Die Overtime-Könige der DEL2

von Redaktion

Aus der Starbulls-Statistik Rosenheim schnappte sich bereits fünfmal den Zusatzpunkt

Lewis Zerter-Gossage entschied in dieser Saison bereits zwei Verlängerungen für die Starbulls.Foto Hans-Jürgen Ziegler

Rosenheim – Nach der Niederlage in Ravensburg am Sonntag davor galt es für die Starbulls Rosenheim – im Blick auf die Partie beim DEL2-Tabellenführer in Kassel – zu verhindern, dass zum dritten Mal in dieser Saison zwei Spiele nacheinander verloren werden. Und da dies durch eine Energieleistung im letzten Drittel auch gelang, wiederholte man den Sieg auch zwei Tage später im Heimspiel gegen Bad Nauheim. Weil dabei immerhin zwei Punkte auf die Negativseite wanderten, konnte man zwar an den leicht schwächelnden Landshutern vorbei auf den dritten Tabellenrang vorstoßen, verlor auf Tabellenführer Krefeld aber Boden.

Es waren wirklich interessante Konstellationen in den beiden Wochenendspielen. In Kassel traf das beste Heim- auf das beste Auswärtsteam, wobei das Auswärtsteam am Schluss die Nase vorne hatte. Der Gast des Sonntags, Bad Nauheim, hatte die viertbeste Auswärtsbilanz vorzuweisen, konnte aber beim nur siebtbesten Heimteam nur einen Teilerfolg erringen. Ungeachtet der durchschnittlichen Heimbilanz liegen die Eishockeyspieler von der Mangfall in mehreren anderen Aspekten ziemlich weit vorne. So haben sie die wenigsten Gegentore zugelassen und die drittmeisten Treffer, hinter Krefeld und Landshut, erzielt. In der Tordifferenz (+25) rangieren sie vor Landshut und hinter Krefeld auf dem zweiten Rang.

Nachdem beide Partien am vergangenen Wochenende mit dem gleichen Ergebnis geendet sind, ist das 3:2 in Overtime nun das häufigste Rosenheimer Ergebnis in der laufenden Saison. Viermal war dieses Ergebnis bereits das Endresultat. Und speziell die Huskies werden ein unwillkommenes Déjà-vu empfunden haben, denn auch in Rosenheim verloren sie nach 2:0-Führung. Allerdings war es diesmal nicht ganz so dramatisch wie damals, als der Rosenheimer Ausgleich durch Maximilian Adam in der letzten Sekunde fiel – diesmal fehlten noch zwölf Minuten zur Schlusssirene. Und dass die Starbulls Overtime können, bewiesen sie nicht zum ersten Mal. Siebenmal bereits mussten sie schon nachsitzen, und nie ging es ins Penaltyschießen. Fünfmal hatten sie das bessere Ende für sich, und noch interessanter: Dreimal ging es bis in die allerletzte Minute, bis Lewis Zerter-Gossage, Shane Hanna und am Freitag Lukas Laub den Zusatzpunkt sicherten.

Laub, der am Wochenende davor seine lange Torflaute beenden konnte, war diesmal der Held des Abends. Kaum zu glauben, aber es war sein erster Auswärtstreffer in dieser Saison. Letzte Saison hatte er insgesamt neunmal beim Gegner zugeschlagen. Zerter-Gossage (fünf Tore) sowie C.J. Stretch und Shane Hanna (je vier) sind hinter Jordan Taupert (sechs) die treffsichersten Schützen im ROFA-Stadion.

Interessant sind auch die Gesamtbilanzen, die die Starbulls seit ihrem Wiederaufstieg gegen die beiden Gegner des Wochenendes erspielt haben. Gegen Kassel ging es mit ganz wenigen Ausnahmen sehr torarm zu. In acht von zehn Begegnungen fielen fünf Tore oder weniger, fünfmal hieß es 3:2 für den Sieger. Große Ausnahme: Kassels 7:3-Sieg in Rosenheim 2023/24. Obwohl Kassel jedes Jahr vorne mit dabei ist, haben die Starbulls von den zehn Partien sechs gewonnen. Noch mehr Siege (acht von zehn) stehen gegen die Roten Teufel zu Buche, die in Rosenheim bisher in allen fünf Gastspielen als Verlierer das Eis verließen, am Sonntag erst zum zweiten Mal wenigstens mit einem Punkt.

Ein sehr gutes Wochenende hat auch Christopher Kolarz hinter sich. Erstmals nach 14 Spielen nach Krankheit/Verletzungspause oder Ersatzbank stand er wieder im Kasten und hielt sein Team besonders gegen Kassel mit viel Geschick und Kaltschnäuzigkeit im Spiel. Trotz erst 309 Minuten Eiszeit ist seine Fangquote (90,76) gar nicht so weit von Oskar Autios Wert (91,39) entfernt, der Gegentorschnitt ist mit 2,13 sogar niedriger als die 2,30 von Autio. Und in vier seiner fünf Spiele gingen die Starbulls als Sieger vom Eis, lediglich die Regensburger – ein 2:1 am dritten Spieltag – konnten Kolarz im Tor bezwingen.

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