schadlos, als nacheinander Maximilian Adam und Lewis Zerter-Gossage auf die Strafbank mussten. Und dann schlugen sie eiskalt zu, als mit Kyle Havlena und Tom Knobloch zwei Spieler der Lausitzer in der Kühlbox saßen. Mit zwei Toren innerhalb von 20 Sekunden zum 3:1-Zwischenstand stellten Teemu Pulkkinen und Scott Feser die Weichen auf Sieg.

Der Spieler des Spiels: Einer aus dem starken Kollektiv heraus: Fabian Dietz machte sich mit zwei Assists nachträglich selbst ein passendes Geschenk zum 27. Geburtstag, den er am Samstag gefeiert hatte. Dazu war er auch in Unterzahl präsent.

Zum Lachen: Vier Rosenheimer Powerplay-Treffer in einem Drittel – das ist eindeutig eine Sache für OVB-Chefstatistiker Manfred Eder. Mit Pulkkinen und Dietz hat das Überzahlspiel der Starbulls klar an Torgefahr gewonnen.

Zum Weinen: Wenn es was zum Meckern gibt, dann ist das die Chancenverwertung im ersten Drittel. Dass es nach 20 Minuten noch 0:0 hieß, war für die Gäste eher schmeichelhaft, denn die Rosenheimer versemmelten einige dicke Gelegenheiten.

Das Personalpuzzle: C.J. Stretch durfte die Starbulls wieder anführen. Am Freitag in Kaufbeuren war er noch zum Zuschauen verdammt, dieses Mal stand der Kapitän wieder auf dem Eis. Für ihn war Charlie Sarault auf der Tribüne. „Wenn er nicht die Strafe bekommen hätte, dann hätte ich von einem sehr guten Spiel gesprochen“, urteilte Pasanen. „Er hat in Unterzahl fünf, sechs Bullys hintereinander gewonnen.“

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Das Überzahl war spielentscheidend. Das erste Drittel war gut, aber der Torwart hat sehr gut gehalten. Vielleicht hat bei uns auch ein bisschen die Schärfe gefehlt. Bei Fünf-gegen-Fünf war es auf Augenhöhe, in Überzahl haben wir die Scheibe gut laufen lassen. Das letzte Drittel war dann Ergebnisverwaltung.“

Christof Kreutzer, Lausitzer Füchse: „Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt: Die Special Teams haben den Unterschied gemacht. Bei Fünf-gegen-Fünf haben wir es nicht schlecht gemacht, aber die Strafen haben uns viel Energie gezogen. Dafür waren wir vom Kader her nicht breit genug besetzt.“

Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Lausitzer Füchse 4:2 (0:0, 4:1, 0:1). Starbulls: Autio (Röckl) – Hanna, Tiffels: Adam, Vollmayer; Kolb, Keussen; Bosecker. – Laub, Calce, Taupert; Feser, Stretch, Pulkkinen; Zwickl, Zerter-Gossage, Järveläinen; Dietz, Musin, Achatz.

Tore: 1:0 (25.) Hanna/Pulkkinen, Stretch – PP1, 1:1 (29.) Kretzschmar/D‘Aoust, Knobloch, 2:1 (37.) Pulkkinen/Hanna, Stretch – PP2, 3:1 (37.) Feser/Pulkkinen, Dietz – PP1, 4:1 (39.) Zerter-Gossage/Laub, Dietz – PP1, 4:2 (60.) Nieleck/Theodore, Stowasser.

Schiedsrichter: Todam und Welzmöller; Strafminuten: Rosenheim 14, Lausitz 12; Zuschauer: 4078.

Das nächste Spiel: Am Freitag wartet bereits der nächste Heimauftritt für die Starbulls: Um 19.30 Uhr treffen sie dann auf die Wölfe Freiburg.

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