Er ist schon im Olympiastadion in der Kurve gestanden und ist ein Sechziger durch und durch. So stellte sich der Stürmer des Fußball-Drittligisten TSV 1860 München, Florian Niederlechner vor, der aus Hohenlinden stammt und nun in Rosenheim wohnt. Der 35-Jährige war Ehrengast bei der Weihnachtsfeier des Fanclubs „Obing-Waldhausen“ im Hotel „Seeblick“ in Obing. Der Fanclub mit aktuell 320 Mitgliedern wurde 1991 von Kult-Pfarrer Valentin Tremmel gegründet – von ihm hängt auch im Löwenstüberl an der Grünwalder Straße ein Schaukasten. Niederlechner hatte von Beginn das Publikum auf seiner Seite: „Gott sei Dank habe ich endlich wieder einmal wohin fahren dürfen, wo bayerisch gesprochen wird“, freute sich der Stürmer, der einen Tag nach dem Sieg in Ingolstadt (2:1) noch froh gelaunt war. „Danach haben wir in der Kabine gleich ein Tegernseer aufgemacht“, gestand er. „Oder meint ihr, wir Fußballer trinken nichts?“ Er hat in seiner Karriere viel erlebt: Über die Zeit beim SC Freiburg unter Christian Streich erzählte er: „Die Kabinenansprachen hatten so viel Zunder, da wolltest du gleich raus. Und auf dem Spielfeld bist du daraufhin automatisch gelaufen.“ Danach ging es zum FC Augsburg, ehe er über Hertha BSC an die Grünwalder Straße kam. „Ein bis zwei Jahre sollen es noch sein, mit dem großen Ziel, das ich aber nicht aussprechen möchte.“ Die Spielerkarriere ist am Ausklingen, das weiß er auch: „Ich freue mich auch über 20 Minuten.“ Der Nikolaus schaute auch noch vorbei, danach gab es Autogramme und Erinnerungsfotos mit dem sympathischen Spieler, den die Fans ins Herz geschlossen haben.Fotos Christian Mühlhofer