Eine frühere Top-Reihe wird wiederbelebt

von Redaktion

Mehr Spitzenspiel geht nicht: Starbulls Rosenheim in Kassel – Am Sonntag Heimspiel gegen Bad Nauheim

Rosenheim – Tabellenzweiter – oder heimlicher Spitzenreiter – gegen den Dritten im Klassement, die beste Heimmannschaft gegen das stärkste Auswärtsteam der Liga, das ist die Konstellation vor dem DEL2-Match der Rosenheimer Eishockeyspieler am heutigen Freitagabend (Beginn 19.30 Uhr) bei den Kassel Huskies. Mehr Spitzenspiel geht eigentlich nicht! Doch das ist noch nicht alles für die Starbulls: Denn am Sonntag um 17 Uhr steht die Heimpartie gegen den EC Bad Nauheim auf dem Programm – und die Wetterauer sind ein brandgefährlicher Gegner.

Die Ausgangslage: Die ersten Vier in der Tabelle der DEL2 sind innerhalb von sechs Punkten platziert. Krefeld führt die Statistik mit 46 Zählern an, hat aber auch schon ein Spiel mehr absolviert als die Verfolger Kassel (45), Rosenheim (41) und Landshut (40). Für die Starbulls ist am vergangenen Sonntag eine positive Serie zu Ende gegangen, als sie in Ravensburg den Kürzeren zogen. Trotzdem reist Rosenheim als beste Auswärtsmannschaft der Liga nach Kassel, die Starbulls haben sieben ihrer elf Gastspiele in dieser Saison gewonnen. Kassel ist das beste Heimteam der DEL2, hat von elf Spielen vor eigener Kulisse nur ein Match verloren. Und Bad Nauheim ist in der Fremde nicht zu unterschätzen, in zehn Spielen gab es sechs Siege, die letzten vier Duelle in der Fremde gingen an das Team aus der Kurstadt.

Die Vorgeschichte: „Unser Überzahlspiel war zuletzt gut, nur nicht in Ravensburg“, hadert Pasanen. Er setzt darauf, dass das Powerplay wieder besser funktioniert, denn: „Wir werden nicht so viele Chancen bekommen. In Kassel brauchen wir ein Überzahltor.“

Die Gegner: Kassel wird seiner Favoritenrolle gerecht und ist – wenn man den Punkteschnitt von 2,05 Zählern pro Partie rechnet – der heimliche Spitzenreiter. Allerdings haben die Nordhessen sogar ein Tor weniger als die Starbulls geschossen und drei Gegentore mehr kassiert als die Mannen von der Mangfall. In Kassel haben die Rosenheimer oftmals schon sehr gut ausgesehen, allerdings sagt Pasanen: „Kassel spielt heuer defensiver, wir können sie also nicht mit Kontereishockey überraschen.“ Dass die Huskies auf ihren Coach Todd Woodcroft verzichten müssen, sieht Pasanen auch nicht als Vorteil. „Sie haben ihre Art und Weise, wie sie spielen.“ Woodcroft ist in seiner Funktion als Co-Trainer der slowakischen Nationalmannschaft unterwegs und wird von Co-Trainer Petteri Väkiparta vertreten.

Der EC Bad Nauheim könnte für die Starbulls sogar ein gefährlicherer Gegner werden als das Top-Team. Zwar stehen die Wetterauer in der Tabelle nur auf dem zehnten Rang, sind aber ein ganz anderes Team, seitdem das System von Coach Peter Russell greift. „Ein guter Trainer, der seine Mannschaft auf einen guten Weg gebracht hat“, weiß Pasanen, zudem habe Bad Nauheim mit Jerry Kuhn „einen der besten Torhüter der Liga“.

Die Starbulls-DNA: Bei Kassel spielt kein Ex-Rosenheimer, dafür mehrere frühere Huskies-Akteure bei den Starbulls – zuletzt ist Joel Keussen an die Mangfall gewechselt. Mit Bad Nauheim kehren Verteidiger Simon Gnyp und Stürmer Kevin Handschuh zurück, auf Starbulls-Seite spielte Luigi Calce vergangene Saison noch in der Wetterau.

Die Statistik: Mit Justin MacPherson hat Bad Nauheim den Marathon-Mann der Liga, er steht pro Spiel im Schnitt 26:56 Minuten auf dem Eis. Da fällt mittlerweile sogar Shane Hanna ab, der es auf 20:33 Minuten bringt und nur den 38. Rang ligaweit belegt!

Und noch eine Bilanz sieht einen Bad Nauheimer vorne: Garret Pruden, der mit Förderlizenz einst auch mal für Rosenheim auflief, hat schon 53 Schüsse geblockt. Bester Starbulls-Akteur ist in dieser Statistik Joel Keussen, der mit 30 Blocks ligaweit den 29. Rang einnimmt.

Die Personalien: Christopher Kolarz ist wieder dabei. Der Torhüter wird in Kassel zwischen den Pfosten stehen, während Oskar Autio eine Pause erhält. Das sorgt auch dafür, dass die Starbulls mit vier Kontingentspielern im Feld antreten können – und das ist eine Konstellation, die es so zuletzt am 17. März 2024 gegeben hat: Damals sorgten Shane Hanna, C.J. Stretch, Reid Duke und Chris Dodero dafür, dass die Starbulls mit einem Heimsieg über Bietigheim den Klassenerhalt in der DEL2 errungen haben. Hanna und Stretch sind auch in Kassel dabei, dazu Charlie Sarault und Teemu Pulkkinen. Die Sturmreihen ändern sich dadurch natürlich auch wieder – und eine frühere Top-Reihe wird wiederbelebt! Kapitän Stretch läuft nämlich wieder mit Lukas Laub und Ville Järveläinen auf. Sie hatten in der vergangenen Saison einen Großteil der Rosenheimer Torproduktion übernommen. Die weiteren Formationen im Angriff sind: Feser/Sarault/ Pulkkinen, Zwickl/Calce/ Taupert sowie Dietz/Zerter-Gossage und Musin. „Wir haben keine vierte Reihe mehr, sondern wir haben vier Reihen“, umschreibt Pasanen das starke Aufgebot. Über seine ausländischen Stürmer sagt er: „Sie sind da, um zu produzieren. Deshalb werden meine Erwartungen auch nicht weniger.“ Die Rosenheimer fahren mit sieben Verteidigern und zwölf Angreifern nach Kassel. Lars Bosecker muss erkrankt passen, beim verletzten Johannes Achatz ist noch nicht an einen Einsatz zu denken.

Am Rande der Bande: Die Starbulls Rosenheim sind auch zwischen den Spielen im Einsatz: Morgen, Samstag, ab 15.15 Uhr sind die Eishockeyspieler auf dem Christkindlmarkt vertreten. Fabian Dietz, Scott Feser und Maximilian Adam geben Interviews und Autogramme, dazu gibt es zwei getragene und signierte Goldhelme aus der vergangenen Saison, zwei Game-Played-Schläger, darunter den von Norman Hauner, und drei Weihnachtstrikots der aktuellen Saison, handsigniert von der gesamten Mannschaft, bei einer Verlosungsaktion zu gewinnen.

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